(English Version) Heute mal etwas Neues. Zwar diesmal kein neuer Flughafen, auch kein neues Flugzeug(modell) oder neue Airline, aber eine neue Kombination. Da ich neulich bereits mit der 787 von British Airways unterwegs war, heute mal mit dem gleichen Fluggerät von Qatar, der neuen OneWorld Airline und somit einem neuen und weiteren Partner im weltweiten Netz. Durch den Beitritt von Qatar kommen gerade gen Osten interessante Ziele dazu. Nicht das diese nicht vorher auch schon geflogen werden konnten (einige zumindest), aber nun muss der OneWorld Frequent Traveller nicht mehr zwingend nach London, sondern kann über den Hub Doha fliegen. Für mich aus mehreren Gründen interessant. Zwar wird mein Heimatflughafen TXL keine 787 bekommen, aber die A330 ist auch ein sehr gut zu fliegendes Produkt. (Review Qatar A330 BusinessClass)
Anreise zum Flughafen
Doch heute mal eine andere Reiseroute und diese startete gestern Abend am Hauptbahnhof in Berlin. Zuerst also mittels Rail&Fly und einem Aufpreis auf das Single Abteil im CityNightLine nach München. Dazu mehr in einem anderen Beitrag, hier jedoch ein Bild zum Produkt selbst. Der Aufpreis für die Einzelnutzung eines Abteils liegt bei 105 EUR für die Strecke Berlin (oder auch Hamburg) nach München. So kam ich heute morgen um 07:05 Uhr pünktlich die die Bahn am Münchener Hauptbahnhof an, weiter ging es fast zeitgleich um 7:28 Uhr mit der S1 direkt zum Flughafen. Die Fahrt selbst dauert knappe 35 Minuten und pünktlich um 8:06 Uhr erreichte ich den Flughafen MUC für meinen Abflug um 10:30 Uhr.
CheckIn und Lounge
Der CheckIn bzw. das Ausdrucken der Bordkarten wird (noch) von Lufthansa als Handling Agent für Qatar durchgeführt. Neben Lufthansa Personal war aber auch eine Dame von Qatar anwesend. Die Schalter sind separiert von denen der Lufthansa und befinden sich im Bereich um 807 im T2 in München.
Die Sicherheitskontrolle war fast leer, so dass es nicht mal Sinn machte bis zur FastLane für Business- und Firstclassreisende durchzugehen, einfach bei der Eco, war wie gesagt leer. Nach dem Hochfahren in die H Ebene zunächst die Passkontrolle. Hier nicht mehr ganz so leer und daher dankbar für den FastTrack Schalter, wo es nur Minuten dauerte und dann direkt in die Lounge.
Qatar nutzt die Lufthansa Lounges, welche sich direkt gegenüber dem Gate H24 befinden, wo auch die 787 heute abgefertigt wird. Die Zugangsregeln sind noch nicht ganz Oneworld, wen wundert es, ist auch Lufthansa. Daher gilt in MUC derzeit (bevor QR wohl zum Ende des Winterflugplanes in das T1 umzieht, so der Agent am Gate) BusinessClass Reisende nutzen die Business- und FirstClass Reisende die Senator Lounge. Ein Emrald Status bei einem anderen OneWorldPartner bringt daher hier nix.
Das macht aber nichts, denn die Lounge für die BusinessClass Gäste ist nett, ausreichend groß zumindest heute (am Samstag Morgen) nicht voll. Das Angebot zum Frühstück besteht aus Brötchen, Marmelade, Quark, Gurken, Cornflakes und Obst, reicht vollkommen aus. Pünktlich um 9:30 Uhr beginnen wir dann mit dem Boarding der schönen 787, welche am Gate auf uns wartet. Schade das das Wetter eher herbstlich, sonst wäre auch das Foto „netter“ geworden.
Die Kabine
Die Business Class in der 787 von Qatar befindet sich vorn im Flugzeug. Angeordnet in einer Art Fischgrätenmuster, wie das zum Beispiel auch Virgin hat, haben alle Sitze einen Zugang zum Gang. Los geht es in den ersten 5 Reihen in einer 1-2-1 Bestuhlung, wobei die Mittleren Sitze etwas weiter nach hinten versetzt sind. Somit „schaut man seinen Nachbarn nicht direkt an“.
Hinter der Reihe 5 befindet sich noch eine Art Sideboard, rechts uns links die 2. Tür der Kabine. Die Toiletten der BusinessClass schließen direkt an, bevor der Vorgang von der Economy folgt. Da dort noch viel Platz war, hat man noch zwei Sitze dort hingestellt. Ich weiss noch nicht wie ich die finde. Rechts und links zwischen den Toiletten könnte es lauter sein, da die Eingänge aber von vorn sind, mag das sogar gehen. Wer gemeinsam unterwegs ist, dem seien die Mittelsitze empfohlen, allein reist es sich am Fenster sicher besser. Aus meiner Sicht die besten Sitze sind 1A und 1K, da nochmals deutlich mehr Ablageflächen und Schränke, eine Lärmbelästigung aus der Galley vorn konnte ich nicht feststellen, während ich heute auf 1K reisen durfte.
Die Scheiben lassen sich elektronisch verdunkeln, was zentral für die Kabine geschehen kann oder, wenn freigegeben, auch manuell an jedem Sitz. Großer Nachteil dieser „Boeing Neuerung in der 787“ ist, es wird nicht dunkel. Gerade wenn draußen die Sonne scheint, bekommen die abgedunkelten Scheiben die Kabine nicht dunkel. Auf Tagflügen mag das gehen, nachts (also wenn es gefühlt nachts ist) ist es „nervig“. Dafür kann Qatar nichts, auch bei BA und anderen Nutzern der 787 ist das so. Mit persönlich ist dann die manuelle Jalousie lieber als die „technisch hübsche Innovation“.
Der Sitz
Der Sitz ist offen gestaltet, deutlich offener als zum Beispiel die Sitze bei British Airways in der 787. Was besser ist, das vermag ich nicht zu beurteilen, mir persönlich gefallen die „Kabinen“ bei British Airways in der 787 sehr gut, andere fühlen sich dort etwas „eingezwängt“, also reine Geschmacksache.
Doch weiter mit dem Sitz. Durch die schräge Anordnung der Sitze streckt jeweils der hintere Sitznachbar die Füße unter die Ablagefläche des Vordersitzes, was bei dieser Anordnung natürlich Platz spart. Eines fällt aber sehr positiv (im direkten Vergleich zur BA 787) auf, es ist ungeheuer viel Platz.
Der Rucksack oder die Tasche passt unter die Fußstütze, rechts in der Seite ist ein riesiges Fach für Kleinkram, selbst das 13‘‘ Macbook passt rein, von der Länge und Höhe mehr als ein Zeitschriftenmagazin. Eine weitere Ablage links in der Armlehne, hier befinden sich schon die Flasche Wasser und die Noise Cancellation Kopfhörer, welche zudem angenehm zu tragen waren und nicht drücken. Dennoch schwöre ich auf meine Bose i20, daher hab ich die Qatar eigenen nicht lange genutzt heute, nur zum Test einmal aufgesetzt.
Ein großzügiges Raumgefühl vermittelt die riesige Ablagefläche neben dem Sitz. Dort befindet sich auch das Fach für Zeitschriften, die Safety Card und auch die Menükarten stecken dort schon. Der Tisch ist für eine BusinessClass riesig, damit der aber nicht soviel Platz wegnimmt wird am Ende eine kleine Erweiterung von etwa 40*15 cm einfach eingeklappt. So lässt sich diese bei Bedarf nutzen, nur für einen Kaffee oder dergleichen aber auch drin lassen. Der Tisch selbst ist fixierbar und das aufstehen während des Essens ist Problemlos möglich. Sehr angenehm, wenn man noch etwas aus dem Gepäck will, oder einfach nur kurz den Sitz verlassen.
Auch an Anschlüssen mangelt es nicht. So ist neben einer internationalen Steckdose auch eine USB Buchse vorhanden, weiterhin ein Steckplatz um eigene elektronische Geräte mit dem Inflight Entertainment zu verbinden.
Der Sitz selbst ist ausreichend breit und wird über ein Panel bedient, welches sich rechts oder links an dem kleinen Ablagetisch befindet. Dort sind feste Positionen programmiert, welche von „Start-/Landung“ über die Positionen für „Essen“, Fernsehn, Lounge bis zu Bett reichen. Ebenfalls lassen sich die Armlehnen, Fußstütze, Rückenstütze und Lehne nochmals manuell nachjustieren und so an den eigenen Bedarf anpassen. Wer etwas „Bewegung“ mag, der nutzt die eingebaute Massagefunktion im Sitz und lehnt sich entspannt zurück.
Auch für ausreichend Licht ist gesorgt. So ist neben der Lampe oben über dem Sitz auch eine weitere Leselampe recht bzw. Links hinter dem Rücken vorhanden, so lässt es sich sowohl im Sitzen, als auch beim Liegen entspannt Lesen.
Wenn es dann zum Schlafen geht, verwandelt sich der Sitz zu einem ausreichend langen und flachen Bett, welches noch eine Auflage bekommt um es etwas bequemer zu machen. Sehr angenehm das alles. 🙂
Das Inflight Entertainment
Der Monitor ist etwas breiter, aber annähernd so hoch wie mein 13‘‘ Laptop und ausreichend hell, um auch bei Sonneneinstrahlung gut sichtbar zu bleiben. Bedient wird dieses entweder per Touch am Monitor, oder aber mit einem sehr gut reagierenden Touch an der Fernbedienung. Sehr gut gefällt mir hier die Tatsache, dass sich die Flightmap, Spiele etc. auf dem kleinen oder großen Monitor darstellen lassen. So kann neben einem Film auch die Karte weiter sichtbar bleiben.
Filme gibt es ausreichend, sortiert nach Kategorien oder auch nach Sprachen, so sollte jeder etwas passendes für sich finden. Weiterhin an Bord, ein umfangreiches TV Angebot von Reportagen über Comedy und vieles mehr. Auch für die kleinen Reisenden ist gesorgt und so findet sich hier eine eigene Sektion mit Filmen, Spielen, Serien und vielem mehr. Shoppingguides, Infokanäle über Qatar Erklärungen zu Destinationen und weitere Spiele füllen auch die letzte Minute des Fluges.
WLAN und GSM Netz
Verbindung zu den Lieben zu Haus, ins Büro oder wohin auch immer bietet Qatar seinen Gästen. So lassen sich sowohl GSM Netz, als auch WLAN nutzen. Die Kosten vom Mobilfunknetz hängen hierbei vom eigenen Provider ab, ich habe dieses mit meinem Vodafone Black Tarif genutzt, daher waren die Datenpakete inklusive in meinem Tarif. Das WLAN ist hingegen relativ teuer, im Vergleich zu anderen Airlines.
Es werden 2 Pakete angeboten, welche auch mehrfach gebucht werden können. So kosten 3 MB Daten 2 US$, 10 MB werden mit 5US$ berechnet, welche mit einer Kreditkarte bezahlt werden müssen. Die Kosten darüber hinaus betragen 0.05 bzw. 0.06 US$ für jeweils 100 KB, wobei man entscheiden kann ob die Verbindung danach getrennt werden soll, oder zu den Mehrkosten weiter genutzt. Bei American Airlines ist die Nutzung dagegen deutlich günstiger, wie im Review American Airlines Business Class nachzulesen.
Das Amenity Kit
Bereits beim Einsteigen wartet an meinem Sitz das Amenity Kit, welches zweigeteilt ist. Einmal eine schwarze Tasche mit Kosmetik, zum anderen ein kleiner Beutel mit Socken und Kamm. Latschen gibt es nicht, Schlafanzüge auf den Tagflügen nur auf Nachfrage und nur dann, wenn welche vom Nachtflug „übrig“ sind. Nicht schlimm, denn bei den meisten Airlines gibt es die in BusinessClass eh nicht, aber das nur nebenbei bemerkt.
Die Kits selbst sind unterschiedlich, schwarz bei den Herren, weiss bei den Damen. Kosmetik darin ist von der Marke ATTIMO und enthält (bei den Herren) ein Eau de Toilette, Lippenpflege und Handcreme. Zahnbürsten, Rasierer und weitere Kleinigkeiten befinden sich in den Toiletten.
Das Essen
Der Mensch muss ja was essen und hierbei hat sich Qatar besondere Mühe gegeben. Angefangen vom Anrichten über die Qualität von Tischdecke, Geschirr und Besteck macht das alles einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Menükarten, welche sich wie gesagt bereits am Platz befanden, sind in drei Karten unterteilt. So eine für Wein, eine weitere für Getränke und die Menükarte.
Los geht es heute mit einem kleinen Gruß aus der Küche, sehr leckere Hähnchensticks mit Dipp. Obwohl ich auch die Suppe (Butternut Squash) spannend finde, entschied ich mich (der Destination angepasst) für die „classic arabis mezze“ welche sehr lecker war.
Im Hauptgang fiel meine Wahl auf den Fisch, welcher sehr leckerer und absolut geschmackvoll angerichtetet war. Es handelte sich um „grilled sea bass“ mit Spagetti in einer sehr leckeren Soße.
Mein Menü endete dann mit etwas Eis und Obst, wobei auch der Schokoladenkuchen sehr gut aussah.
Knapp eine Stunde vor der Landung folgte dann noch etwas Kuchen zum Kaffee, dazu Espresso oder andere Tee- bzw. Kaffeespezialitäten. Wein gab es bei mir wie immer keinen, auch sonst keinen Alkohol, aber ich habe Euch wie immer die Karten unten fotografiert.
Der Service und Fazit
„Sehr gut, setzen!“ so ließe sich der Flug mit wenigen Worten beschreiben. Freundlicher Service, mehr als dreimal warme Tücher, das Nachschenken von Getränken funktionierte von selbst und auch sonst gab es nichts zu bemängeln. Die Hardware (Sitze etc.) sind sehr schön, das Produkt macht Spaß zu fliegen und ich könnte es sicher noch ein paar Stündchen hier aushalten.
Zusammengefasst ist der Beitritt von Qatar zur Oneworld Allianz für mich persönlich ein großer Gewinn, lassen sich doch so weitere Ziele gen Osten für mich ex Berlin sehr gut bedienen und auch die Airline insgesamt gefällt mir sehr gut. Meilen sammle ich auch für diesen Flug bei meinem bevorzugten Programm bei British Airways, was in diesem Falle lohnt. Der Anschluss nach Dubai findet in First statt, so dass es insgesamt 140+60+60+140 Punkte gibt. Wer also zum Statuserhalt welche braucht, hier sind es auf Schlag 400.
Für Euren nächsten Flug also unbedingt auch diese Airline mit einem sehr schönen Produkt mit in Betracht ziehen.