Manchmal ist es so nah und dennoch hat man es nicht probiert. Da bin ich Tage, Wochen und Monate auf der ganzen Welt und keine 5km von zuhause weg haben wir so hervorragende und sterneverdächtige Küche.
Heute eher durch Zufall, da Freunde hier übernachten wollten, ins Gutshaus Klein Kubbelkow gekommen und begeistert. Begeistert von dem kleinen Haus, ein Hotel mit 6 Zimmern hat schon wieder was sehr, sehr gemütliches und zudem einer hervorragenden Küche.
Die kleine und sehr gemütliche Gaststube, ein Kamin mit knisterndem Feuer, der ideale Einstieg in einen interessanten und leckeren Abend. Zunächst muss eine Entscheidung gefällt werden. Soll es a‘ la card sein, oder doch lieber ein Menü? Dieses gibt es in unterschiedlichen Varianten.
3 Gang Menü zu 39 EUR
4 Gang Menü zu 48 EUR
6 Gang Feinschmeckermenü zu 62 EUR
Die Entscheidung fiel, auch weil es schon etwas später war, auf das kleinste Menü und somit auf 3 Gänge. Los geht’s mit einem Gruß aus der Küche, welcher schon einmal eine sehr leckere Einstimmung auf die weiter folgenden Gänge war.
Schon beim Blick auf die Karte läuft einem sprichwörtlich das Wasser im Munde zusammen. Meine Wahl fiel auf eine eher ungewöhnliche Kombination. Wruken (wer es nicht kennt, Steckrüben) früher eher ein „arme-Leute-Essen“ kombiniert der Küchenchef mit Trüffel und Entenbrust. Auf der Karte heißt es da also:
Wrukensüppchen mit Trüffel-confierter Entenbrust (einzeln 9,80 EUR)
Die Kombination der Wruken mit der Entenbrust sind nicht nur eine spannende und ungewöhnliche, zudem sehr leckere Kombination. So lassen sich auch ganz einfachen und an sich unscheinbaren Zutaten solche Köstlichkeiten zaubern. Doch es warten ja noch zwei weitere Gänge auf mich und meine Tischnachbarn.
Doch nun kommen wir zum Hauptgericht. Dabei fiel meine Wahl dieses mal nicht auf Fisch, wie doch eigentlich an der Küste üblich, sondern auf ein anderes und auch regionales Produkt.
Gebackener Milchferkelrücken in Honigjus auf Kubbelower Walnuskraut und kleinem Röstsoufflé (einzeln 25,00 EUR)
Unglaublich zartes Fleisch mit einer herrlichen Würze und einem ungewöhnlichem Soufflé. Dieses gibt noch einen extra „Pfiff“ bei dem Gericht und bietet die ideale Ergänzung zum gelungenen Fleisch. Der Honigjus rundet das Ganze etwas süßlich und sehr interessant ab.
Hier aber noch die beiden Hauptgänge meiner „Mitesser“, welche ebenso köstlich waren.
Hier das Carré vom Schottischen Lamm mit Liebstöckel-Rübchen und gebackener Trüffelpolenta (25 EUR einzeln)
Aber auch Fisch war eine gute Alternative. Es gab dann heute „Dorsch mit Riesengarnelen souffliert auf gelben Paprikaflan, Raukespinat und Krustentierschaum“ (23 EUR als Haupt- oder 16,50 EUR als Zwischengang)
Jetzt, schon fast satt, musste es dennoch ein Dessert sein. So wie ich „Sweeties“ liebe und so lecker wie diese alle klingen auch hier eine schwere Entscheidung. Auch wenn Dattelrahmeis eine tolle Wahl zu sein scheint, ich entschiede mich dann doch für:
Portwein-Ingwer-Zwetschgenröster mit Tonkabohneneis und Macadamiakrokant (einzeln 12,50 EUR)
Allein das Tonkabohneneis schmeckt so „in die Richtung Vanilleeis“ nur viel besser. Dazu die Pflaumen mit etwas Säure und das unbeschreibliche Macadamiakrokant. Dieses würde ich doch gleich mal in Großpackungen to take away nehmen. Leider lassen sich die Gerichte etwas schlecht fotografieren, da das Licht sicher nicht optimal ist dazu. Dennoch hoffe ich, man kann erkennen wie lecker es war.
Auch die Auswahl an französischem Käse wäre eine Überlegung wert gewesen und sah ebenso gut aus:
Die aktuelle Menükarte findet ihr am besten auf der Internetseite des Gutshauses Kubbelkow.
Der Service:
Der war genau so gut wie das Essen. Freundliche und zuvorkommende Bedienung, Annoncieren der Gerichte am Tisch und Empfehlung des passenden Weines- rundum ein gelungener Abend!
Wie kommt ihr hin:
Das Gutshaus Kubbelkow befindet sich ca. 3 km vor der Kreisstadt Bergen, linker Hand der Bundesstrasse 96 aus Stralsund kommend.
