Britische Airways hat erst vor einigen Jahren die First Class Produkte erneuert und fliegt damit in der Boeing 747 und 777 (–> Review) das derzeit „älteste“ Produkt. Mit dem Erhalt der ersten A380 wurde dann ein neues FirstClass Produkt eingeführt (–> Review BA A380 First), welches nun noch einmal verbessert wurde. In der ersten Version des British Airways Dreamliner, der 787-8, befindet sich nur eine Dreiklassenbestuhlung, Economy, PremiumEco und Business Class. Erst mit dem Erhalt der ersten 787-9 hat sich BA entschieden eine First Class auch hier einzuführen. Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit dieser auf einem schönen langen Flug von Kuala Lumpur nach London zu testen. In KUL nutzt BA die Golden Lounge von Malaysian, ein Review hierzu folgt noch.
Wie auch an anderen Flughäfen der Welt scheint BA nicht so ganz großes Vertrauen in die Sicherheitskontrollen zu haben, denn auch hier findet eine eigene Sicherheitskontrolle noch einmal am Gate statt. Nachdem diese passiert ist steht sie da, die schöne Boeing 787-9.
Bei der Maschine mit der Kennung G-ZBDH handelt es sich um ein fast neues Flugzeug, war doch der erste Flug der Maschine erst am 10. November letzten Jahres. Die First befindet sich ganz vorn in der Maschine und ist in einer 1-2-1 Konfiguration angeordnet. Im Gegensatz zu den FirstClass in den anderen Maschinen von BA sind hier mit nur acht Sitzen weniger Passagiere vorhanden.Dunkle Farben und hochwertige Materialien vermitteln schon beim Betreten einen ersten, hochwertig anmutenden Eindruck. An der hinteren Wand, welche an die Business Class Kabine angrenzt, befindet sich ein sehr schönes und großes Logo, die vordere Wand ist mit einem schlichteren aber dennoch ebenfalls schönem Logo versehen.Im Gegensatz zu anderen Airlines wirkt die Kabine eher eng, für mich persönlich ist sie aber nicht nur schön sondern sehr gemütlich, mehr dazu in den weiteren Beschreibungen. BA ist eine der Airlines, welche keine geschlossenen Suiten verbaut hat, sondern etwas schräg gestellte Sitze die halboffen sind. Obwohl der neue Sitz durchaus vergleichbar mit dem in der A380 ist, hat es hier einige (auf den ersten Blick kleine) Veränderungen gegeben, welche teilweise eine große Wirkung haben. Die Materialien wirken aus meiner Sicht noch ein Stück weit edler, hochwertiges Leder, schöne Schalter für die Bedienung von Lampen und Sitz, aber auch eine wunderbare Lampe vervollkommnen die Neuerungen.
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Auch die Ablagemöglichkeiten sind größer geworden. So befindet sich ein verschließbare Schrank für Kleinteile direkt neben der Rückenlehne des Sitzes, hierin ist auch ein eingebauter Spiegel enthalten. Weiter unten gibt es noch ein weiteres Fach, in welchem persönliche Utensilien verstaut werden können, hier befindet sich ebenfalls ein Stromanschluss, der Anschluss für USB und auch die Fernbedienung für das Entertainment System. diese kann herausgenommen werden und passt dann in den Deckel, welcher wie eine Halterung wirkt.Stromanschlüsse sind in Form von einer internationalen Steckdose und zwei USB Buchsen vorhanden. Einziger Nachteil hierbei, große Netzteile verbrauchen viel Platz und damit schränkt sich der Stauraum zumindest hier etwas ein.
Eine der größten Neuerungen ist aber auf den ersten Blick gar nicht so offensichtlich, es handelt sich dabei um die Bauweise des Tisches. Bisher wurde der in der A380 senkrecht herausgezogen, somit war unter dem Tisch kein Platz und der Sitz/das Bett relativ schmal. In der 787-9 ist das jedoch anders und der Tisch wird heraus geklappt und aufgefaltet.
Dadurch entsteht unter dem Sitz eine große freie Fläche, welche mit hochwertigem Leder bezogen ist und diese verbreitert dann die Liegefläche. Gerade wenn man-wie ich-auf dem Bauch oder auf der Seite versucht zu schlafen, ist der neugewonnene Platz perfekt. Weiterhin eine Neuerung und sehr gut umgesetzt sind die neuen Schalter für Licht und Sitz. Mit dem Drehschalter in der Mitte lassen sich, je nachdem welche Taste vorher gedrückt wurde, die unterschiedlichen Lampen einzelnen an und ausschalten sowie dimmen. Auch der Sitz wird mit diesem Schalter bewegt und kann so in die gewünschte Fiktion gebracht werden. Ein Manko in den bisherigen Boeing 787 war immer die Verdunklung der Fenster, mit dem Schalter für die elektronische Verdunklung wurden die Fenster niemals ganz dunkel. Das ist immer dann ein Problem, wenn es draußen hell ist und man aufgrund der Zeitverschiebung gern schlafen möchte. Ob sich das hier gelöst hat (wie von Boeing angekündigt) kann ich nicht wirklich beurteilen da es bei Abflug Nacht war und bei Ankunft in London morgens um 5 Uhr noch dunkel.
Noch vor unserem Abflug wurde der typische britische Airways Schlafanzug und das Amenity Kit gebracht, welches meiner Auffassung nach das beste seiner Klasse ist. Es ist nicht das größte, aber es passt sowohl vom Inhalt und es ist insbesondere die perfekte Tasche zur späteren Weiterverwendung für Kabel und Kleinteile auf Reisen.
Kurze Zeit nach dem Abflug gab es dann auch etwas zu essen, und obwohl es drei 24:00 Uhr am Abflugort war, befand ich mich ja –> nur für wenige Stunden in der Zeitzone und habe mich daher für ein vollständiges Abendessen entschieden, ist es doch in Europa jetzt Zeit dafür. Los geht es mit einem Gruß aus der Küche, welche aus Lachs mit einer Zitronensauce bestand und sehr lecker war. Bei der Vorspeise gab es, angepasst an den Abflugort, Chicken & Beef Satay und für mich danach zusätzlich Tomate und Mozzarella. Allein für das Satay lohnt sich der Flug 🙂 und daher hatte ich auch gleich zwei Portionen davon. Im Hauptgang habe ich mich für das Beef entschieden, welches zwar o. k. war, aber in der Kombination mit der Sauce mein Geschmack zumindest nicht vollständig getroffen hat, es war dann wahrscheinlich doch etwas zu britisch. Dafür war das Dessert dann wiederum sehr gut, gefolgt von einem weiteren Espresso und einem weiteren Getränk war dann mein Abendessen insgesamt sehr schmackhaft. Aufgrund der Abflugzeit und der geplanten Landung morgens um fünf habe ich mich entschieden keinerlei Frühstück mehr zu essen und stattdessen später im Concorde Room in London zu frühstücken. Daher müsst ihr auf Bilder des Frühstücks an Bord leider verzichten. Nachdem ich nun also noch etwas gearbeitet habe nach dem Essen, entscheide ich mich dann doch von den 13 Flugstunden noch so viel als möglich an Schlaf zu nutzen und lasse mein Bett vorbereiten. Steven, eine der besten Flugbegleiter die ich jemals hat, bereitet es vor. Dazu wird die Matratze auf das Bett gedeckt, das bei Tag und Kopfkissen hergerichtet, mir noch Wasser und ein Getränk gebracht und dann entscheide ich mich zu schlafen.
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Auf dem glasklaren und großen Bildschirm lassen sich auch während langen Flügen genug Filme, Fernsehsendungen oder Spiele finden um sich die Zeit zu vertreiben. Dazu kommt eine schön gemachte Karte in verschiedenen Versionen.Zum Schluss noch einige weitere Bilder und Details aus der British Airways FirstClass in der B787-9.
Kurzfassung
Mit der Weiterentwicklung der First Class in der Boeing 787-9 hat British Airways mit auf den ersten Blick kleinen Veränderungen eine große Wirkung erzielt. Der Sitz ist deutlich bequemer geworden, bietet eine breitere Liegefläche und ermöglicht ein noch entspannteres schlafen. Zusammen mit den neuen Bedienelemente ist es eine gelungene Weiterentwicklung und alles in allem ein tolles Produkt. Dazu kommt auf diesem Flug mit Steven und seinem Kollegen in der FirstClass eine grandiose Crew, interessante Gespräche in der Gallen und damit ein rundum gelungenes Flugerlebnis.