Auf der Strecke von Berlin nach Doha setzt Qatar normalerweise eine Kurzstrecken Businessclass ein und keinen A330. Anlässlich der ITB in Berlin war es aber am 09. März diesen Jahres nicht wie sonst, sondern die A330 und so passte es hervorragend, das meine Reise nach Dubai via DOH auch an diesem Tag stattfinden sollte.
Checkin und Lounge in Berlin
Der CheckIn fand in der hintersten Ecke des Terminals C, des Bereiches des Flughafens der normalerweise von AirBerlin genutzt wird, statt. Daher sind die Wege von A bis ganz hinten im Terminal C etwas weiter, der CheckIn aber selbst unkompliziert. Ein freundlicher Mitarbeiter in Qatar Uniform „gabelte“ mich auch schon an der Tür auf und brachte mich zum BusinessClass Checkin der Qatar Airways. Es waren eine Reihe von Schaltern geöffnet und so ging das Einchecken sehr zügig.
Nachdem das Gepäck dann weg war, gleich noch der Hinweis auf die Nutzung der BritishAirways Lounge. Mangels eigener Lounge, was aufgrund der wenigen Flüge einfach nicht lohnt, nutzt man die Kapazitäten von BA. Ist auch nicht verwunderlich, denn Qatar wird ja bald ebenfalls ein Mitglied der OneWorld Allianz und andere Alternativen hat es in Berlin auch nicht. Der „exklusive Wartebereich“ der Airberlin ist weder schön, noch als Lounge zu bezeichnen und befindet sich hinter (einer anderen) Sicherheitskontrolle im Bereich C. Also gehe ich zurück in die Lounge, esse, trinke und arbeite noch etwas und begebe mich dann auf den Weg zum Gate. Für den Abflug gibt es zwei eigene Sicherheitskontrollen und zwei besetzte Schalter an der Passkontrolle. Auch hier geht es recht zügig, nur ein Herr wird an der Schlange vorbei eskortiert, es ist der CEO von Qatar, welcher heute mit uns von Berlin (ITB) zurück nach Doha reist.
Das Flugzeug steht auf dem Vorfeld, dicht am Gate und so laufen wir die wenigen Schritte und steigen an der vorderen Tür ein. Alle Gäste der Economy steigen später und zum Großteil durch die hintere Tür ein.
Flugzeug und Sitz
Die Kabine ist in einer 2-2-2 Bestuhlung in der Business ausgestattet, farblich dominiert das Weinot, welches sich auch in den Uniformen der Flugbegleiterinnen wieder findet.
Der Sitz selbst ist in einer Schale angeordnet, so dass beim herunterklappen der hinter einem sitzende Gast nicht gestört wird. Von der Breite ist der Sitz für mich sehr angenehm und bequem, wenn auch für etwas größere Menschen dieser vielleicht breiter sein könnte, wie gesagt, für mich passt er gut. Ich sitze heute auf einem der beiden Mittelsitze in der 1. Reihe, welche durch eine Mittelkonsole getrennt sind. Hierin befinden sich die Tische und auch der Monitor. Eine trennende Wand ist zwischen den Sitzen nicht vorhanden. Der Tisch hat eine ausreichende Größe und bietet somit zum essen und auch arbeiten genug Platz. Ablageflächen sind leider etwas knapp vorhanden. In der Mittelkonsole ist ein kleines Fach vorhanden, sonst gibt es nur noch das Zeitungsfach an der vorderen Wand. Gerade wenn man, wie ich meist, mit allerlei technischem „Kram“ reist, weiss man schnell nicht wohin damit. Auch in der Konsole befindet sich noch eine dimmbare Leselampe, welches auch bei dunkler Kabine ein arbeiten oder lesen ermöglicht.
Aufgrund der maximal 24 Plätze in der BusinessClass in der A330 wirkt die Kabine sehr übersichtlich und ist angenehm klein. Ich mag solche abgetrennten Bereiche deutlich lieber und liebe daher auch die kleine Kabine bei Swiss oder das Upperdeck der 747 bei British Airways. Auch beim Service wirkt die Kabine daher immer ruhig und entspannt und nicht so „wuselig“ wie Kabinen mit 15 oder mehr Reihen.
Der Sitz selbst ist in unterschiedlichen Stufen verstellbar. Neben den festen Positionen für Start und Landung und Schlafen, sind noch eine zum Essen und zwei weitere Positionen speicherbar. Hiermit lässt sich nach individuellem Wunsch die entsprechende Position speichern und muss nicht jedes Mal wieder feinjustiert werden. Eine Massagefunktion ist ebenfalls im Sitz integriert, auch wenn diese zumindest mir recht laut vorkam.
Das Amenitie Kit
In der BusinessClass auf dem recht kurzen Flug bis Doha bietet Qatar ein- für die Business- schönes schwarzes Kit an. Es wirkt durchaus hochwertig und enthält all das, was es so braucht. Creme, Augenmaske, Zahnputzzeug und so weiter. Einer der arabischen Mitbewerber, nämlich Emirates, verzichtet auf der Strecke Dubai – Hamburg selbst in First auf ein eigenes Kit, was ich persönlich schon „eigenwillig“ finde.
Weitere Produkte wie auch Rasierer, ein Kamm oder dergleichen sind auf Nachfrage bei den Flugbegleitern zu bekommen.
Das Essen
Nachdem es vor dem Start bereits Getränke gab (neben Orangensaft und Wasser auch Champagner und für mich Coke), folgt gleich nach dem Start der Service. Vorher noch heiße oder kalte Tücher zur Erfrischung und dann bringt man auch schon die Menükarte. Diese befindet sich in einer hübschen Ledermappe und ist unterteilt in Speisen, Getränke und einer extra Weinliste.
Bei den Getränken bin ich- wie immer- mit Coke sehr zufrieden und daher hier zunächst ein Blick auf die Speisen. Nach dem Gruß aus der Küche, welcher aus mariniertem Hähnchen besteht, entscheide ich mich heute für die Kürbissuppe zum Start. Frisches Brot und Brötchen gibt es natürlich auch, ebenso Butter und/ oder Olivenöl nach Wunsch. Auch bei meinem Hauptgang bleibe ich bei Hühnchen heute und wähle das marinierte Hähnchen in einer cremigen Soße. Alternativ gab auch auch noch Lamm mit arabischen Gewürzen oder einen „gerillten Zwiebel-Kürbis Kuchen“, falls eine vegetarische Variante gewünscht war. Mein Hähnchen war, zusammen mit Soße und Pasta sehr lecker und ebenfalls nett angerichtet.
Da ich eigentlich mehr als satt bin, gibt es zum Dessert nur noch etwas Eiscreme und einige Früchte. Auf den Käse aber auch den Kuchen und dergleichen verzichte ich heute einmal. Nach etwas Schokolade lege ich mich dann mal schlafen und genieße später noch eine Auswahl von Gebäck, Kuchen und einen Kaffee bevor wir in Doha landen.
Transfer in Doha
Die Gäste der BusinessClass werden in Doha mit einem eigenen, kleinen Bus in das Premiumterminal gefahren. Dieses ist separiert von dem Hauptterminal und nur für Gäste der Business- und Firstclass zugänglich. Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle geht es hier durch den Duty Free Shop in die erste Etage. Da ich in FirstClass weiter nach Dubai reise, geht es für mich in die FirstClass Lounge. Diese besteht aus einem SPA mit Möglichkeiten zu Anwendungen, Duschen und Ruhebereichen, aber auch aus vielen unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten, einem BusinessCenter und dem Restaurant. Hier wird in Form einen umfangreichen Buffett sowohl arabische als auch internationale Küche angeboten. In der teilweise offenen Küche kann man bei der Zubereitung zuschauen, wenn man denn mag.
Nachdem mein Weiterflug aufgerufen ist, geht es wieder eine Etage runter in den Bus, wobei Bus eigentlich untertrieben ist. Es handelt sich um einen umgebauten Bus für die Passagiere der FirstClass, wie man auf dem Foto gut sehen kann.
Kurzstrecken FirstClass bei Qatar
Die knapp einstündige Strecke wird bei Qatar mit einem breiten und sehr bequemen Sitz geflogen. Auch hier fällt gleich die kleine Kabine auf, welche mit drei Reihen in einer 2-2 Bestuhlung mehr als übersichtlich ist.
Nach arabischem Kaffee oder anderen Getränken vor dem Start geht es wieder mal ab in die Luft. Auch auf der sehr kurzen Strecke gibt es etwas zu essen. Neben Brot, Öl und Butter entweder Hähnchen oder Heilbutt.
Es sah nicht nur gut aus, war auch wirklich lecker. Zum Nachtisch noch einen Reispudding und Espresso oder andere Kaffee- oder Teespezialitäten nach Wunsch und schon ist der Flug auch fast zu Ende.
Der Service
Ich war von dem Service bei Qatar durchaus überrascht. Begonnen schon vor dem CheckIn in Berlin über den ersten Flug nach Doha, aber auch hier im Terminal und auf dem letzten Teilstück war das Personal durchweg freundlich, sehr zuvorkommend und hatte immer ein Lächeln auf den Lippen. So stelle ich mir das auf den Flügen vor und so macht Fliegen auch Spaß.
Am Ende muss jeder für sich allein entscheiden wo seine Präferenzen liegen und ob er einen Umstieg in Doha möchte, aber gerade auf der Langstrecke nach Asien ist es durchaus eine Alternative. Die kurze Strecke bis Doha und dann zum langen Schlafen auf die Langstrecke kann eine lohnenswerte Alternative sein.
Mit persönlich hat der Flug sehr gut gefallen und ich werde im Mai nochmals mit Qatar fliegen, vielleicht hat es bis dahin die 787 wieder. Hoffentlich! Auf dem Rückweg geht es dann in First von Dubai nach Doha und weiter, dann ebenfalls in First und den Suiten nach München, das lest ihr dann aber in einem anderen Beitrag.