Review Emirates First Class Flüge von Frankfurt nach Sydney via Dubai
Der Check-In am First Class Schalter ging sehr schnell – auch mangels anderer wartender Gäste 😉 Die Zeit vor dem Flug haben wir in der schön gestalteten Emirates Lounge am Frankfurter Flughafen verbracht. Hier gab es allerlei zu essen und trinken. Der Service war sehr unaufdringlich, man wurde umgehend und sehr freundlich bedient. Die Qualität der Speisen und Getränke war super.
Knapp eine Stunde vor der offiziellen Abflugzeit sind wir Richtung Sicherheitskontrolle gegangen. Eine sehr weise Entscheidung, denn hier glänzte der Flughafen Frankfurt mal wieder nicht durch Geschwindigkeit und Freundlichkeit. Selbst am Priority Schalter betrug die Wartezeit gute 20 Minuten.
Nach dem zügigen Boarding wurden uns unsere Plätze gezeigt, außerdem durften wir direkt einen Blick in Duschen werfen (mehr hierzu später), wir haben den wandelbaren Brunnen begutachtet und wurden nach Getränkewünschen gefragt. Die Sitzkonfiguration ist 1-2-1 bei einer Gesamtanzahl von 14 Plätzen (vier links, sechs in der Mitte, vier rechts). Die gesamte Kabine ist sehr pompös gestaltet und durch die sog. Privat Cabin quasi gänzlich verschließbar.
Man genießt hier ein sehr hohes Maß an Privatsphäre. Außergewöhnlich: es gibt keine Overheads Bins. Man stellt seine Sachen einfach vor sich auf den Boden oder verstaut so viele Dinge wie möglich in den verschiedenen Fächern, wobei gerade bei den Mittelplätzen der Stauraum sehr knapp ausfällt.
Jeder Sitzplatz war mit einem Snackkorb ausgerüstet, mit diversen Schokoriegeln, Knabber-Brezeln und weiteren kleinen Snacks.
Dieser Korb wurde übrigens kurz vor dem Start entfernt und kurze Zeit danach wieder gebracht – vollständig aufgefüllt natürlich. Ansonsten gab es einige Cremes sowie Slipper; ein Amenity Kit gab es nicht, da es sich um einen Tagflug handelte. Allerdings gab es in den Waschräumen so relativ alles was man braucht für einen solchen Flug: Zahnbürsten, Rasierer, Cremes, Haarbürsten, Nagelfeilen, …
Seitlich an jedem Sitz befindet sich die persönliche Minibar, die mit Wasser, Cola sowie Säften gefüllt war. Negativ anzumerken ist hier, dass die Bar nicht aufgefüllt wurde.
Noch vor dem Start wurden uns heiße Tücher gereicht, was auch während des Fluges immer wieder angeboten wurde. Für die Internetnutzung sind 10 MB inkludiert, 500 weitere MB kosten einen US-Dollar. Das Internet war an sich relativ gut nutzbar zum mailen oder Fussballergebnisse abrufen.
Kurz nach dem Start wurden uns dann die Menü- und Weinkarte gebracht. In der First Class kann man zu jeder beliebigen Zeit speisen, es wird alles individuell für einen zubereitet. Außerdem wurden wir gefragt ob und wann wir duschen möchten. Hier konnte man bereits feststellen, dass die First Class Kabine im A380 sehr leise ist.
[Essen]
Ich hatte vorab das Diabetiker (DBML) Menü bestellt, man bot mir jedoch an, dass ich auch alles andere von der Karte bestellen könne. Zunächst begannen wir beide mit einer Portion Kaviar, die sehr schön angerichtet serviert wurde. Als Hauptspeise gab es ebenfalls für uns beide Lachs. Hier hat sich leider mal wieder die Einfallslosigkeit der Menüplaner gezeigt, denn irgendwie ist Lachs mit Kartoffeln das Standard-Diabetikermenü – seit Jahren bei nahezu allen Airlines! Der Lachs war leider etwas sehr trocken geraten. Als Nachtisch gab es für mich Früchte – ok, aber einfallslos. Meine Frau hatte Schokokuchen, dieser war gut. Sehr nett: beim Cappuccino wurde das Emirates-Logo in Kakao-Form eingestreut.
Nach einem Film (die Filmauswahl ist gigantisch bei ICE, dem Entertainmentsystem von Emirates; es gibt auch kaum zählbar viele Filme auf Deutsch) war es dann Zeit zum Duschen. Es wurde einem nochmals erläutert, wie die Funktionsweise der Dusche ist. An sich ist es sehr einfach: rein, Tür zu machen, Knopf drücken, Wasser läuft. Jedem First Class Passagier stehen fünf Minuten Wasser zur Verfügung. Wir hätten beide nicht erwartet, dass der Wasserdruck so angenehm sein kann. Und duschen in 13.000 Metern Höhe – kaum vorstellbar, oder?
Es gab natürlich auch wieder eine sehr große und reichhaltige Auswahl an Amenities. Und in jeder Dusche gab es eine frische Orchidee. Der Boden in den Duschräumen war übrigens mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Man kann also wirklich von einem Badezimmer mit Flügeln sprechen, dass die Größe eines Standardeinzelzimmers in London durchaus überschreitet.
Nach dem Duschen gab es einen Teller mit Obst und einem Mangodip.
Auch an der Bar (hinter der Business Class im Oberdeck) waren wir kurz. Hier gibt es allerlei Getränke und kleine Snacks.
Vor der Landung erhielten wir noch einen „Express Lane Pass“ um schneller durch die Sicherheitskontrolle in Dubai zu gelangen. Gebracht hat er leider nichts, da die Express Lane geschlossen war. Dennoch war die Wartezeit sehr gering.
In der First Class Lounge haben wir dann, da wir nur eine recht kurze Aufenthaltsdauer hatten, eine Portion Sushi genossen. Das war mitunter das beste Sushi, was wir beide je gegessen haben.
Im Gegensatz hierzu waren jedoch die Duschen in den Waschräumen, da diese sehr einfach waren und keinerlei Komfort boten. Es gab lediglich Shampoo aus einem großen Spender. Keine Bodylotion, kein Kamm, immerhin: Föns waren vorhanden. Das Boarding für unseren nächsten Flug fand quasi direkt aus der Lounge statt. Wir mussten lediglich ca. 20 Meter laufen, allerdings hier komisch: eine Dame vom Boarding blockte den Zugang und wies uns unfreundlich auf die Boarding-Zeit von 2:05 hin. Es war zum einen bereits 2:10 und Boarding wurde bereits angezeigt und eine Etage tiefer (Economy) auch bereits durchgeführt.
An Board wurden wir wieder empfangen und zu unseren Plätzen geführt. Es gab wieder eine kurze Einweisung in den Sitz und ein Amenity Kit. Bei den Damen haben wir ein Deo vermisst. Allerdings gab es ansonsten eine sehr großzügige Ausstattung, welche sich nur in den Punkten Pyjama und Slipper von der Business Class unterscheidet.
Selbstverständlich gab es zur Begrüßung wieder ein Getränk und den Snackkorb. Ab hier war der Service gänzlich unterschiedlich. Die linke Seite wurde regelmäßig nach Wünschen gefragt und auch das Bett wurde gemacht. Nach dem Aufstehen wurde nach dem Frühstückswunsch gefragt und darauf hingewiesen, dass man alles bestellen kann. Während des Duschen wurde der normale Sitzplatz wieder her gerichtet.
Die rechte Seite war quasi Selbstversorger. Bett musste selbst gemacht werden und auch nach dem Aufstehen wurde man nicht nach dem Frühstückswunsch gefragt. Bei der Bestellung wirkte die Stewardess genervt und desinteressiert. Auch wurde während des Duschens der Sitz nicht umgewandelt. Auch kein Wunder war es, dass auf der linken Seite nach dem Duschen der Obstteller mit Dip serviert wurde – und rechts nicht. Auch hier fiel uns wieder auf: die First Class Kabine im A380 ist sehr leise. Schlafen ist hier sehr gut möglich.
Die Frühstücksauswahl war sehr umfangreich. Wir hatten beide einen Brotkorb, Pancake, Eier, frisches Obst.
Die Qualität war hier durch die Bank hervorragend.
Im weiteren Verlauf des rund 14-stündigen Fluges (wir haben diesen mit Filmen, Inflight-Games und Musik hören verbracht) gab es auf Wunsch angebotene Snacks. Wir haben uns beide für einen Salat und ein Steak-Sandwich entschieden. Die Bestellung für uns beide wurde bei der schottischen Flugbegleiterin links abgegeben – auf der rechten Seite war das ein erfolgloses Unterfangen.
Der Salat war knackig und frisch. Das Steak-Sandwich war sehr groß und hat gut geschmeckt.
Fazit
Nach insgesamt knapp 20 Stunden Flugzeit können wir sagen, dass die Qualität der Sitze, Speisen und Getränke top ist. Das Erlebnis während des Fluges zu Duschen ist nur schwer beschreibbar. Es war einfach faszinierend. Klar verbesserungswürdig (da schwankend) ist Servicequalität. Auch wieso Emirates bei einem Tagflug auf das Amenity Kit verzichtet ist uns bei diesem Flugpreis eher zweifelhaft.