Die Umrüstung schreitet voran und wie ich bereits vor einigen Wochen hier berichtet habe, ist die Umrüstung der Boeing 767-300 in vollem Gange. Als erste Strecke wird Zürich (ZRH) – New York (JFK) mit der (im Moment einzigen) Maschine bedient. Ex Deutschland wird es dann Düsseldorf mit dem Flug nach Chicago als nächstes werden, so verschwinden auch hier die alten Produkte in der BusinessClass und werden um Welten aufgewertet.
Auf allen Strecken wo die Boeing 777-300 im Einsatz ist, findet sich bei American Airlines schon ein tolles Produkt, welches ich bereits in Business (Review AA neue Business in der 777) und auch in First (Review AA First Class in der 777) geflogen bin.
Für meine Veranstaltung morgen Abend in San Francisco war die Entscheidung daher einfach. Satt direkt nach San Francisco zu reisen, geht es über den Umweg Zürich und New York nach SFO, so war zumindest der Plan. Aber was sollen schon Pläne 🙂 Nachdem ich gestern mit airberlin von Tegel nach Zürich geflogen bin (war ein sehr angenehmer Flug, dazu noch in Kürze mehr) und die Nacht im wunderbaren Radisson Blue Zurich Airport verbracht habe, erwartete mich heute morgen die erste SMS von TripIt. „Delay AA65 2.5hrs“. Nun ist es zum Glück Samstag und ob ich jetzt ein paar Stunden eher irgendwo bin, macht dann auch nichts, wenn da nicht mein Anschluss in New York wäre und dieses mit AA der letzte Flug um 15 Uhr nach SFO ist.
Ein kurzer Blick in meine Buchung und ein großes Lob auf das Team am Airport. Man hatte mich schon alternativ auf BA via London (mit nahezu identischer Ankunftszeit wie geplant aber mit 160 TierPoints weniger) gebucht und gleich noch eine Backup Buchung mit Delta ab New York (- 210 TP) gemacht, also hin gekommen wäre ich auf jeden Fall. Vorteil für den der zeitkritisch reisen muss und will, es hätte alles geklappt. Für mich, der speziell dieses Produkt und dann auch noch mit optimaler Punkteausbeute fliegen will, ist die Lösung eher „geht so“. Also, mal schnell bei der Hotline angerufen und siehe da, es geht auch noch was anderes.
„Alles kein Problem, wie wollen Sie denn gern fliegen?“, fragt die freundliche Dame im englischen CallCenter, an welches man am Wochenende weiter geleitet wird. Also ich möchte, wenn denn AA65 nur 2,5 Std. zu spät ist, auf der bleiben, dann weiter mit AA 181 (das ist die neue A321T, welche ich schon in First so toll fand) nach Los Angeles und dann einfach morgen früh weiter nach SFO. Ob ich jetzt am Sonntag früh um 9, oder am Samstag Abend um 9 da bin, who cares…
Also noch schnell ein Airport Hotel gebucht, zudem das andere in SFO storniert und los gehts zum Flughafen, sind ja nur ein paar Schritte. Dort angekommen war man an den AA Schaltern schon mit Kaffee, Getränken, Brötchen und Gebäck aufgefahren um den Passagieren die Verspätung so angenehm als möglich zu machen. Grund waren wohl wetterbedingte Verspätungen in New York, am Abend davor. Also eingecheckt, noch ein paar passenden Sitze auf den weiteren Maschinen gesucht und die Bordkarten mitgenommen und wieder mal TSAPre, die vereinfachte Sicherheitskontrolle und dann ab in die Lounge.
Die Oneworld Lounge am Flughafen Zürich
Diese befindet sich hinter der Sicherheitskontrolle auf der 2. Etage des Gebäudes, ist ausreichend groß, hat aber leider keinen Blick auf das Rollfeld sondern ins innere des Terminals, man kann halt nicht alles haben. Heute an einem Samstag war es extrem leer und so begab ich mich zu der Rezeption. Verwundert hat mich die Tatsache, das man einen InternetVoucher braucht und dieser nur 60 Minuten gilt. Auf meine Frage wie der denn bei meiner Verspätung reichen sollte, gab es aber noch weitere und so war auch dieses Problem gelöst und das Internet war- anders als oft in Lounges- sogar angenehm schnell.
Es sind in der Lounge Sessel und weitere Sitzmöbel vorhanden, aber auch Tische in der Mitte mit eingebauten Steckdosen, einer ausreichenden Beleuchtung zum Arbeiten und zudem High-Tables welche sich ebenfalls gut eigenen wenn man etwas arbeiten möchte oder muss. Bevor ich das aber heute wollte, noch ein Blick auf das heutige Frühstücksbuffett, welches jetzt nicht umwerfend groß war, aber lecker. So gab es knusprige Brötchen, Marmelade, Honig und Käse, zudem Joghurt und Früchte.
Waschräume und Toiletten werden gemeinsam mit den beiden nebenan liegenden Lounges von AirFrance KLM und der flughafeneigenen Lounge genutzt, in der auch ein Zugang mit Bezahlung möglich ist. Wer als weder einen Status noch ein Business- oder FirstClass Ticket hat, der kann diese Lounge auch gegen Eintritt nutzen.
Ca. 20 Minuten vor der angekündigten Boarding Zeit ging ich dann so langsam los. Um zu den EGates (E35 heute) zu kommen, ist eine Fahrt mit der Bahn nötig, aber keine weitere Sicherheitskontrolle oder ähnliches. Nur durch die Passkontrolle muss man hier erstmalig, daher empfiehlt es sich an passagierreichen Tagen etwas eher los zu gehen, heute reichen aber meine 15-20 Min. vollkommen aus.
Boarding und Kabine
Als ich ankam ging gerade die Besatzung an Bord, so blieb noch Zeit für einen kurzen Blick in ein, zwei Geschäfte welche überall durch den ganzen Flughafen verteilt sind und dann gingen wir an Bord. Geboardet wurden die Gäste in der BusinessClass zuerst, danach wie üblich in weiteren Gruppen.
Angekommen in der Kabine erfolgte gleich eine freundliche Begrüßung mit schweizer Akzent und ein erster Blick in die nagelneue Kabine. In der BusinessClass befinden sich 6 Reihen, angeordnet in der 1-2-1 Bestuhlung. durch das versetze anordnen (der hintere hat jeweils unter dem Tisch des Vordersitzes Platz für die Füße) kommt es, das die Sitze der Reihen 2, 4 und 6 jeweils A und J die Sitze sind, welche direkt am Fenster sind, der Tisch befindet sich hier als Trennung zum Gang. In den andern Reihen ist es umgekehrt und hier ist der Tisch zwischen dem Sitz und dem Fenster.
Mir persönlich gefallen die ersten Sitze am Fenster am besten, ist aber natürlich Geschmacksache. In den Mittelsitzen ist sind die Sitze 2G dann zum Beispiel durch den Tisch vom Gang getrennt. Eine Reihe 1 gibt es bei American Airlines auch hier nicht und so sitze ich auf (wie der Herr am Schalter in ZRH meinte) besten Platz im Flieger, der 2J, dem Einzelsitz direkt am Fenster und in der 1. Reihe.
Der Sitz
In der 767-300 steht der Sitz nicht schräg wie in der 777, sondern ist eher mit dem Sitz in der Swiss BusinessClass zu vergleichen, welcher eine ähnliche Anordnung hat. (Review Swiss BusinessClass) Der extra Tisch neben dem Sitz bietet eine große Ablagefläche und so kann der Passagier sein „Zeug“ ablegen, auch mal ein Glas oder eine Tasse Kaffee abstellen und alles ohne den Tisch ausklappen zu müssen.
Der Tisch ist zweiteilig und klappt sich aus dem Sitz heraus. Dadurch das dieser dreh- und schwenkbar ist bietet er genug Freiraum um auch bei ausgeklapptem Tisch aufstehen zu können.
Insgesamt ist der Sitz sehr bequem. Nicht nur breit genug, zum Schlafen lässt sich die Armlehne noch einmal herunter drücken und vergrößert die Liegefläche noch etwas in der Breite. Bedient wird der Sitz über ein Touch Panel, welches in den Ablagetisch eingelassen ist. Neben drei festen Positionen für Start-und Landung, Bett und Lounge ist die Lehne und die Fußstütze noch einmal individuell anzupassen. Ein weiteres Panel befindet sich hinten hinter der Lehne, so das im Falle des Bettes hier das Licht an und ausgeschaltet werden und der Sitz auch von hier wieder hoch gefahren werden kann.
Ablageflächen gibt es nicht nur oben für Zeitschriften, sondern auch noch ein Extrafach für die bereitgestellten Latschen oder die Schuhe, so muss man sich nicht überlegen wo man diese lässt und sie sind gut verstaut während des Fluges.
Der Sitz selbst ist nicht nur ausreichend breit, sondern auch bequem. Das gilt sowohl für die Sitzpositionen, als auch das Bett. Die Liegefläche ist vollständig flach und ermöglicht ein entspanntes Schlafen auf dem Rücken, der Seite und selbst wer auf dem Bauch schläft, der sollte genug Platz haben.
Eine Steckdose im internationalen Format, verbunden mit einem USB Steckplatz, befindet sich direkt an der Ablagefläche und ermöglicht das Aufladen von Laptop, Kamera oder Smartphone. Im vorderen Bereich des Sitzes ist noch eine Klappe, öffnet man diese, so findet sich dahinter das…
Inflight Entertainment
Dieses ist in der 767 nicht fest verbaut, sondern kommt in Form eines Pads daher, welches auch schon in den alten Konfigurationen der 767 so war. Hier ist zudem auch noch eine weitere Steckdose vorhanden um das Galaxy Tab nicht nur aufzustellen, sondern auch gleich zu laden. Dazu offeriert American Airlines geräuschreduzierende Kopfhörer von Bose, welches mit einem AA Branding versehen sind. Diese haben zum Glück ein so langes Kabel- daran hat man gedacht- das diese selbst im liegen bis zum Tab reichen. Der „Bildschirm“ befindet sich in einer extra Tasche mit einem Aufsteller und lässt sich in so vielen Neigungen verstellen, ich konnte aus allen Sitz- und Liegepositionen gut sehen und hatte keinerlei Probleme. Natürlich spiegelt der Schirm etwas, wenn die Rollos offen sind, aber das passiert bei allen anderen Monitoren auch.
Das schöne an den Tablets ist, man kann diese auf den Schoß nehmen und so die darauf enthaltenen Spiele nutzen, einfach per Touch und nicht mit umständlichen Fernbedienungen, wie sonst manchmal. Der Nachteil: So groß wie der Monitor in der 777 ist er dann natürlich nicht, aber irgendwas ist ja bekanntlich immer.
WLAN gibt es derzeit in der 767-300 leider noch nicht. Nur in der 777 auf den internationalen Strecken, oder aber in der A321T oder 757, 737 interamerikanisch kann an Bord gesurft werden, so blieb mir Zeit für stundenlangen, entspannten Schlaf.
Das Essen
Ach ja, zu Essen hab es natürlich auch. Vor dem Start folgte das erste Getränk, welches wahlweise Orangensaft, Champagner oder Wasser war. Kurze Zeit später wurde das Menü für diesen Flug überreicht und es gibt- wie bei einem Flug von 8:25 Std. üblich, zwei Mahlzeiten.
Da die Abflugzeit mittags war, folgte kurz nach dem Start das Mittagessen. Als Vorspeise wurde ein Salat mit einem sehr leckeren Honig-Senf Dressing gereicht, dazu warme Brötchen und und eigentliche Vorspeise, Lachs auf Blinis und Frischkäse. Beides sehr lecker, wurde aber vom Hauptgericht Chateaubriand mit Kartoffengratin und frischem Gemüse noch übertroffen. Insgesamt also ein sehr gelungenes Mittagessen, die Speisekarte findet ihr wie immer als Foto beigefügt, ebenso die Getränke, denn außer Coke und Kaffee gibt es bei mir ja nicht viel zu probieren.
Als Nachtisch- wie immer bei AA- ein leckerer Eisbecher mit Beeren, den kann man ja nun hier nicht stehen lassen, zum Glück habe ich den dann noch viermal in den nächsten Tagen. Kann man morgens um 7 schon Eis essen? Frage für meinen LAX-SFO Flug morgen früh 🙂
Im zweiten Service, welcher ca. 1,5 Std. vor der Landung angeboten wurde, gab es dann ebenfalls einen Salat und eine warme Pizza oder einer kalten Platte mit Hähnchen. Da ich die Pizza immer sehr lecker finde- was Sie auch heute war- gab es diese bei mir heute.
Amenity Kit, Latschen, Decke und Kissen
Wie auch in allen anderen Maschinen gibt es in der BusinessClass ein AmenityKit, dieses ist identisch mit dem in der 777 oder der A321T in First und enthält all das, was man so während des Fluges brauchen kann- siehe Foto.
Die Decken sind weich, warm und kuschelig und um einiges besser als bei vielen anderen Airlines und ermöglichen, mit dem weichen und dicken Kissen, somit einen entspannten Schlaf.
Fazit
Auch in der 767-300 hat American Airlines nun ein zeitgemäßes und ansprechendes Produkt. Die Umrüstung ermöglicht nun auch den Reisenden ab Zürich ein neues, interessantes Flugprodukt welches mit dem der Swiss BusinessClass durchaus vergleichbar ist. Daher- eine Option mehr um aus der Schweiz in die USA oder weitere weltweite Ziele zu reisen.