Eco – Business – First

Neulich wurde ich bei twitter gefragt, warum ich das Geld für die Business/ First Class ausgebe und nicht stattdessen Economy fliege und lieber ein, zwei, drei Tage länger Urlaub mache. Genau zu diesem Thema hatte ich heute auf meinem Rückflug von Chicago ein interessantes Gespräch mit einer Britin. Diese saß mir gegenüber und bevor wir unsere Trennwand zum Schlafen nach oben fuhren, unterhielten wir uns.

Das Gespräch begann lapidar mit der Frage ob ich oft/ öfter reise, oft oder immer mit British Airways und dergleichen. Dabei erzählte sie, sie reise heute nur bis London und morgen erst weiter nach Warschau. Weiterhin Hätte sie, wie ich auch, einige Termine in London und werde nichts mehr essen und so bald als möglich schlafen auf diesem Flug.

Nun dauert der Flug von Chicago nach London „nur“ 7,5 Stunden. Nicht kurz, aber zum ausschlafen auch etwas wenig. Dazu kommt die Landezeit in London, 7:51 Uhr am Morgen, also nach gefühlter (Chicago-)Körperzeit 1:51 Uhr in der Nacht. Nicht unbedingt die ideale Zeit um seinem Körper das aufstehen zuzumuten und erst recht keine Zeit um Meetings und Termine wahrzunehmen. Aber was soll‘s, ist eben so wie es ist.

Zurück zum Thema aber. Dabei erzählte Sie weiter das Sie erst am Montag nach Chicago geflogen sei, der Körper also nicht mal 48 Stunden hatte um sich an diese Umstellung zu gewöhnen. Für mich sind 7 Stunden Zeitverschiebung gegenüber Deutschland und Chicago schon grenzwertig. Eigenartigerweise hat man/ habe ich bei New York mit 6 Stunden fast keine Probleme, vielleicht weil ich schon so oft da war *Spaß*

Fliegt man also in den Urlaub und hat genug Zeit, so gestaltet sich das Problem etwas einfacher. Dann bleibt man eben einen Tag länger, schläft sich im Hotel erst einmal aus und genießt seinen Urlaub anschließend. Diesen Tag „mehr“ sollte man jedoch auch am Ende der Reise einplanen. Bedenkt man eine Ankunft gegen Mittag in Deutschland, so ist es nach der „Körperzeit“ erst früh am Morgen. Das abendliche zu Bett gehen gegen 22 Uhr entspricht somit 15 Uhr nachmittags, auch daran muss sich der Körper wieder gewöhnen.

Auch und insbesondere aus solchen Gründen ist die Business/ First durchaus angeraten, sollte man geschäftlich fliegen oder eben direkt danach fit sein müssen um z.Bsp. zu arbeiten.

Es gibt aber noch einige weitere Gründe, welche eindeutig für einen Flug jenseits der Economy Class sprechen. Neben dem separaten CheckIn Schalter, der auch hier mal wieder das warten erspart, bieten sich Annehmlichkeiten wie Lounges, bevorzugtes Einsteigen, SPA Nutzung und dergleichen.

Gerade bei Langstreckenflügen und somit größeren Maschinen ist es schon angenehm sich nicht in die Schlange der 200 anderen einreihen zu müssen und einen eigenen Counter zu haben. Auch sind die Wartebereiche nicht so schön, diese stundenlang nutzen zu wollen. Eine Lounge hingegen schon. Diese bietet neben Getränken, Speisen und dergleichen Zeit zur Erholung und Entspannung. Der Gast kann (oftmals) duschen, sich erfrischen, arbeiten oder sich einfach nur erholen.

Rechnet man die Vorteile einmal in Werte um, so relativiert sich der Preis für ein BusinessClass Ticket doch etwas. Damit will ich nicht sagen das ein solches Ticket billig ist, sicher nicht. Bedenkt man aber den Platz im Flugzeug, so rechtfertigt es den Preis. Die meisten Airlines könnten auf der Fläche eines Gastes in der Economy zwei Personen unterbringen, somit muss das Ticket zwangsläufig teurer sein.

Für Nutzer der Vielfliegerprogramme der Airlines bietet sich manchmal auch ein Upgrade gegen Meilen/ Punkte an. Dieses sollte, wenn machbar, auch genutzt werden. Hierbei aber bitte genau nachrechnen. Es kann durchaus sinnvoll sein den Mehrpreis selbst zu zahlen und die „gesparten Meilen/ Punkte/ Rewards für einen späteren Freiflug zu verwenden.

Und Achtung- sind Sie einmal „Nicht Economy“ geflogen- Vorsicht- es ist ansteckend. Es wäre durchaus denkbar das Sie zukünftig gleich zum „besseren Ticket“ greifen und den Mehrpreis gleich als akzeptabel bezahlen.

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