Das Ritz Carlton Hongkong, das höchste und wunderbare Haus der Ritz Carlton Gruppe. Ein älteres Review dazu findet Ihr bereits im Blog, eine aktualisierte Variante von folgenden Aufenthalten gibt es sicher demnächst auch noch einmal. Bei meinem letzten Aufenthalt war es dann auch einmal mehr Zeit, neben dem italienischen Sternerestaurant (Review des TOSCA HIER) auch die chinesische Küche hier nochmals anzuschauen. Ich war da zwar schon mehrfach essen, meine Reisebegleitung aber nicht. Was bietet sich da an, als am Abend zum Dinner die chinesische Küche zu genießen.
Restaurant Review: THIN LUNG HEEN – Restaurant und Lage
Das, mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnete Restaurant befindet sich im Ritz Carlton Hongkong. Am einfachsten ist es hierzu, bis in die Kowloon Station zu fahren, denn von dort könnt Ihr direkt innerhalb des Gebäudes hoch in die Hotellobby. Dazu geht es hoch, sehr hoch. Die Lobby des Ritz Carlton Hongkong befindet sich in der 103. Etage, also weit, weit oben. Die Zimmer des Hauses sind dann noch darüber, also in den Etagen 104 bis 117, der Pool auf 118. Das ist aber heute gar nicht unser Thema, es geht ums das Essen.
Das Bild habe ich dann am nächsten Morgen gemacht, denn an dem Abend des Dinners war leider so gar nichts mit Ausblick. Es war diesig und die Wolken hingen so tief, da ist auch den Etagen > 100. Stock dann am Ende nichts zu sehen, gar nichts. Daher gab es an unserem Abend Dinner ganz ohne Ausblick vor einer weißen Wand.
Wenn Ihr aber mehr Glück mit dem Wetter habt… das geht auch viel schöner, denn so ein Ausblick auf Etage 103 oder noch höher ist schon sehr beeindruckend.
Restaurant Review: THIN LUNG HEEN – Menü
Nachdem wir freundlich begrüßt wurden und zu unserem Tisch begleitet, sollte es auch schon losgehen. Noch immer trinke ich keinen Wein und meine Begleitung trank daher auch keinen. Ob aus Solidarität (was absolut nicht nötig ist) oder mangels Interesse, keine Ahnung. Dennoch konnten die Weingläser dann durchaus wieder in den Schrank und das Menü wurde gebracht. Es handelt sich um ein Special Menü mit sogenannten Signatur Dishes. Die normale Karte und auch ein weiteres Menü findet Ihr am Ende des Beitrages ebenfalls verlinkt. Doch heute geht es hier um unser spezielles Menü. Zu diesem kommen noch ein spezieller Tee und ein Dessert, welches so zunächst nicht auf der Karte war. Hier ein erster Blick.
Bevor es aber losgehen kann, folgt ein kleiner Gruß aus der Küche. Der chinesische Chefkoch wird uns heute also mit einigen Leckereien aus der Küche verwöhnen. Als kleine Hintergrundinfo:
PAUL LAU PING LUI, CHEF DE CUISINE
Michelin-starred Chef Paul Lau Ping Lui is highly regarded as one of the top Cantonese chefs in Hong Kong. He is an expert in Chinese culinary arts with over 36 years of experience in Beijing, Shanghai, Hong Kong and Guangzhou, as well as in Dubai and the UK. Combining innovation with traditional cooking methods and techniques, as well as inspiration from the local culture and surrounding environment, Chef Lau presents refined authentic Cantonese cuisine at its best.
Doch dann beginnen wir auch schon mit dem eigentlichen Menü. Als erster Gang steht etwas Besonderes auf der Karte. Ein spezielles Gericht, auf welches man sehr, sehr stolz ist. Speziell aus der Schulter des Tieres wird hier der „Barbecued Iberian pork with honey“ zubereitet. Und ja, es ist ein absolutes Gedicht und damit könnten wir auch gern weitermachen.
Doch es geht ja hier nicht um viel Essen von einem Gang, sondern um das erleben der chinesischen Sterneküche und damit soll auch nun der zweite Gang folgen. Für den Einen oder anderen sicher etwas gewöhnungsbedürftig und sicher auch nicht jedermanns Geschmack, zumindest nicht der Europäer. Doch lesen wir erst einmal. Es gibt eine „Double-boiled chicken soup“. Soweit nichts Ungewöhnliches, es ist Hühnersuppe. Doch dann wird es durchaus asiatischer. Denn diese wird lange in einer Kokosnuss gekocht und nimmt somit den süßlichen Geschmack an. Dazu gibt es eine Einlage „Fish maw“. Hier in Europa sicher kaum vorstellbar die „Schwimmblase“ des Fisches als Suppeneinlage zu verwenden, in China durchaus normal und lecker. Allein die Konsistenz ist etwas gewöhnungsbedüftig.
Durch das sehr lange Kochen in der Kokosnuss geht der Geschmack in die Suppe über. Dadurch wird es süßlich und schmeckt leicht nach der Frucht. Das Fleisch wird besonders zart und der Fisch verleiht diesem eine besondere Note.
Kurze Pause, denn so schnell sollte man ja nicht essen, sondern genießen. Also geht es erst kurze Zeit später weiter mit dem Gang Nummer drei. Es erwarten uns „Pan fried scallop with salmon roe and black truffle“.
Ein absolutes Gedicht. Die Kombination ist sehr lecker und beeindruckend gewählt. Hier kommen die leicht süßlichen Geschmacksnoten mit denen des schwarzen Trüffels zusammen. Großartig.
Auch die, daneben angerichteten Soße, eine Art Pesto, passte wunderbar dazu und rundete den Geschmack perfekt ab.
Normalerweise würde ich nun fast aufhören. Denn auch wenn es nicht viel aussieht, es macht satt und so groß ist mein Hunger nicht mehr. Doch es geht auch im Gang Nummer vier weiter und wieder steht Trüffel auf der Karte, das kann man unmöglich weglassen. Also machen wir uns nun zu dem letzten Gang der regulären Karte auf und es wird aufgetragen:
„Braised bamboo fungus with spinach and black truffle“
Der dazu gereichte Salat mit Krabbenfleisch war durchaus lecker, wäre aber nicht mein Favorit. Der Rest dieses Ganges war aber ein absolutes Gedicht.
Doch was wäre ein Abendessen ohne Dessert. Und auch hier überrascht der Küchenchef mit einem der Signatur Dishes, einem Gericht worauf man sehr stolz ist. Das übrigens zu recht.
Es gibt eine Mango Creme mit Sago, also Maniok. Dazu folgen drei unterschiedliche Küchlein. Neben dem „Eierkuchen“ noch ein Reis Dumping und ein kleiner Keks.
Doch was wäre China ohne Tee. Eine Besonderheit im Ritz Carton. Speziell ausgebildete Mitarbeiter mischen eigene Tees und kreieren somit die perfekte Abstimmung auf das Essen. So sind diese nicht nur gut für den Magen, sondern schlie0ßen auch ein Dinner geschmacklich wunderbar ab. Bei uns wurde es dann heute ein „Pu-eh Tee“, welcher sehr lecker war.
Bevor wir das Restaurant wieder verließen, brachte der Kellner noch eine kleine Schachtel. Für jeden wurde eine kleine, spezielle Teemischung kreiert, diese direkt zum Mitnehmen. Eine durchaus nette und spannende Idee.