Das Marina Bay Sands Hotel ist eines der Hotels, in welches ich normal nicht unbedingt reisen würde. Warum? Weil ich Hotels mit über 2.000 Betten nicht wirklich mag, das hat eher etwas von Massenabfertigung als von gemütlichem Urlaub. Dennoch verschlug mich meine Reise auf dem Rückweg von Australien nach Singapore und im Marina Bay Sands muss man mal gewohnt haben. Der Grund ist simpel. Es lässt sich auf Etage 57 schwimmen, und das draußen und mit fantastischem Ausblick.
Kein anderes Hotel der Stadt (der Welt?) bietet einen so spektakulären Pool wie diesen. Unzählige Berichte und Reportagen beschäftigen sich damit und das Hotel hat hiermit sicher ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. doch der Reihe nach.
Der CheckIn:
Bei unserer Ankunft nachts um 1:30 Uhr war selbst am CheckIn noch was los. Nachdem wir an der Reihe waren, erfolgte der ChekIn zufriedenstellend, wenn auch der Herr nicht wirklich motiviert schien. Die Ernüchterung kam dann bei Ankunft im Zimmer. Falsches Zimmer, zur falschen Seite raus. Da konnte man zwar auf den Hafen gucken, der gebuchte und bezahlte Blick auf die Stadt jedoch fehlte. Also wieder nach unten und umgezogen.
Das Hotel:
Es ist eher ein Komplex, denn ein Hotel. Das nun knapp ein Jahr alte Hotelgebäude besteht aus drei Türmen, den Tonern I – III, welche in den unteren Etagen und ganz oben auf dem Dach verbunden sind. Je nachdem auf welcher Etage man wohnt kann man daher verschiedene Aufzüge nutzen und über die Etage laufen (1-22), oder aber man muss den Fahrstuhl einmal wechseln um an das gewünschte Ziel zu kommen.
Eingebettet in den Hotelkomplex ist ein riesiges Einkaufszentrum und ein das riesiges Casino der Stadt. Die mehr als 2.500 Zimmer und Suiten erstrecken sich auf unterschiedlichste Kategorien. Los geht es mit dem 39qm großen Deluxe Room, dieser ist mit raumhohen Fenstern, Schreibtisch, 42“ TV und entweder einem King- oder zwei Doppelbetten ausgestattet. In der nächsten Kategorie, der Premier Room Gruppe steigt die Größe auf 47, bei den Grand Rooms auf 79qm. Ebenfalls vorhanden sind noch die Clubzimmer. Darin inkludiert ist der Zugang zum Club auf der 57. Etage, dazu mehr unten im Beitrag.
[pe2-gallery class=“aligncenter“ ]
Doch nicht nur Zimmer sind vorhanden, auch unterschiedliche Kategorien an Suiten kann der Besucher buchen und sich somit auf noch mehr Platz ausbreiten. Die kleinste Suite ist die Orchis Suite, welche mit 97 qm einen getrennten Wohn- und Schlafbereich bietet. Das Bad mit extra Dusche und freistehender Badewanne ermöglicht den freien Blick auf den Hafen und die Umgebung. Wer es größer mag, der bucht eine der Sand- oder Marina Suiten oder steigert sich bis zu maximalen und gigantischen 629 qm in der Chairman Suite. Für die letzten drei Kategorien der Suiten ist der 24 Std. Buttlerservice, separate Fahrstühle und eine VIP Lounge includiert. Dieses soll ein noch höheres Maß an Service bieten und stellt somit fast ein „Hotel im Hotel“ dar.
Bei fast allen Kategorien sind zwei Arten buchbar. Die Zimmer und Suiten mit Blick auf den Hafen und somit die Rückseite des Hotels, oder auf die Stadtseite (Zimerzusatz „view“), welches der zweifelsohne schönere Blick ist. In der von uns bewohnten Orchid Suite hatten wir beides. Den Blick auf die Stadt aus Wohn- und Schlafzimmer und auf den hinteren Bereich aus dem Bad und der Badewanne.
Die Zimmereinrichtung:
Die Ausstattung der Zimmer entspricht einem 4**** Haus. Neben den üblichen Ausstattungen stehen dem Hast ein Schreibtisch, WLAN und LAN Anschluss, ein Drucker und (bei uns) 2 42“ Fernseher im Wohn- und Schlafzimmer zur Verfügung. Das Wohnzimmer der Orchid Suite ist zudem mit einem Esstisch ausgestattet und bietet Platz zum Essen für 4 Personen. Auch die Couch und Sessel lassen voer Personen gemütliche Stunden dort verbringen. Was mir persönlich weniger gefällt ist die Einrichtung. Es ist sicher nicht schlecht, aber auch nichts was „einen vom Hocker haut“. Die Möbel sind eher durchschnittlich und wenig individuell und machen keinen besonders hochwertigen Eindruck.
Ausgestattet mit einem Extra Gäste WC sind die Suiten aber durchaus für Familien geeignet. Im Wohnbereich befindet sich zudem eine Nespresso Kaffeemaschine, die recht umfangreiche Minibar und eben die Sitzecke mit Couch und Sesseln. Nach Betreten des Schlafzimmers fällt das Kingbett auf (welches zumindest gefühlt kleiner als ein normales KING war), dazu ein Kleiderschrank der bei mehr als 2 Personen schnell zu klein werden kann. Schön sind auch hier die raumhohen Fenster, welche einen schönen, morgendlichen Blick auf die Stadt erlauben und das alles noch vor dem Aufstehen.
Das Bad ist recht groß und bietet neben abgetrenntem WC und extra Dusche eine freistehende Badewanne direkt am Fenster. Einziges Manko hier, die Badewanne ist vom Flur aus einsehbar, nicht jedermanns Sache sicherlich. Aber irgendeinen Abstich muss man schon machen, wenn man aus der Badewanne die ein- und ausfahrenden Schiffe beobachten möchte.
Serviceleistungen:
Das Hotel verfügt über viele verschiedene Restaurants, welche unterschiedlichste Gerichte anbieten. Neben günstigen Cafés ist über entspanntes Speisen für die Familie bis zum Galadinner alles möglich. Wer dennoch nicht im Restaurant essen mag, der kann seine Speisen über den 24 Std. Roomservice bestellen und so direkt in der Suite oder im eigenen Zimmer essen. Das Frühstück für die „normalen“ Hotelgäste serviert man im Hauptrestaurant, wo morgens und auch am Abend ein Bufett angeboten wird. Da es sich jedoch auf einer kleinen Empore in der Lobby befindet, ist es eher wie „auf einem Bahnhof“ und mir persönlich deutlich zu ungemütlich. Sicherlich muss es jeder für sich entscheiden, aber der ideale Ort ist es für mich zumindest nicht.
Wer es etwas ruhiger und mit mehr Ausblick mag, der bucht eines der oben erwähnten ClubZimmer oder bewohnt eine Suite. Diese haben Zugang zum Restaurant Sky on 57 auf der 57. Etage, wo ein zwar morgens auch ein Bufett angeboten wird, dieses kann aber mit a la Card Gerichten kombiniert werden. Zudem ist es deutlich kleiner, exklusiver oder einfach gemütlicher. Der Ausblick beim Frühstück ist ein weiterer Pluspunkt, denn aus Etage 57 sieht man einfach besser als aus der Hotellobby. Wem es nicht zu kalt oder zu windig ist, der kann sein Frühstück im Sky57 auch draußen genießen und hat neben dem wunderbaren Blick auch gleich noch die Sonne mit am Frühstückstisch.
Für alle Club Gäste gibt es zudem nachmittags die TeaTime und Abend kleine Snacks in der Club Lounge. Ebenfalls auf der Etage 57, direkt hinter dem Pool auch hier ein etwas ruhigerer und exklusiverer Bereich mit Sitzmöglichkeiten drinnen und draußen. Warum man die Snacks am Abend nur bis 19 Uhr anbietet, erschließt sich mir leider nicht. In Hotels mit solchen Club Lounges ist es normalerweise üblich, das Büfett länger geöffnet zu haben, aber sei es drum. Das Essen war dort sowohl nachmittags zum Tee, als auch Abends durchaus lecker, wenn auch nichts Außergewöhnliches.
In den Zimmerraten der Clubzimmer sind also neben dem Frühstück auch Getränke und Speisen zum Afternoon Tea (14-16:30 Uhr) und Cocktails & Hors D’oeuvres (17-19 Uhr) enthalten. Die Nutzung des Internets und das ausleihen eines Laptops oder iPads ist ebenso in die Raten includiert, wie die morgendliche Tageszeitung, die jedoch zumindest bei unserem Aufenthalt an beiden Tagen nicht da war.
Wer sich körperlich fit halten möchte, für den bietet der Fitnessbereich genügend Möglichkeiten dazu. Egal ob Jogging oder einfaches Workout, bis hin zu Yoga Kursen ist vieles möglich. Trainieren Sie also einfach los und das mit fantastischem Ausblick. Allen Gästen steht der Banyan Tree SPA zur Verfügung, welcher neben Entspannung auch allerlei Behandlungen offeriert. Einen kleinen Einblick in die Behandlungsräume und den Spa Bereich gibt das folgende, kurze Video.
Der Pool auf dem Dach:
Das wohl spektakulärste an dem Hotel ist sicherlich der Poolbereich auf dem Dach. Nicht nur die Lage des Pools auf der 57. Etage ist mehr als ungewöhnlich, auch die Größe ist beeindruckend. So ist der, in drei Bereiche unterteilte Pool, nicht nur ausreichend breit und lang, sondern bietet auch einen separaten Erwachsenenbereich.
Es ist schon sehr beeindruckend, so hoch oben über den Dächern der Stadt zu schwimmen, sich die Sonne auf den Kopf scheinen zu lasen und einfach den fantastischen Ausblick zu genießen. Dieses ist sicher auch der Hauptgrund des Besuches für viele Gäste, wenn diese nicht gerade zu einer großen Messe oder Konferenz ins Hotel kommen.
Der Sands Sky Park mit dem Pool Bereich ist jedoch nicht extern zugänglich. Besucher die dennoch einmal den Ausblick von hier oben genießen wollen und vielleicht einen Blick auf die Formel 1 Boxengasse werfen möchten, denen sei die Besucherterrasse empfohlen. Gegen ein Eintrittsgeld von 20 Singapore$ ist der Besuch möglich. Einfacher und vor allem kostenfrei bekommt man den Blick aber auch beim Besuch der Bar, ebenfalls auf Etage 57 und mit Zugang zur Aussichtsplattform und bei einem leckeren Cocktail oder coolen Beats in der Bar ist es gleich doppelt so schön.
„Insider Tipps“:
Buchen Sie nach Möglichkeit immer Zimmer mit Blick, also zur Stadtseite heraus. Die Standardzimmer in den unteren Etagen, besonders die nach hinten heraus sind zwar genau so groß wie die anderen, grenzen aber direkt an eine mehrspurige Straße hinter dem Gebäude, also nicht wirklich ruhig. Wer einen Balkon möchte, der muss den Blick nach hinten haben, nur diese Seite hat Balkone. Wobei der Blick auf die vor Anker liegenden Schiffe durchaus schön ist, wenn man hoch genug wohnt.
Sollten ClubZimmer verfügbar sein und man nicht gerade auf jeden Euro achten muss, am besten diese buchen. Dadurch ermöglicht man sich selbst das Frühstück auf Etage 57 und kleine Snacks und Getränke in der Club Lounge.