Nach meinen ganzen First Class Flügen in den letzten Wochen und Monaten gab es heute mal einen Business Class Flug, der aber ein besonderer war und nicht so recht vergleichbare Produkte hat. Es geht um den British Airways London City (LCY) – New York Flug mit Zwischenstopp in Shannon. Warum Zwischenstop und warum dieser Flug nicht nur für die Londoner, sondern auch für Deutsche die zum Beispiel ab Frankfurt fliegen interessant sein kann, dazu mehr im Blogbeitrag hier.
Los ging es wie immer in Berlin Tegel. Der CheckIn, heute auch wieder an A05 ist unkompliziert wie immer. Gepäck aufgeben und beide Bordkarten erhalten, weiter geht‘s direkt in die British Airways Lounge. Schon fast etwas wehmütig sind die Gespräche mit dem sehr netten Personal beim CheckIn und in der Lounge, da es nun ja bald zu Ende ist in Tegel und es am neuen Haupstadtflughafen zumindest keine British Airways Lounge geben wird. Die neue Lounge wird dann vom (neuen) OneWorld Partner AirBerlin betrieben. Schade ist es besonders deshalb, da man sich zum Einen hier in der Lounge seit Jahren persönlich kennt und zum Anderen ist so ein persönlicher Service in einer großen Lounge schlichtweg nicht möglich. Dazu kommen auch die sehr kurzen Zeiträume in TXL. Selbst wenn ich, wie heute, 30 Minuten vor Abflug noch weder durch die Sicherheits- noch Passkontrolle bin, macht das gar nichts. Auch das wird an großen und damit auch vollen Flughäfen ein Ding der Unmöglichkeit. Aber genug mit jammern, los geht es mit BA 991 nach London. Sitz 1D, wie immer.
Nach einem kleinen und verspäteten Frühstück mit Lachs und Bagel landen wir in London mehr als pünktlich und es geht schnell zur Einreise und Passkontrolle. Heute ist nicht viel los und daher geht es entsprechend zügig. Was ich nicht verstehe, warum gibt es für Nicht-EU Bürger einen FastTrack wenn diese Business- oder Firstclass fliegen, für EU Bürger nicht? Dennoch lässt sich die Einreise beschleunigen, denn wer den neuen Pass besitzt (also den, mit dem Foto Symbol vorn drauf) kann ohne weitere Registrierung am Automaten einreisen. Pass scannen, in die Kamera gucken, Tür geht auf und los. Das spart wenn es voll ist manchmal bis zu einer Stunde Wartezeit und gilt für alle, egal in welcher Klasse diese geflogen sind.
Mein Gepäck ist zügig da, mein Chauffeur wartet schon mit dem Namensschild und so sitze ich keine 20 Minuten nach der Landung im Auto um zum Stadtflughafen London City (LCY) zu kommen. Für die, die in Frankfurt am Main abfliegen ist es noch etwas einfacher. Hier wird nicht nur Heathrow, sondern auch London City von British Airways direkt angeflogen und somit entfällt die Transferzeit zwischen den Londoner Flughäfen. Zu meiner und auch zur Überraschung meines Fahrers fällt die Reisezeit mit 1:20 Std. heute recht kurz aus.
London City Airport:
Der große Vorteil für die Londoner, die in verschiedene Richtungen ab London City fliegen, ist die Erreichbarkeit. Keine 15 Minuten vom FinanzDistrict entfernt ist der Flughafen mehr als Central. Ein weiterer Vorteil sind die kurzen CheckIn Zeiten. Abflug ist um 16 Uhr und ein Checkin ist mit Gepäck noch bis 25 Minuten, ohne gar bis 15 Minuten vor Abflug möglich. Das nenne ich mal effektives fliegen.
Bereits beim Betreten des Flughafen hat es etwas Gemütliches. Das Gepäck ist somit mehr als schnell aufgegeben und los geht‘s mit der Rolltreppe eine Etage nach oben. Scannen der Bordkarte und die Türen zur Sicherheitskontrolle öffnen sich. Auch diese ist schnell, freundlich und effizient. Wer noch etwas shoppen will, noch etwas essen oder im Internet surfen, der findet hier mehr als genug Möglichkeiten. WLAN ist auf dem gesamten Flughafen kostenfrei verfügbar, nur eine kurze Anmeldung ist erforderlich. 90 Min. vor dem geplanten Abflug öffnet British Airways die Gate Lounge.
Dieser kleine abr feine Bereich mit knapp 35 Sitzplätzen befindet sich direkt unten am Gate 24. Unsere Maschine steht schon bereit und hier bietet sich bei einem Getränk, einem kleinen Snack oder Kaffee ein fantastischer Ausblick auf das Rollfeld. Wer fliegen mag und Flugzeuge liebt, der wird diesen Platz lieben. Der Service ist auch hier wieder zuvorkommend und freundlich und so verfliegt auch hier die Wartezeit wie im Fluge. Ein Manko aus meiner Sicht, es gibt nahezu keine Steckdosen an den Sitzplätzen, eher ungünstig wenn die Gadgets oder der Laptop nach Strom „schreien“.
Den sehr kurzen Weg zum Flugzeug, der keine 50m weit ist, darf man dann sogar über das Rollfeld laufen und schon besteigen wir unser Flugzeug. Geflogen wir die Strecke nach New York mit einem extra ausgestatteten A318.
Dieses Flugzeug ist für den LCY – JFK Flug mit 32 bequemen BusinessClass Sitzen ausgestattet. Diese sind in einer 2-2 Konfiguration angeordnet und das war‘s auch schon. Ja, nur 32 Passagiere haben Platz hier in der Maschine, daher geht nicht nur Boarding sondern auch jeder andere Service schnell. Heute noch mal doppelt schnell, denn neben mir reisen auf der BA 003 heute nur 15 weitere Paxe. Daher habe ich nicht nur meinen Platz 6B für mich, sondern gleich auch noch 6A, 6K und 6J.
Der erste Teil- auf nach Shannon (SNN):
Nachdem ein erstes Getränk gereicht wurde und die Sicherheitsinstruktionen erklärt, geht es auch schon los auf die erste kurze Strecke nach Shannon (SNN). Dieser Zwischenstop hat verschiedene Gründe. Einer ist sicherlich das erforderliche nachtanken um den kleinen A318 auch bis über den großen Teich bewegen zu können, ein zweiter ist die Erledigung der Einreiseformalitäten. Am Shannon International Airport befindet sich ein extra Bereich der amerikanischen Immigration. Dort wird das getan, was sonst in Amerika bei der Einreise passieren würde, also Fingerabdrücke, Foto, kurze Fragen und so. Wie man sich vorstellen kann, geht das bei knapp 30 Personen sehr, sehr schnell und ist somit viel angenehmer und unkomplizierter als sich in JFK Stundenlang anzustellen. Gerade dort wird es nicht wirklich besser. Um so größer die Flugzeuge werden (A380, Dreamliner etc.) um so mehr Einreisende müssen abgearbeitet werden und das Problem vermeiden wir mit diesem Flug. Wir kommen als „Domestic“ an und haben somit in New York weder Pass- noch Zollkontrolle.
Nach dem Start gibt es schon einen kleinen Appetiser. Heute entschied ich mich für „Sliced ham hock with piccalilli and toasted rye bread“
Kaum aufgegessen geht es auch schon wieder abwärts und wir landen in Shannon. Die Wege sind kurz und effektiv. Alle Passagiere müssen ihr Handgepäck mitnehmen, dieses wandert noch einmal durch die (amerikanische) Sicherheitskontrolle. Außnahmsweise müssen die Flüssigkeiten mal nicht ausgepackt werden, interessiert heute mal nicht. Nur Laptops raus und schnell durch. So sind wir in nicht mal 30 Minuten wieder am Gate, wo British Airways noch einen kleinen und hübschen Sitzbereich geschaffen hat, extra für den All-Business-Class Flug nach New York. Und schon geht es wieder rein in die Maschine, nachdem diese auch schon voll getankt wurde.
Der zweite Teil- auf nach New York JFK und der Sitz im Detail
Da wir nun die nächsten 6:45 Std. hier verbringen werden, Zeit sich mal den Sitz etwas näher anzusehen. Anders als der sonst in anderen BA Maschinen eingesetzte ClubWorld Sitze, der entgegengesetzt angeordnet ist, schauen hier alle nach vorn. Die Sitze sind ausreichend breit, bequem und bieten für meinen Geschmack genug Privatsphäre um auch in Ruhe schlafen zu können. Dabei Wie bei einer solchen Anordnung unvermeidbar, muss der am Fenster sitzende Passagier beim Aussteigen über den Nachbarn bzw. dessen Füße steigen. Da aber zwischen den Sitzen in der Mitte etwas Platz ist, geht das unkompliziert.
An der Rückseite des Vordersitzes (die eine feste Schale ist, in der sich die Lehne bewegen lässt) befinden sich gleich mehrere Fächer für Zeitschriften und den üblichen Kram den man so mit sich herumträgt. In der Mitte sind noch zwei längere Fächer die in die Trennwand des Vordersitzes gehen, dort findet mein MacBook einen hervorragenden Platz. Auch unter der Fußstütze, die den Sitz später zum Bett verlängern wird, ist Platz für Schuhe und dergleichen.
Die Mittelarmlehne trennt nicht nur die beiden Sitze voneinander, sondern beherbergt auch insgesamt 4 Steckdosen. So lassen sich auch mehrere Geräte aufladen und keiner muss warten. Die Stecker sind sowohl für britische, europäische als auch amerikanische Geräte geeignet, einen Adapter braucht man dann nicht. Ein kleines Fach in der Innenseite der Mittelarmlehne lässt die Wasserflasche genügend Platz finden.
An der Rückseite befindet sich noch eine kleine Trennwand, die beim schlafen nach vorn geklappt werden kann und somit noch etwas mehr Ruhe bietet. Leseleuchten sind obligatorisch und der SItz lässt sich ausreichend verstellen. Kein Schnickschnack aber genug um bequem zu sitzen. Es sind fertige Positionen (Start- und Landung, Essen, Lounge) gespeichert, oder aber der Gast passt es nach Bedarf an.
Neben einem Kissen wird auch eine ausreichend große und weiche Decke gereicht, so dass auch der Schlaf eher kein Problem sein sollte, wenn ich nicht gerade diesen Beitrag schreiben würde. 🙂
Unterhaltung auf dem Flug:
Bei der Unterhaltung geht British Airways einen anderen Weg. Statt fest verbaute Monitore werden dem Gast iPads zur Verfügung gestellt. Diese bieten eine Reihe von Filmen, Fernsehsendungen und Spielen und werden in einer Tasche zum Aufstellen angeboten. So kann ich mich selbst für ein Programm oder Spiel entscheiden und mich dabei hinsetzen oder das oPad in der Tasche des Vordersitzes hinstellen. Das Einzige was ich dabei vermisse, ist eine schöne FlightMap/ Airshow.
Doch eine Besonderheit gibt es noch auf dem Flug. Nach Erreichen der Flughöhe von mehr als 10.000m und bis zum erreichen des amerikanischen Luftraum steht ein GSM Telefonnetz zur Verfügung. Auch wenn das telefonieren unterbunden ist, SMS und MMS und auch Internet geht, wenn auch etwas langsam.
Das Essen auf dem Flug nach JFK:
Nachdem es den Appetiser ja schon auf dem ersten Abschnitt gab, geht es nun mit einem Salat los. Grüner Salat mit einem leckeren Dressing und dazu geröstetes Brot in zwei verschiedenen Sorten.
Meine Wahl beim Hauptgericht fiel heute auf Beef. Genauer gab es bei mir heute folgendes aus der 5-Gerichte-Auswahl.
„Roasted fillet of beef with horseradish and mustard crust, parsnip and thyme mashed potatoes and Madeira sauce“.
Das Hauptgericht war ebenfalls sehr lecker und nach einer kurzen Wartezeit geht es zum Dessert. Hier ist die Auswahl etwas beschränkt, da es nur Baileys cheese cake oder Käse gibt. Meine Wahl- der Kuchen. Der war ganz ok, aber nicht wirklich etwas besonderes und die Creme daneben etwas fade.
Wer sich aber entscheidet erst noch zu arbeiten und noch nicht zu Essen, dem bietet British Airways ein Working Dinner an. Dabei handelt es sich um „Club Ploughman‘s with potato salad and pickled onions garnished with pea shoots.“
Die Weinauswahl während des Fluges besteht auf 2 Weiss- und ebenfalls zwei Rotweinen. Wer wissen möchte welche das genau waren, der schaut am besten auf das Foto der Karte.
Wem aber der Champagner besser schmeckt, der bekommt entweder den Taittinger Brut Réserve NV pur, oder aber als Kir Royale oder Buck‘s Fizz Cocktail. Auch wenn ich den heute nicht probiert habe, der ist wahrhaftig lecker, den gab es auf meinem Australien Qantas Flug nämlich auch schon.
Knapp eine anderthalb Stunden vor der Landung in New York gab es noch eine Kleinigkeit zu essen. Neben Sandwiches in verschiedener Auswahl wurde noch „Smoked duck with rosary goat‘s cheese angeboten, für welches ich mich dann entschieden haben. Auch warme Speisen hab es hier noch einmal, „Mini jackets with smoked haddock“ oder aber „Brocolli Stilton quiche“.
Neben den üblichen alkoholischen und alkoholfreien Getränken serviert British Airways eine recht ordentliche Auswahl an Tee. Darunter finden sich Grüntee oder schwarzer Tee, aber auch Pfefferminz oder Kamille.
Kaum aufgegessen geht es auch schon schnell zum umziehen, mit Schlafanzug steigt sich das sicher nicht so optimal aus 🙂 und schon sind wir im Landeanflug auf New York JFK. Wir landen heute ganz pünktlich, also zügig aussteigen, ab zum Gepäckband (was ja bei so wenigen Passagieren auch nicht lange dauert, zumal die Hälfte der Reisenden nur mit Handgepäck unterwegs ist). Schon geht‘s in die Stadt.So schnell bin ich noch nie in die USA eingereist und ich war schon sehr oft da. Keine 25 Min nach der Ladung sitze ich im Taxi nach Manhattan.
Fazit:
Ein durchaus interessanter und schöner Flug liegt hinter mir. In meiner persönlichen Airport Liste kann ich nun LCY und auch Shannon hinzufügen, wieder zwei mehr auf der Liste. 🙂 Der Flug eignet sich meines Erachtens ideal für die Leute, die vorher in London sind, oder aber von London City in eine andere Destination direkt weiterreisen können. British Airways bedient ab London City unter anderem Amsterdam, Barcelona, Billung (vielleicht zum Besuch des Legolandes?), aber auch Ziele wie Chambery, Copenhagen, Faro, Genf, Frankfurt, Madrid, Zürch oder Stockholm.
Die Sitze und das Inflight Entertainment sind gut durchdacht, man sitzt bequem und ein IFE mit dem iPad ist mal was anderes.