Einige von Euch haben sich die letzten Tage gefragt: „was tut der da eigentlich“ und warum ist er jetzt in Singapur, war doch „eben noch“ in Oslo. Der Grund für meine Reisen in den letzten Tagen war einfach- ein Meeting bei dem der Kunde unbedingt Anwesenheit wollte, klar, Seminare machen sich schlecht wenn keiner vorn steht. Aber der Reihe nach.
Mittwoch 9:45 Uhr MEZ
In einer Telefonkonferenz mit den asiatischen Kunden stellt sich heraus, das die Anwesenheit in einem Projekt erforderlich ist und es sich nicht mehr mit Telefon- und/ oder Videokonferenz abdecken lässt. Als fangen wir mal mit der Reiseplanung an. Mail an cube-travel, ich muss dann mal nach Asien. Budget festgelegt und los gehts an die Planung. Ach ja, bei der Gelegenheit fällt noch auf, wir brauchen nur einen Hinweg erstmal, denn für den Rückweg gibt es noch ein „angeflogenes Ticket“.
Angeflogenes Ticket? Ja, irgendwann habe ich mal eine Reise nach Asien gemacht und musste dann anders als geplant zurück. Also wurde der Hinflug von einem bereits gekauften Ticket genutzt, der Rückflug aber storniert und „liegt nun irgendwo rum“. Ich habe meist so fünf bis zehn solcher Tickets, irgendwo auf der Welt. Man muss eben nur aufpassen das dieses innerhalb der geltenden Regeln (meist Rückflug binnen 12 Monaten nach Hinflug“ auch genutzt wird, sonst verfällt dieses. Dennoch sind oneway Tickets ziemlich teuer und daher wirtschaftlich nicht sinnvoll. Aus diesem Grunde ist jetzt schon klar, wir kaufen auch diesmal ein Ticket Europa-Asien-Europa und nutzen den Rückflug später.
Aufgrund begrenzter Zeit und den festgelegen Terminen fällt die Wahl aus mehreren Gründen auf Singapore Airlines. Zum einen wollte ich die schon länger mal wieder fliegen, zum anderen passen gerade die Preise aus Oslo heraus und zu guter letzt bekommen die am 9. Mai einen A350 und der Erstflug geht nach Amsterdam.
Ticket 1: Oslo-Amsterdam-Singapur und zurück am 9.5. Singapur-Amsterdam-(Oslo)
Aus Preis- und Ticketgründen sollte das Ticket da enden wo es angefangen hat, ob das letzte Leg jetzt genutzt wird oder nicht. Da die Preise ex Deutschland und fast 1.000€ teurer sind, entscheide ich ab Oslo zu fliegen und am Vorabend mit Freunden dort noch etwas essen zu gehen, ist ja schließlich Sonntag.
Ticket 2: Irgendwie wäre es nett aus Asien noch wieder zurück zu kommen. Hier wird es aus mehren Gründen interessant zu planen. Der Rückflug auf dem gleichen Ticket (also Hin am Montag, zurück am Dienstag) macht das Ticket gleich mal weitere 1.300€ teurer, weil die so genannte Sunday Rule (mindestens die Nacht von Samstag auf Sonntag am Zielort) fehlt und auch noch nicht mal drei Tage Mindestaufenthalt erfüllt sind. Aber das war in diesem Fall eh nicht geplant, da wie gesagt noch ein weiteres Ticket vorhanden ist.
Also nutze ich ein bereits angeflogenes British Airways Ticket, welches mal in Kuala Lumpur endete, was bekanntlich von Singapur nur eine (Flug-)Stunde entfernt ist. Dieses ist ein Businessclass Ticket KUL-LHR-TXL, denn in Berlin muss ich am Mittwochmorgen definitiv wieder sein. Dank eines grandiosen British Airways Gold Guest List Service (im weitesten Sinne so etwas wie der HON Service für Lufthansa, also ein spezieller und für wenige Vielflieger vorhandener Service) ist das Ticket statt in Business auch in First zu fliegen. Das Upgrade zahle ich mit Avios, der Kunde hat ein festes Budget und zahlt hier immer identische Reiskosten in Businessclass.Dazu kommt diesmal, auf der Strecke KUL-LHR fliegt British Airways die neueste FirstClass in der Boeing 787-9, dem Dreamliner. Anders als auf der 787-8 (Review der BUSINESS Class auf der Boeing 787) welche nur mit Business, PremiumEco und Economy ausgestattet ist, leistet sich BA hier eine First mit acht Plätzen. Vorab: Ein tolles Produkt, das genaue Review folgt die Tage.
Ticket 3: Nach Oslo muss ich ja auch noch. Da es für mich egal ist, ob ich aus Hamburg oder Berlin fliege, wird es diesmal Hamburg. Ich habe noch eine Übernachtung im Park Hyatt Hamburg, welche schon bezahlt war aufgrund eines abgesagten Aufenthaltes und so fahre ich am Samstag mit der Bahn nach Hamburg, gehe mit Freunden etwas essen- ist ja Wochenende und fliege am Sonntag weiter.
Das Ticket nach Oslo ist ein Kuriosum. Kaufe ich das Ticket HAM-OSL, so schlägt dieses im SAS PLUS Tarif (—> REVIEW SAS) mit fast 320€ zu buche, oneway. Nach einigem Hin- und Her finde ich gemeinsam mit CubeTravel eine andere Lösung. Wir kaufen einfach ein Ticket HAM-OSL-HEL. Aber das ist doch weiter? Ja, aber das erste Segment ist gleich, das was ich eigentlich gern gaben will. So gebucht kostet es dann aber nur noch 148€ und damit weniger als die Hälfte.
Jetzt habe ich es dann also fast. In Oslo wohne ich- wie immer- im schönen Radisson Blu direkt am Flughafen, diesmal ist wenig Zeit und der Abflug ist morgens um 6:30, da mag ich nicht noch morgens durch die Stadt fahren. Das Review zu dem Radisson Blue findet ihr durch Klick auf das Bild.
Doch Stop, da fehlt noch was. Irgendwie muss ich ja die eine Stunde von Singapur nach Kuala Lumpur kommen. Das ist eher unkompliziert. Der Oneworld Carrier Malaysia Airlines fliegt das unzählige Male täglich. Dennoch fällt uns beim buchen auf, Singapore Airlines fliegt dieses auch und am Dienstag Abend nach dem Meeting sogar mit dem nagelneuen A350 als Erstflug? Sowas lässt das Fliegerherz höher schlagen und sofort geht es an die Suche nach einem Ticket. Langstreckenmaschine für eine Stunde Flug? Da bin ich gern dabei und entscheide das Singapore Airlines Ticket zu erweitern und fliege nun SIN-KUL statt einem A320 mit dem A350, einem nagelneuen und zudem einer Langstreckenmaschine. YES! Zufall, aber ein sehr angenehmer Zufall. Das Kurzreview gibts, richtig, mit Klick auf das Bild.
So, die Reise steht also und sieht wie folgt aus:
SAMSTAG: Bahnfahrt Rügen-Hamburg, dann ins Park Hyatt Hamburg
SONNTAG: Am Nachmittag entspannt nach Oslo mit SAS Plus, dann ins Radisson am Airport
MONTAG: Mit dem Zubringer (der KLM Ist auf dem Singapore Airlines Ticket) geht es nach Amsterdam und dann weiter auf die dreizehnstündige Reise nach Singapur, Ankunft Dienstag morgen, 5:55 Uhr. Trotz gutem Bett kann ich um 11 Uhr vormittags nicht wirklich schlafen und verbringe des Flug eher mit arbeiten. Ich weiss, ich werde es bereuen und entscheide mich später noch für 2-3 Stunden Schlaf an Bord.
DIENSTAG: MEZ + 7 Stunden, die Limousine vom Grand Hyatt wartet pünktlich an einem fast leeren Flughafen, um 6:45 bin ich im Hotel, schaffe noch duschen und ab zum 8 Uhr Meeting. 8:15 schaue ich in 12 erwartungsvolle Gesichter der Teilnehmer.
Der- sehr erfolgreiche- Termin dauert nur bis knapp 13 Uhr, das Mittagessen lasse ich ausfallen und entscheide mich für fast 70 Minuten Massage im Hotel, kann ja für Rücken und Schulter nur gut sein. Kurz vor 16 Uhr, Mit gleichem Auto wie heute morgen geht es wieder zum Flughafen, noch kurz in die Lounge und dann auf den Abflug nach Kuala Lumpur. Ausnahmsweise geht es auch mal mit einem Ticket ex Kuala Lumpur in die BA Lounge in Singapur.
Die knapp 3,5 Stunden Wartezeit dort verbringe ich in der neuen Golden Lounge von Malaysian und nutze diese um Mails zu beantworten, Termine zu planen und Reisen zu buchen. Um 23:45 Uhr heben wir pünktlich als Flug BA34 in der nagelneuen (gerade einmal 3 Monate alten) 787-9 ab nach London, 13 Stunden entspannte Flugzeit liegen vor mir.
Davon werde ich 2 Std. entspannt zu Abend essen, dann schlafen um um kurz nach 5 Uhr Ortszeit am Mittwoch früh in London Heathrow zu landen. Mittwoch, 6 Uhr: Entspannt sitze ich nach meiner Dusche bei Espresso und Frühstück im Concorde Room —-> REVIEW in London und werde gleich mit BA 990 nach Berlin fliegen.
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Die knappen zwei Stunden im Flieger nutze ich zur Vorbereitung des Termins nachher und lande entspannt um 9:55Uhr, um 10:07 sitze ich in der BlackLane Limousine zur ITB.
Knappe dreieinhalb Tage, genauer 69 Stunden nach meinem Start am Bahnhof Bergen auf Rügen hat mich deutscher Boden wieder und es kann weiter gehen. Entspannt, ausgeschlafen und satt geht es nun in einen spannenden Tag. Und wie waren Eure letzten drei Tage so?
Ich hoffe mit diesem etwas ausführlicheren Beitrag einmal mehr zeigen zu können das Reisen Spaß macht, mir zumindest sehr viel Spaß. Das macht es aber nur dank einer perfekten Organisation, geplantem Schlaf und Essen um die Zeitunterschiede von +/- sieben Stunden auf dieser Reise auszugleichen und fit zu bleiben. Dennoch ist nicht alles immer wie es auf Bildern scheint. Reisen bedeutet auch wenig/ unregelmäßig Schlaf, dennoch aber in einem Seminar vorn zu stehen und sich nicht anmerken lassen, dass es geführt gerade 1 Uhr nachts und nicht 8 Uhr morgens ist.