Auf dem Weg nach Australien, oder besser dem Rückweg verbrachte ich noch einige Nächte im „The Ritz Carlton Hongkong“, welches das derzeit höchste Hotel der Welt ist. Nicht vom reinen Gebäude betrachtet, sondern von der Etage in der das Hotel untergebracht ist. So befinden sich die Räumlichkeiten des Hotels auf den Etagen 109 bis 118, ich wohnte in einer CornerSuite auf der 110.
Die Anreise vom Flughafen HKG war mit dem Taxi recht unkompliziert und wurde aus reiner Bequemlichkeit gewählt. Wie sich später herausstellte wäre die Nutzung des Zuges vielleicht sogar bequemer gewesen, da es aber schon spät abends war, einfach rein ins Taxi. Mangels lokaler Währungen und der Nichtannahme meiner Kreditkarte hielten wir vor dem Hotel und meine Frage nach einem Geldautomaten wurde mit den Worten „das machen wir schon“ beantwortet und das Taxi bezahlt, wie sich später herausstellte war das genau so gemeint, denn weiter berechnet hat man mir die Kosten nicht.
Das Ritz Carlton:
Das zur internationalen Ritz Carlton Kette gehörende Hotel befindet sich direkt über der Kowloon Station und so sind es nur wenige Schritte bis zum Fahrstuhl und man befindet sich nach zwei weiteren Rolltreppen direkt in der Ankunftshalle des Hotels. Schön eingerichtet, ansprechend gestaltet und mit einem Kaffee versehen kann man hier nicht nur auf Gäste warten, sondern sich einfach das Treiben im Hotel anschauen. Der Empfang war wie gesagt sehr freundlich und zuvorkommend, das Gepäck wurde in Empfang genommen und wir zum CheckIn begleitet. Diesen erreicht man nach Nutzung einer der Fahrstühle, denn die eigentliche Lobby befindet sich auf der Etage 109. Ebenfalls von hier ist der Zugang in die zahlreichen Restaurants und die RoofTop Bar möglich und auch hier wuseln wieder viele Leute um den Gast herum, um jeden Wunsch von den Augen abzulesen. In einem anderen Blogbeitrag schrieb ich ja bereits über die unbeschreibliche Küche und den gigantischen Service im Restaurant Tosca. Angefangen an der ersten Tür über die öffentlichen Bereiche, die Flure bis hin zu den Suiten und Zimmern ist das Haus in einem asiatischen Stil gehalten und es wurde viel mit gedeckten Farben und Gold gearbeitet. Obwohl meiner Begleitung dieses schon fast etwas „to much“ war, mag ich den Sil und bin noch immer begeistert.
CheckIn:
Nachdem ich an den CheckIn Counter getreten war und meinen Namen kundtat, wurde die Hektik noch etwas größer, denn als Gast der Suiten oder Club Etage checkt man im Club oder eben sehr privat in der Suite ein. Also kam ein weiterer der freundlichen Helfer und begleitete uns in die Suite. Dort konnten wir dann schnell die letzten Formalitäten erledigen und sogleich wurden die Ausstattungen und Möglichkeiten der Suite erklärt. Gekühlte Coke stand schon in einem großen Eisbehälter auf dem Sideboard, meine Vorliebe hatte man wohl aus dem Gästeprogramm Mystic entnommen und sich sogleich darauf eingerichtet. Auch einige süße Aufmerksamkeiten hatte das Hotel bereits für mich vorbereitet, schließlich kann ich davon immer Essen was anscheinend auch in Hongkong schon bekannt war. In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder ein, dass solche Datenspeicherung von Vorlieben der Gäste mal ein positives Beispiel ist und nicht alle die Daten speichern gleich per se böse sind.
Das Hotel:
Mit seinen 312 Zimmern und Suiten in 15 unterschiedlichen Kategorien ist das Ritz Carlton auch für größere Veranstaltungen ausreichend gerüstet. Die Standardzimmer sind bereits in der kleinsten aller Kategorien mit einer Größe von 50 qm ausgerüstet und bieten somit genug Platz sich auch zu zweit nicht auf die Füße zu treten.
Betrachtet man die Ausstattung und die Services im Hotel, so hat es den Namen Luxushotel mehr als verdient. Doch das Hotel verwöhnt mich noch mit weiteren Highlights. Um eines dieser zu erreichen, betreten wir nochmals den Fahrstuhl und lassen uns in die höchste Etage, die 118. bringen. Dort befindet sich der Fitness und Poolbereich. Wer kann schon behaupten so hoch schon einmal einen Pool besucht zu haben oder sich auf dem Laufband, mit Blick 118 Etagen in die Tiefe, verausgaben zu können.
Auch hier ist der Service nicht nur gut, sondern perfekt. Kaum betritt man einen der Bereiche, so kommst sofort jemand der einem Wünsche die Handtücher, Getränke oder was auch immer quasi von den Augen abliest. Der Fitnessbereich ist mit neuen und sehr hochwertigen Geräten ausgestattet, die eigene Musik lässt sich auf dem iPod mitbringen und selbst Internet ist während des Trainings nutzbar, wer auch immer das nutzt. Das Schwimmen mit solch einem fantastischen Ausblick ist schon etwas ganz besonderes und sollte unbedingt ausprobiert werden.
Eine Etage weiter unten befindet sich der Hoteleigene SPA, welcher mit einer fast unüberschaubaren Anzahl von Behandlungen aufwarten kann. Dabei sind Einzel- wie auch Pärchenbehandlungsräume vorhanden. Sauna und alle weiteren Angebote können von den Hotelgästen kostenfrei genutzt werden. Meine 90-minütige Massage hätte gern noch einmal so lang dauern dürfen und auch hier zeigt sich die hervorragende, asiatische Gastlichkeit. Der Ruheraum nach der Massage oder Behandlung ist dann ebenfalls wieder mit dem fantastischen Ausblick versehen und so liegt es sich auf den bequemen Liegen gleich doppelt so gut.
Neben dem von mir bereits beschriebenem, italienischen Restaurant Tosca gibt es noch viele andere Möglichkeiten im Hotel zu speisen. Sei es die ClubLounge für berechtigte Gäste, über chinesische Küche, den Room Service oder abends in der unbeschreiblichen Ozone Bar, die ein Mix aus Bar und Club mit DJ ist und hervorragende kleine Snacks anbietet.
Die Zimmer:
Alle Zimmer strahlen mit den warmen Farben eine asiatische Gemütlichkeit aus, welche durch die unterschiedlichen Features unterstützt wird. So sind die Betten super bequem, die Bettwäsche ist absolut hochwertig, kuschelweich und garantiert einen erholsamen und entspannten Schlaf. In den komfortabel ausgestatteten Bädern lässt es sich nicht nur frisch machen für einen spannenden Abend in der Stadt, nein es lässt sich auch prima entspannen. Das Bad unserer Suite war mit einer separaten Dusche, einer Badewanne mit direkt eingebautem Fernseher und zwei Waschbecken ausgestattet. Die Toilette ist durch eine weitere Tür zu erreichen, so dass diese auch vom Wohnzimmer genutzt werden kann und Gäste die vielleicht zu Besuch sind, nicht durch das Schlafzimmer laufen müssen.
Direkt hinter dem Eingag der Suite befindet sich ein kurzer Flug, welcher dann links die Tür zur Toilette bereit hält. Weiter vorn in Richtung Wohnzimmer schließt sich der ausreichend große Schreibtisch an. Noch einen Schritt weiter vorn sei die gut ausgestattete Minibar erwähnt, welche preislich überschaubar und angemessen ist, ebenfalls sind alle Zimmer und Suiten mit einer Nespressomaschine ausgestattet. Einem schnellen Kaffee am Morgen, Nachmittag oder mitten in der Nacht steht somit nichts im Wege. Ich persönlich mag diese- immer mehr aufkommende- Ausstattung sehr, denn den RoomService rufe ich für einen Kaffee eh nie und so kann ich diesen genießen wann ich möchte.
Hinter dem Schreibtisch hat es wiederum Platz für kleine Schränkchen, welche genug Platz zum verstauen der eigenen Gegenstände bieten. Doch dann offenbart sich der eigentliche Höhepunkt der Suite. Direkt vor den Raumhohen Fenstern, die davor mit einer breiten Sitzmöglichkeit ausgestattet sind, befindet sich ein kleineres Sofa und ein weiterer Sessel. So lässt sich der fantastische Ausblick, wenn denn das Wetter mitspielt, auf HongKong Island genießen, egal ob im Sitzen oder wie ich liegend beim Musik hören.
Musik ist auch das richtige Stichwort. Eine Dockingstation für die Geräte mit dem Apfel ist mittlerweile fast zum Standard in Hotels geworden, hier geht Ritz Carlton Hongkong aber noch einen Schritt weiter. Es befindet sich in unserer Suite ein voll gepackter iPod Classic mit Musik aus allen erdenklichen Genres, so bleibt kein Musikgeschmack unerhört. Ein großer Fernsteher, den ich auch hier wieder nicht genutzt habe, rundet das Unterhaltungsprogramm ab. Insgesamt befinden sich dann mit Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad gleich drei solcher Geräte zur Unterhaltung oder Zerstreuung in meiner „Behausung“.
Das Schlafzimmer überzeugt ebenfalls mit fantastischem Ausblick, raumhohen Fenstern, einem vielleicht ein klein wenig zu kleinen Kleiderschrank, Safe und passender Beleuchtung. Durch die gut justierten Leselichter kann selbst im KingSizebett einer schlafen und der andere lesen, ohne das man sich gegenseitig stören würde. Weiter auf dem Rundgang gelangen wir dann in das bereits beschriebene Bad, dann in die extra Toilette mit eigenem Waschbecken und verlassen diese durch die nächste Tür und stehen wieder im Flur.
Die Ritz Carlton Club Lounge
Zugang haben hier die Gäste der entsprechenden Clubzimmer oder die Bewohner der Suiten. Es ist so etwas wie das Hotel im Hotel. Der eigenen Concierge kümmert sich dort um alle Belange der Gäste, zudem werden dort sehr leckere und bereits im Preis der Zimmer enthaltene Mahlzeiten serviert.
Ich war bestimmt schon oft und viel in Hotels unterwegs und kenne so einige ClubLounges, aber eine mit einer eigenen offenen Küche war mir bis dato auch noch nicht untergekommen. Morgens, mittags und abends werden hier neben asiatischen, auch internationale Köstlichkeiten serviert und machen daher den Besuch des eigentlichen „Frühstücksrestaurants“ überflüssig.
Zudem ist es hier auch noch viel privater, ruhiger und einfach ein „Hotel im Hotel“. Natürlich haben die Gäste hier, wie auch in allen anderen Bereichen des Hotels WLAN in ausreichender Geschwindigkeit zur Verfügung, welches auch zum telefonieren über skype oder VOIP ausreichend ist. Wer seinen eigenen Laptop nicht mitnehmen möchte oder diesen nicht dabei hat, dem stehen hier weitere Computer, Drucker und Faxgerät zur Verfügung und so lassen sich auch die geschäftlichen Aktivitäten fortführen.
Das Ritz Carlton Hongkong
Kurzfassung
Vom ersten Kontakt noch vor dem aussteigen aus dem Taxi bis hin zum letzten Verlassen der Lobby in Richtung Bahnhof war der Service gänzlich perfekt. Ich habe selten Häuser in dieser Qualität erlebt, wo es nicht einmal ansatzweise etwas zu meckern gab. Die Freundlichkeit und die Herzlichkeit der Mitarbeiter des gesamten Hauses, egal ob Restaurant, Club Lounge und alle anderen im Hotel sind unbeschreiblich angenehm. Ein Review zu der Bar auf Etage 118. mit unglaublichen Cocktailkreationen folgt, sobald ich Zeit dazu finde und nicht wieder neue Reisen dazwischen kommen.