(click here to the english version of this post) Nachdem es in den letzten Wochen und Monaten ja mit Swiss oder Lufthansa in der First gen Westen ging, letzte Woche dann mit AirBerlin in Business gen Osten, so geht es heute in beide Richtungen. Erst nach Westen, um auf dem Zubringerflug mit British Airways nach London (LHR) zu kommen und dann weiter nach Osten, genauer mit Zwischenstop in Singapore (SIN) weiter nach Melbourne (MEL) in Australien.
Unser Flug startet, wie fast immer, in Berlin Tegel. Auch oder gerade weil dies nicht mehr lange geht, mag ich diesen Flughafen irgendwie. Sicher ist nicht alles optimal, aber der Flughafen ist von der Lage, der Größe und der Anordnung der Gates schnell zu erreichen und man kommt auch mit Ankunft < 60 Min vor Abflug noch mit.
Der CheckIn:
Dieser fand heute an A05 statt. Ungewöhnlich für British Airways, fertigte man doch sonst alle Maschinen an A04 ab. Der CheckIn selbst ist, wie immer, freundlich. Nachdem das Gepäck seine Tags bekam, verschwindet es und wir machen uns auf den kurzen Weg in die British Airways Lounge. Diese ist heute zwar gut belegt, aber nicht übervoll. Nach einem kleinen Snack ist es auch schon fast Zeit zum Gate zu gehen. Sicherheitskontrolle und auf geht’s in die Maschine. Wobei ich heute das erste mal erlebt habe, das man Business und Eco getrennt geboardet hat. Knapp 3 Monate vor der Schließung scheint man es nun doch eingeführt zu haben, wie ja vor kurzem im London auch.
Diese Zeilen schreibe ich noch auf Sitz 1D, meinem bevorzugten Sitz in diesem, schon so oft geflogenen Airbus A319 mit der Kennung EUPD. Einem heißen Tuch, einem kleinen Salat und zwei Cola später werde ich noch einige Minuten die Augen zu machen und etwas Musik hören. Sodann ertönt aus den Lautsprechern auch schon die Ansage, wir befinden und im Landeanflug auf den Flughafen London Heathrow und erreichen diesen, wie immer, im Terminal 5. Dann folgen wir den gelben „Flight Connection“ Schildern und begeben uns mit dem Bus in das Terminal 3.
Hier wird nachher unser nächster Flug abgefertigt, der ist doch aus vielerlei Hinsicht eine Premiere für mich. Zum einen ist es mein erster Flug mit Qantas, zum anderen auch der erste A380 First Class Flug. Ich bin sehr gespannt auf das „Erlebnis A380“. Glaubt man den bisher dort Gereisten, so muss es einen erheblichen Unterschied zu den bisherigen Produkten sein, welche die Airlines so durch die weltweiten Lüfte bewegen, doch dazu nachher mehr.
Nachdem wir nun in London gelandet sind, waren wir natürlich schnell aus der Maschine, das ist aber bei 1A und 1D auch keine Kunst. Also folgen wir den üblichen gelben Schildern zu Flight Connections und schon geht’s eine Etage die Rolltreppe runter, da wartet auch schon der Bus zum Terminal 3.
Der Weg ist nicht weit und der Infobildschirm zeigt dem Fahrgast mit einem fahrenden Bus am unteren Rand gleich an, wie weit es noch ist. Angekommen am Terminal 3 des Flughafens London Heathrow folgt die übliche und damit 2. Sicherheitskontrolle heute. Also wieder auspacken, diesmal muss das Macbook auch aus der Hülle und dann durch die Kontrolle. Da fast keine Gäste da sind, ist auch keine FastLane offen, was aber nichts macht. 3 weitererzählt Reisende vor uns.
Da bekanntlich Flughäfen und die Wartebereiche nur bedingt gemütlich sind, geht es in eine der Lounges, denn nutzbar sind mit dem Qantas FirstClass Ticket ja mehrere, dazu gleich mehr.
Zuerst entscheiden wir uns für die British Airways Galleries First Lounge. Der Empfang ist freundlich und es folgt sogleich der Hinweis auf das mögliche PreFlight Dinner. Dieses findet ab 18:30 Uhr in einem separaten Bereich der Lounge statt. Während unsere Bordkarten gescannt werden unterhalten wir uns auf deutsch darüber, das ich neulich einen Massage hatte.. Sogleich lächelt die Dame und fragt: „you said massage? Try our SPA and get a complimentary Massage here.“
Sehr aufmerksam also auch hier und so mache ich meinen Massagetermin aus und wir gehen in die Lounge. Zur Ausstattung und dergleichen schreibe ich in einem anderen Blogbeitrag noch etwas mehr.
Das PreFlight Dinner beginnt wie gesagt um 6:30pm und so begeben wir uns dann dorthin.
Das Essen selbst ist ok, mehr aber auch nicht. Die Tomatensuppe ist nicht wirklich gewürzt, sonst aber ok. Der Salat mit Shrimps ist dagegen nett anzusehen, auch wenn hier etwas „Pfiff“ fehlt. Das zieht sich leider so durch. Auch die beiden gewählten Hauptgänge, einmal Fisch und Beef für mich, sind eher wenig bis gar nicht gewürzt.
Nachdem nun das Essen beendet ist, entscheide ich mich doch noch für eine Dusche. Von den Kabinen zum Duschen, die eher einem Badezimmer gleichen, gibt es einige hier. Direkt an der Lounge kann der Reisende hier noch schnell duschen, sich rasieren und so erfrischt weiterreisen.
Später entscheiden wir uns, noch einen Blick in die First Class Lounge von Cathay Pacific zu werfen und da auch diese OneWorld Partner sind, ist es mit dem Qantas Ticket überhaupt kein Problem. Die Lounge befindet sich auf der 1. Etage und ist ansprechend gestaltet. Im First Class Teil kann man mit Blick auf das Rollfeld ein Getränk zu sich nehmen und so entspannt auf seinen Weiterflug warten.
EDIT: Diese ist mittlerweile (2017) komplett neu und wunderschön.
REVIEW Cathay Pacific First Class Lounge London
Nachdem es nun Zeit ist zum boarden, so geht es ab zum Gate.
Geboardet wird heute an zwei Fingern. Der eine für die Business- und PremiumEconomy Passagiere, welche in der oberen Etage des Flugzeuges reisen und der andere Finger für die First- und Economy Class Passagiere. Genau das teilt man uns dann am Gate gleich mit und fragt freundlich nach, ob wir nicht doch nochmals in die Lounge wollen, da man nur einen Eingang hat und die, etwas mehr als 400 Economy Passagiere durch die FirstClass müssen. Wir entscheiden uns dagegen und gehen somit als erste an Bord. Stimmt schon, alle anderen laufen an unseren Sitzen auf 2A und 3A vorbei, hat irgendwie ein bisschen was wie Zoo, wobei zu überlegen wäre, wer dabei im Käfig sitzt. 🙂
Die FirstClass Kabine im A380:
Der erste Eindruck der Kabine ist ein WOW Effekt. Die warmen Farben der überschaubaren FirstClass Kabine unterstützen den Eindruck und lassen es alles sehr hochwertig wirken. Die Sitze, oder besser die Suiten sind sehr, sehr geräumig. Nach vorn und hinten ist man durch hochfahrbaren Sichtschutz abgeschirmt und ich fühle mich etwas wie „in meiner eigenen Welt“.
Sogleich folgt das aufhängen der Jacke und die Frage nach dem ersten Getränkewunsch. Es gibt einen hervorragenden Champagner, den sollte jeder Reisende probieren. Der „Taittinger Comtes de Champagne Blanė de Bancs“. Dazu und das wird mein Lieblingsgetränk während des Fluges und der folgenden gibt es Appletiser, die beste Apfelschorle der Welt. Wer die schon einmal getrunken hat, der will keine andere mehr. Leider ist es bei uns in Deutschland etwas kompliziert diese zu bekommen. Nachdem der erste Schluck genossen, folgt sogleich die Frage nach dem Amenitie Kit und dem Schlafanzug. Das Kit gibt es in braun für die Herren und in weiss für die Damen. Neben dem Inhalt wie Socken und Schlafbrille, enthält dieses natürlich auch Kosmetik, Zahnbürste und -pasta und dergleichen. Was genau drin ist und worin die Unterschiede zum BusinessClass Kit liegen, dass sieht man am besten auf den Bildern.
Business Class Kit:
Auch an die Kinder ist gedacht. Für die gibt es ein kleines Kit mit etwas Spielzeug, was zu malen und einer Art Tagebuch, in welchem alle Urlaubserinnerungen festgehalten und die passenden Bilder eingeklebt werden können.
Der Sitz:
Der Qantas First Class Sitz ist für mich einer der besten, die ich bisher geflogen bin. Verglichen mit dem neuen und sehr guten Lufthansa First Class Sitz, ist die Anordnung bei Qantas eher mit Britisch Airways zu vergleichen. Zum Start und zur Landung muss der Sitz senkrecht und genau in Flugrichtung stehen.
Doch gleich danach bietet dieser unzählige Möglichkeiten der Ein- und Verstellung. Bedient wird der Sitz durch Tasten an der TouchScreen Fernbedienung oder aber via Touch. Die Einstellungsmöglichkeiten bieten nicht nur voreingestellte Positionen, sondern lassen sich auch individualisieren und abspeichern. So lässt mich der Sitz jederzeit auf meine voreingestellte Position zurückkehren. Voreingestellt hat man aber bei Qantas nicht nur „schlafen“, „essen“ oder Tarif. Auch interessant sind die Einstellungen „Lesen im Bett“ oder „Unterhaltung“
Das Essen:
Nach dem kleinen Snack von Oliven, welche bereits vor dem Start gereicht wurden, gab es sodann die nett aussehende Speisekarte für den Flug. Im ersten Teil des Fluges (LHR-SIN) fiel meine Wahl auf die „Parsnip and Apple Soup“, gefolgt von dem sehr leckeren Fisch. Bei diesem handelte es sich um den „Gilt-Head Bream“, welcher mit sautierten Kartoffeln, Karotten und Püree von weissen Zwiebeln serviert wurde. Als Nachtisch gab es eine sehr leckere Auswahl von Käse und weiterhin ein „Buffalo Milk Organic Ice Cream Tub“ in zwei verschiedenen Geschmacksrichtungen. Dieses war mehr als lecker, auch wenn man es hätte sicher etwas anders präsentieren können.
Die Speisekarte für den ersten Teil (London – Singapore) kann man sich hier anschauen. Dort findet sich auch die Weinauswahl, welche einen sehr leckeren Dessertwein enthielt. Der Mount Horrocks Corden Riesling 2009 war super lecker.
Kurz vor der Landung in Singapore gab es dann noch ein kleines Frühstück. Dabei fiel meine Wahl auf die Pancakes, welche garniert mit Früchten und Joghurt sehr, sehr lecker waren.
Doch auch auf der zweiten Teilstrecke gab es natürlich ausreichend zu Essen. In Anbetracht der Tageszeit (abends gegen 20 Uhr) wurde ein Abendmenü gereicht. Einziger Nachteil daran, bis zum servieren aller Gänge vergingen zwei Stunden, was in der First Class zu viel ist, gerade bei abendlichen 7 Stunden Flugzeit bis nach Melbourne. Hier will man natürlich noch so viel als möglich schlafen.
Zuerst auch hier die Canapes, welche hier aus Tunfisch und der „Tarnet of Chicen Mayonnaise with Parmesan“ bestanden. Meine Wahl fiel hierbei auf sehr leckere „Thai Tom Yum“ Gemüsesuppe, gefolgt von „Pumpkin and Mozzarella Arancini“. Diese sahen nicht nur sehr gut aus, sie waren es auch. Zum Nachtisch diesmal etwas Süßes. Der Pear and Vanille Cake war so lecker, wie es auf dem Foto aussieht.
Nach dem Essen soll man ruhen…
Nach dem Essen verwandelt sich der Sitz durch die freundlichen jungen Damen in ein vollwertiges Bett. Das ganze dauert einen Moment, bekommt doch. Der Sitz erst eine Auflage um auch die letzten Unebenheiten auszugleichen und dann das Laken. Die hochwertige Bettwäsche, die als Bezug für das dicke Bettdecke und die beiden Kopfkissen genutzt wird, könnte so auch in einem Hotel genutzt werden.
Die Größe der Suite und des Sitzes ist gigantisch. Es gibt in der kleinen Säule an den Fensterseiten zwei ausreichend große Schubladen, die beherbergen meinen ganzen Kleinkram, dazu oben drauf ein Fach für die Wasserflasche, was sich aber auch hervorragend für den ganzen kleinen Kram eignet. iPhone, Headset etc. passen dort perfekt hinein. Apropos Headset. Hier fällt wieder eine Kleinigkeit auf. Gleich neben der herausziehbaren Touch Fernbedienung an der Seite, findet sich ein kleiner Haken für die Kopfhörer. Auch Qantas nutzt in seiner First Class solche, der Marke BOSE, versehen mit einem Qantas Branding.
Das Flugzeug selbst hat ein herausragendes Flugerlebnis. Die Lautstärke während des Fluges ist deutlich geringer als bei anderen Flugzeugen und auch die Luftfeuchtigkeit schien mir angenehmer. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl trockene Nase zu haben, wie sonst doch ab und an einmal. Qantas fliegt seine A380 mit einer 4 Klassen Bestuhlung. Im Oberdeck befinden sich vorn die BusinessClass sitze, mit einem übrigens sehr guten und bequemen Sitz, welcher sich auch zu einem flachen Bett umbauen lässt.
Hinter dem Vorhang folgt sodann die Küche. Hier gibt es während des Fluges die Möglichkeit sich mit Getränken und Snacks zu versorgen, falls man lieber den Selbstbedienungsbereich nutzen möchte. Eine solche Möglichkeit gibt es, mit weniger Artikeln und anderer Auswahl, auch in den Bereichen der PremiumEconomy und auch der EconomyClass.
Oben vor der BusinessClass befindet sich noch eine Art Lounge und auch hier ein Bereich zur Selbstbedienung. Hier finden sich Snacks, Obst, Schokolade und Getränke. Hungern oder dursten muss auf dem Flug also sicher keiner, in keiner der geflogenen vier Klassen.
Fazit:
Im Gegensatz zu den Produkten bei Lufthansa, Swiss First oder in der BA First, ist hier bei Qantas extrem viel Platz. Der Sitz ist extrem groß, das Bett ist mehr als komfortabel und lässt keine Wünsche offen. Kleine Details, wie der Aufhänger für den Kopfhörer oder den kleinen Extra Tisch direkt vor dem Sitz, lassen die Konstruktion alles in allem durchdacht erscheinen. Einzig und allein ein Fach für das Macbook fehlt irgendwie etwas. Der Computer lässt sich aber auch unter der Ottomane verstauen. Diese eignet sich übrigens hervorragend, falls man zu zweit speisen möchte. Der große Tisch bietet auch ausgeklappt die Möglichkeit aufzustehen. Das ist ja bei manchen Airlines nicht drin und schränkt natürlich die Bewegungsfreiheit drastisch ein.
Für mich insgesamt, sowohl vom Fluggerät A380 als auch dem Sitz und dem hervorragenden Service bei Qantas einer der besten Flüge. Nochmals auch Danke an das super freundliche Team auf dem ersten Teil des Fluges und die Führung durch das Flugzeug und den Einblick ins Cockpit.
Reisedatum: 17. 02. – 19. 02.
BA 985, QF 10, Ticket: bezahltes FirstClass Ticket