Der nächste bitte. Nachdem ich das große Glück hatte auf dem Erstflug von Qatar Airways mit dem A350 zu sein, damit die erste Airline die weltweit einen hatte, ging es weiter mit dem Erstflug bei Finnair, die erste europäische Airline welche einen bekam. Singapore Airlines macht nun weiter und ich war hier schon auf der Kurzstrecke bei den Einführungsflügen. –> Review: Singapore Airlines Kurzstrecke A350, Singapur nach Kuala Lumpur
Doch ein so kurzer Einführungsflug ist etwas anderes als ein wirklicher Erstflug, denn Service und Produkt sind nicht wirklich zu bewerten, dafür ist es einfach zu kurz. Daher geht es nun auf den richtigen Erstflug, die SQ324 am 9. Mai 2016 von Singapore nach Amsterdam. Das wird eine kurze Anreise. Nach Terminen in Abu Dhabi flog ich am Samstag TXL-AUH, weiter am Sonntag AUH-DOH-SIN in dem A350 von Qatar und bin nun hier in Singapur gelandet um in den neusten der A350 Modelle zu steigen, die zweite Maschine von Singapore Airlines mit der Kennung 9V-SMB, während mein letzter Flug mit der 9V-SMA stattfand.
Dieser Flug wird zudem mit einer kleinen Party am Gate B8 des Changi Airport gefeiert, schließlich ist Singapore Airlines stolz nun auch zu den Airlines mit einem solch tollen Flugzeug zu gehören.
Angekommen am Gate beginnen dort schon die Aufbauarbeiten, daher ziehe ich es vor noch einen Blick in die Silver Kris Lounge zu werfen und komme dann einfach später wieder.
Etwa anderthalb Stunden vor dem eigentlichen Abflug machen wir uns dann auf den Weg zum Gate. Eine gute Gelegenheit noch einige Freude zu treffen, schließlich sind es auf Erstflügen immer wieder die gleichen, die man so trifft.
Los geht es auch schon mit der Party. Ein umfangreiches Buffet ist aufgebaut, der DJ legt schon Musik auf, die Bühne steht, alles ist vorbereitet für eine würdige Feier des ersten Langstreckenfluges mit Singapore Airlines’s neuem Airbus A350.
Nachdem dann die Crew schon mal ihren Flieger in Empfang nimmt, singen einige Flugbegleiter von Singapore Airlines noch etwas und stimmen die Passagiere auf den Flug ein.
Doch dann endlich ist es soweit. es geht an Bord.
Singapore Airlines A350 Business Class – Kabine
Anders als die Singapore Airlines Boeing 777 oder A380 hat der A350 keine First Class. Singapore Airlines stattet die Maschine in einer Drei-Klassen Konfiguration aus. Es gibt es die Business Class (1-2-1, 42 Sitze, der erste Teil in den Reihen 11-18, zweiter Teil dann in 19-22), gefolgt von der Premium Economy (24 Sitze in den Reihen 31-33, 2-4-2) und danach die Economy Kabine (3-3-3, 187 Sitze, erste Sektion in den Reihen 41 bis 46 und weiter in den Reihen 47-62).
Vergleicht man die Kabine in der Business Class mit Qatar oder Finnair, so wirkt diese deutlich voller, die Gänge wirken schmaler und die Sitze etwas zusammen gequetscht. Ob das so ist und wo es sich besser sitzt und liegt, das versuche ich Euch so gut als möglich hier zu beschreiben.
Die Sitze sind, wie bereits gesagt, in einer 1-2-1 Anordnung verbaut. Das bedeutet auch, als Alleinreisende seid Ihr an den Fensterplätzen der Reihen A und K am besten aufgehoben, ungeachtet der Tatsache das Fensterplatz immer eine gute Wahl ist. Die maximale Ruhe gibt es zudem im hinteren, kleineren Teil der Kabine, denn dort wird der Service nur von vorn ausgeführt und niemand muss „durch“ die Kabine laufen. Zudem ist die Kabine kleiner und bietet daher weniger Störungen. Die Zählung beginnt mit Reihe 11. Eine Reihe 13 gibt es zudem nicht. Die Kabine selbst wirkt, verglichen mit Qatar, etwas kleiner und etwas „gedrückter“, denn die Gepäckfächer sind größer. Das übrigens führt auch dazu, das es auch bei einer ganz vollen Kabine wie heute, keinerlei Probleme mit der Staufläche gibt, es war noch ausreichend Platz. Hier auf dem Bild kann man gut erkennen, wie dicht die Sitze aneinander gesetzt sind, die Füße wandern unter den Sitz des Vordermannes.
Doch um das besser beurteilen zu können, muss man das Produkt durchaus einmal live erlebt haben. Es sieht enger aus als es ist. Wer etwas mehr Platz möchte, dem empfehle ich die Reihe 11 als erste Reihe, oder auch die erste Reihe der zweiten Kabine. Dort ist kein Vordermann und etwas mehr Platz, das sieht dann so aus.
Singapore Airlines A350 Business Class – Der Sitz
Ich wurde in den letzten Tagen oft gefragt, ob es überhaupt ein flaches Bett wird. Ja, natürlich, Heute baut niemand mehr Business Class Sitze ein, welche nicht 180 Grad flach und zu einem Bett um gebaut werden können. Das war aber auch der alte Business Class Sitz von Singapore Airlines in der A380 oder der Boeing 777 schon. Hier findet Ihr mein Review zur alten Singapore Airlines Business Class. Doch schauen wir noch etwas in und um den Sitz. Die Seiten wie auch die hintere Begrenzung ist relativ hoch und schaffen ein hohes Maß an Privatsphäre. Dabei kann der hinter Euch sitzende Passagier nicht in den Sitz schauen während er sitzt, der seitlich sitzende schon. Es sind keine Suiten, es sind aber gut abgeschirmte Sitze mit viel privatem Bereich.
Auf dem Bild hier gut zu erkennen, mein Rimowa Koffer steht in meinem Sitz hier. Der ist 25cm tief, und 56cm hoch, damit Ihr eine Vorstellung bekommt. (Es handelt sich um diesen Koffer) Speziell wenn der Sitz dann zu einem Bett umgebaut wird, ist es schon sehr privat, dazu gleich mehr.
Gelungen sind meines Erachtens die Farben, die Materialien und mehr. Alles wird extrem hochwertig, sieht sehr gut aus- wie ich finde- und macht einen durchdachten Eindruck.
Fächer vorn neben dem Bildschrim, Platz um ein Glas abzustellen, Ein weiteres Fach hinter dem sich ein Spiele verbirgt. Gut durchdachte Details machen das Fliegen einfacher und entspannter, es passt einfach. Anders als der alte Sitz in der 777 lässt sich dieser hier etwas mehr verstellen. Zwei neue Positionen, Lounge und Sonnendeck sind dazu bekommen und machen das Sitzen einfacher. Denn eines muss bedacht werden, der Sitz lässt sich nicht so weit eingestellten und anpassen, wie andere Sitze, warum das so ist zeigt sich, wenn wir das Konzept des Bettes anschauen. Normalerweise drückt Ihr auf einen Knopf, es bewegt sich etwas und der Sitz fährt zu einem flachen Bett herunter. Nicht bei Singapore Airlines. Schon immer wird die Rückenlehne nach vorn geklappt, auf der Rückseite befindet sich dann das Bett, also eine Auflage auf dem Sitz und diese bildet das Bett.
Das hat den Vorteil, das es ein breites und großes Bett wird, aber auch Nachteile.Vorn ist der Fussraum sehr eng, was Ihr auf dem oberen Bild erkennen könnt. Auf dem unteren Bild ist gut zu sehen, wie gross das Bett ist.Der eindeutige Nachteil liegt darin, das Ihr schräg schlafen müsst und das es unbequemer ist auf der Rückseite des Sitzes zu schlafen. Für meinen Geschmack ist es zu hart und sogar härter als der alte Sitz von SIA. Das sind Luxusprobleme, keine Frage und sicher nicht entscheidend für eine Produktauswahl, oder doch?
Wie seht Ihr das, schlaft Ihr eher hart oder weich? Auf der Seite, auf dem Bauch, auf dem Rücken? Ist euch ein breites Bett lieber oder lieber weicher, bin gespannt auf den Kommentar.
Aktuelle Singapore Airlines Angebote findet Ihr hier
Singapore Airlines A350 Business Class – Catering und Service
Die Crew war neu auf dem Flugzeug, das ist bei Erstflügen nun einmal so und auch die Crew gewöhnt sich immer besser an das Flugzeug. Nach einer freundlichen Begrüßung auf beim Betreten der Kabine folgte zeitnah das erste Getränk und es wartete bereits beim Einsteigen eine Tüte auf dem Sitz (könnt Ihr auf dem Bild des Sitzes oben sehen).
Darin befanden sich Geschenke zum Erstflug. Darunter ein Armband mit USB Stick, ein schönes Modell des Flugzeuges, in welchem ich zu diesem Zeitpunkt saß, eine Urkunde für den Erstflug und (als holländischer Touch) ein kleiner Teller mit niederländischen Motiven. Kofferanhänger und Bilder gab es auch noch und bei Ankunft in Amsterdam sogar noch eine Tulpe.
Amenity Kits (für meine Charity Auktion) gibt es leider bei Singapore Airlines nicht, daher bekommt Ihr Latschen, Socken und Augenmaske so in die Hand gedrückt. Finde ich persönlich eher unglücklich, aber gut. Zahnbürsten und Kamm findet Ihr dagegen in den Waschräumen.
Auch wenn es nachts ist und ich nach Mitternacht normalerweise nichts mehr essen wollte, ich bin erst vor knapp 4 Stunden aus Doha gekommen und mein Körper meint, es sei die richtige Zeit zum Abendessen. Daher nutze ich den Supper-Service und entscheide mich für ein komplettes Abendessen. Da das fast alle Passagiere tun, bleibt die Kabine auch hell.
Ich entschied mich also für Vorspeise, Hauptgang und Dessert, noch ein klein wenig Käse vom Wagen, was aber dann auch genug war, mehr essen war nun wirklich nicht.
Am Morgen wurde ich knapp zweieinhalb Stunden vor Landung geweckt. Das klappt bei mir nicht, weswegen ich mich wieder umdrehte und weiterschlief. Warum man so früh das Frühstück servieren muss, erschließt sich mir leider nicht, auch nicht bei einem 13 Stunden Flug, denn zwischen dem Ende des Abendessens und dem Frühstück lagen dann nicht einmal mehr sieben Stunden. Als ich dann eine Stunde später wach wurde, gab es auch noch Frühstück – natürlich. So entscheid ich mich für Früchte, dann Cornflakes mit Milch und am Ende die warmen Waffeln mit Früchten. Alles zusammen sehr lecker und ich war nicht der einzige, der erst zu diesem Zeitpunkt aß. Meiner Meinung reicht es aus, das Frühstück generell erst zu dieser Zeit zu servieren. Wer will, der kann ja durchaus früher etwas bekommen, aber das ist Geschmacksache.
Der Service war auf dem gesamten Flug durchaus gut bis sehr gut, mit kleinen Einschränkungen aber auch für Crews ist es der erste Flug auf der Langstrecke und da habe ich absolutes Verständnis wenn nicht alles einhundertprozentig rund läuft.
Singapore Airlines A350 Business Class – Inflight Entertainment und WiFi
Das neue Inflight Entertainment ist sehr schön. Neben dem großen Monitor bietet es viele Möglichkeiten zur Entspannung. Vor dem Flug könnt Ihr Euch eine App herunter laden und mit dieser auch eigene Geräte mit dem System verbinden und Euch zusätzliche Möglichkeiten schaffen. Die App findet Ihr im Appstore.
Neben allen Möglichkeiten der Unterhaltung wie Filmen, Serien, Fernsehen und Spielen gibt es eine nette Karte auf der sich der Flug verfolgen lässt. Leider hat Singapore auf die Live-Kamera wie Qatar diese hat verzichtet, sehr schade.
Ein ganz großer Pluspunkt ist das Wi-Fi. Gegenüber dem damals verbauten und benutzen OnAir System ist nun ein Panasonic System im Einsatz. Das macht das Internet nicht nur stabiler, sondern auch deutlich schneller. Wählen könnt Ihr zwischen unterschiedlichen Paketen, ich habe das Paket für den ganzen Flug genutzt und hierfür 21 US-Dollar bezahlt. Der Voucher für 30 MB ließ sich aber auch auf dem Handy nutzen. Mit der recht ordentliche Geschwindigkeit ließ es sich arbeiten, einige Mails versenden und mehr. Ein großer Schritt und selbst über dem sonst „toten“ Indien funktionierte das Netz weiter.
Singapore Airlines A350 Business Class
Nach einem letzten Kaffee und Orangensaft sollte ich mich langsam umziehen und mein Zeug einräumen, denn es waren nur noch 45 Minuten bis Amsterdam. Kurz zuvor freute ich mich aber noch, mal über meine Insel zu fliegen, Rügen von oben, das am Morgen und so hoch, dass die ganze Insel auf ein Bild passt- schön!
Natürlich lässt es sich der Flughafen Schipol nicht nehmen, den ersten A350 auf seinem Flughafen gebührend zu begrüßen. Die Feuerwehr wartet schon und eine Dusche am Morgen ist ja bekanntlich immer ganz erfrischend.
Kurzfassung
Ich bin sicher einer der größten Fans dieses Flugzeuges und finde mit dem A350 hat Airbus neue Maßstäbe gesetzt. Dennoch ist es interessant wie unterschiedlich Airlines dieses umsetzen. Sowohl Service als auch Essen, Entertainment und Gesamteindruck waren heute sehr positiv. Lediglich die Anordnung der Sitze und das etwas unbequemere Bett trüben den Eindruck etwas. Was bleibt ist ein sehr solides Produkt, ein tolles Flugzeug und ein sehr spannender Erstflug. Der nächste folgt bald. Auch A350 aus HKG.