Was man nicht gleich schreibt… Auch krankheitsbedingt schulde ich Euch noch einige Beiträge von meinem USA Trip vor einigen Monaten, die kommen, versprochen. Aber erstmal nun ganz aktuell der Beitrag zu einer Airline und Allianz, den man zumindest bei mir nicht so häufig findet. Ich fliege ja eher weniger Skyteam, auch weil ich Amsterdam als Airport eher weniger mag und ich mich um Paris auch nicht gerade reiße. Aber dieses Mal passte es aus diversen Gründen. Eigentlich hatte ich meine Zubringer nach Indien schon ex FRA mit Qatar gebucht, dieses dann aber aufgrund der Zuganreise und einiger anderer Faktoren wieder verworfen.
So bin ich bei der Suche nach Awards (zur Buchung gleich unten noch etwas mehr) auf Delta und darüber auf KLM gekommen. Also ging es zunächst von Hamburg nach Amsterdam (den Flug findet Ihr hier nicht im Review, da dieser als Wetlease von Capatair durchgeführt wurde) und dann von dort weiter nach Delhi, meinem vorläufigen Ziel.
Auf dem Weg habe ich mir in Amsterdam noch das YOTELAIR angesehen, ein Transithotel mit Schlafkabinen, durchaus spannend und etwas, was ich wieder besuchen würde. Das Review findet Ihr hier:
Kurz Review: YotelAir Amsterdam Airport (Transit)
Doch wieder zurück zu meinem Flug. Eine Lounge habe ich in Amsterdam daher auch nicht gesehen. Einerseits sind die KLM Lounges riesig und dennoch meist überfüllt, andererseits bin ich vom YotelAir direkt zum Gate. Zunächst aber wie versprochen zur Buchung.
Buchung und Flugdetails
Da ich sonst nicht Skyteam fliege, fehlen mir auch Meilen um diese zu buchen, daher habe ich mich für einen Transfer von AMEX Punkten zu Delta entschieden. Einerseits weil ich doch aus anderen Flügen einige Punkte rumliegen hatte und diese nicht sinnvoll zu nutzen sind, andererseits weil es dadurch ein guter Deal wurde.
Im Gegensatz zu KLM verlangt Delta für die Strecke Hamburg- Amsterdam- Delhi in Business Class knapp 230 € und 65.000 Meilen, welche ich teilweise im Verhältnis 5:4 von Amex geholt habe.
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Flug: KL 871
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Amsterdam – Delhi
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Flugzeug: Boeing 787-9
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Registrierung/ Name: PH-BHN / Morning Star / Morgenster
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Alter: Brandneu- Januar 2018
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Sitz: Business Class, 4A
Das Boarding war durchaus unkonventionell. Zuerst wurden alle Rollstühle und teilweise auch Familien in einen abgesperrten Bereich gelassen, da waren aber die Türen noch zu. Irgendwann wurde dann auch Business Class und Skypriority in diesen Bereich „gebordet“ und dann ohne weitere Ankündigung die Türen aufgemacht und alles rennt los. Einfacher wäre es, die Rollstühle einfach zuerst zu borden, aber gut.
KLM Boeing 787-9 – Die Kabine
Natürlich hält sich KLM auch bei der neuen Maschine an die Unternehmensfarben. Es dominieren daher blaue und graue Töne und lassen die Kabine auf Anhieb wohnlich wirken. Da durch zwei Eingänge eingestiegen wurde und ich fast der erste an der vorderen Tür war, gibt es auch noch Fotos einer fast leeren Kabine. Wie auf dem Titelbild schon zu sehen, finden sich die Sitze in einer 1-2-1 Anordnung. Damit ist diese Anordnung für mich perfekt, denn gerade wer allein unterwegs ist, der wird den einzelnen Fensterplatz durchaus zu schätzen wissen. Auch die Reihe 4 ist passend. Reihe 5 solltet Ihr jedoch meiden, hier fehlt ein Fenster. Etwas entfernt von beiden Galleys, denn es gibt insgesamt immerhin 8 Reihen mit je vier Plätzen und in der ersten Reihe zwei weitere.
In der Mitte finden sich dann immer zwei Sitze, getrennt durch etwas hervorstehende Trennelemente und beide Sitze sind etwas nach Innen gedreht. Aber da auch der Fußraum komplett getrennt ist, ist auch das Alleinreisen in diesen Sitzen kein Problem.
Der beste Sitz für Alleinreisende ist daher sicher ein A oder K Sitz in der Mitte der Kabine, also ab Reihe 4. Wer gemeinsam unterwegs ist, für den sind dann zwei Mittelsitze keine so schlechte Wahl, die Reihe 1 hat zudem etwas mehr Platz. Da zwischen der Wand und der eigentlichen Küche noch einige Meter Platz sind, sollte auch der Lärm durchaus in Grenzen bleiben. Meiden würde ich dennoch die letzten beiden Reihen aufgrund der Küche für die Eco und 1K aufgrund der Toilette direkt davor.
KLM Boeing 787-9 – Der Sitz
Ein durchaus bekanntes Exemplar seiner Gattung, der Sitz in der KLM 789. Auch American und Cathay setzen diesen zum Beispiel in Ihren Maschinen ein, wenn auch in abgewandelten Versionen und anderen Farben. KLM Hat es aber hier durchaus verstanden eine ansprechende Farbgestaltung zu finden.
Bereits beim Betreten der Kabine finden sich Decke und Kissen am Sitz. Das Kissen ist super, die Decke für meinen Geschmack etwas dünn. Dieses ist aber wirklich sehr abhängig wie warm man es gern haben möchte, mir ist dabei aber ständig kalt, also nicht unbedingt der Maßstab. Leider war man heute komplett gebucht, so fiel eine zweite Decke aus. (OK, ich habe eine dünnere aus der Eco bekommen). Das finde ich persönlich nicht schlimm, man überlege sich aber einmal jemand verschüttet etwas, dann fehlt eine Decke zum Tausch und auch wenn Gewicht Geld kostet, einige mehr zu beladen wäre sicher nicht verkehrt.
Sonst ist der Sitz durchaus bequem, wenn auch nicht in so vielen Positionen verstellbar wie einige Mitbewerber. So ist das Bedienelement mit Knöpfen für vor und zurück, aufrecht und Bett ausgestattet. Alle Positionen dazwischen sind natürlich problemlos möglich.
Die Armlehne zum Gang hin lässt sich nach dem Start nach oben fahren und bietet gerade beim Schlafen etwas mehr Privatsphäre. Da bei flachem Bett der Kopf aber weit hinten in der Schale liegt, ist auch das nicht zwingend nötig und es lässt sich auch bei heruntergefahrener Armlehne gut schlafen.
Schön ist der kleine Schrank, wie auf dem rechten Bild hier gut zu erkennen.
Dort befinden sich bereits die Kopfhörer, aber auch die Flasche Wasser und sonstige Kleinteile lassen sich dort sicher verstauen und fliegen nicht in der Kabine herum oder rutschen weg. Die Fernbedienung für den TV, welcher sich einfach nach vorn schwenken lässt, ist ebenfalls dort angebracht.
Neben der schönen Farbgestaltung finde ich durchaus die Stauflächen sehr gut gelungen. Neben dem Tisch, der sich in zwei Größen ausklappen und schwenken lässt, ist somit an der Seite genug Fläche vorhanden. Sei es für den Kaffee oder die Zeitung.
Auch unter der Fußstütze findet sich noch zusätzliche Fläche um etwas abzustellen, eine kleine Tasche passt dort problemlos hin.
Insgesamt ist es ein gelungener, schön gestalteter und bequemer Sitz. Die blauen Bezüge der Rückwand mit abgestepptem Leder wirken hochwertig und schaffen eine schönere Haptik im Vergleich zu kaltem Plastik.
Übrigens sind die Toiletten nicht größer im Vergleich anderen Airlines, aber hübscher.
Natürlich ist auch irgendwann Zeit sich etwas hinzulegen. Der Sitz verwandelt sich in ein komplett flaches Bett, welches dazu aus ausreichend breit ist und im Fußraum genug Platz bietet.
KLM Boeing 787-9 – Amenity Kit
Für die Passagiere gibt es zwei unterschiedliche Amenity Kits. Während die Herren ein etwas stabileres und festes Kit bekommen, gibt es für die Damen ein weiches aus Leder im Querformat. Mir persönlich gefällt das sogar etwas besser. Zum Vergleich der beiden, hier ein paar Fotos.
Die Kits werden auch zusammen mit den Karten persönlich überreicht und warten nicht schon am Sitz, eine durchaus nette Geste.
KLM Boeing 787-9 – Speisen und Getränke
Schon vor dem Start gab es natürlich Getränke nach Wahl, nach dem Start folgt hierzu noch die Auswahl aus Nüssen und Käse.
Nachdem die Auswahl also getroffen ist, gibt es bei mir heute Tomatensuppe zum Start, dazu Salat, Brot und Olivenöl. Das Ganze sieht dann so aus.
Die Suppe war lecker, aber nicht ganz heiß leider, aber zu tolerieren. Dafür war das Brot warm und das gereichte Dressing zum Salat ebenfalls sehr lecker. Im Anschluss folgte als Hauptgang der Fisch (Cod) mit Risotto und Spargel, was wirklich sehr lecker war.
Zum Dessert besteht wieder eine große Auswahl, Obst, Käse, Eis, Süßspeisen. Meine Wahl wird heute Eis und Käse, welches dann auch direkt gebracht wird.
Das direkt ist daher nicht ganz unwichtig, da es recht lange gedauert hat, bis der Essenservice los ging. Bei einem 7 Std. Flug ist 2 Std. bis zum Essen aus meiner Sicht deutlich zu lang. Davor gab es dreimal Getränke, das ist auch durchaus gut, aber dennoch sollten die Speisen schneller auf den Tisch kommen. Als es dann losging, war es ein sehr routinierter und schneller Service. Vielleicht mögen das andere auch so?
WIE SEHT IHR DAS?
Zum Schluss aber noch zwei Kleinigkeiten. Es gibt nach dem Essen eine Auswahl aus drei Sorten (weiß, Vollmilch, Bitterschokolade) als typisch holländisches Haus. Zudem sind die Salz- und Pfefferstreuer sehr witzig, seht selbst.
Auch das Geschirr ist wirklich schön. Teller, Tassen und das Besteck, selbst der Rührstab für den Tee macht etwas her.
und bei solchem Ausblick macht das Essen gleich noch mehr Spaß…
Der zweite Service findet kurz vor der Landuing statt. Dabei stehen auch hier wieder zwei Gerichte zur Auswahl. Meine Wahl war das Club Sandwich. Für meinen Geschmack etwas zu groß und mächtig, bedenkt man es ist am Zielort 1 Uhr nachts (und in Amsterdam immer noch 21:30 Uhr)
Dazu aber noch dieses warme Deseert. Eine Art Blätterteig mit Füllung, absolut großartig.
KLM Boeing 787-9 – Inflight Entertainment
Neben der einfachen Bedienung über Touch oder auch die Fernbedienung gibt es eine wunderbare Flightmap, aber leider keine Kamera. Die Map kann auf dem großen, aber auch auf dem kleinen Bildschirm angezeigt werden, so könnt Ihr schlafen und zwischendurch schnell einen Blick auf die Karte werfen.
Neben unzähligen Sprachen, in denen das System verfügbar ist, ist auch die Auswahl sehr brauchbar, wobei ich außer der Karten nicht wirklich etwas nutze, auch heute nicht. Aber hier ein paar Screenshots vom Angebot
Das WLAN auf dem Flug funktioniert sehr gut, dennoch sind die Preise eher eine Frechheit. 200 MB für 30 EUR als maximales Paket sind nicht wirklich hilfreich. Die kleinen Pakete ganz zu schweigen. Leider haben das die wenigsten Airlines schön gelöst. Emirates und Qatar bei den neuen „Super WiFi“ Flugzeugen, aber auch Lufthansa können das durchaus ganz gut.
Das Haus zum Schluss
Kurz vor der Landung noch ein weiteres und KLM typisches Highlight. Die Purserin fährt durch die Kabine und präsentiert die KLM Häuser. Jeder Passagier bekommt es geduldig erklärt und kann sich dann eines aussuchen und seine Sammlung so nach und nach vervollständigen.
Ich entscheide mich heute für das aktuellste, Nummer 99 im Oktober 2018 erschienen.