Nachdem ich gestern das Vergnügen hatte mit der Langstrecken First Class von American Airlines von London nach New York zu reisen, ging es nach einer kurzen Übernachtung in der Stadt heute weiter von der Ost-an die Westküste. Diese inneramerikanischen Flüge waren bisher eher ein „notwendiges Übel“ als ein wirkliches Vergnügen, denn die Airlines setzen hier Kurzstreckenprodukte ein, was nicht wirklich mit einer schönen Business-oder First Class zu vergleichen wäre. Das hat sich nun zum Glück geändert, denn American Airlines hat sich entschieden neue A321T Flugzeuge zu erwerben, und diese (für inneramerikanische Verhältnisse ungewöhnlich) mit einer Dreiklassenbestuhlung auszustatten.
Lounges in New York
Die Flugzeuge Richtung Los Angeles (und die meisten anderen inneramerikanischen Ziele) verlassen den Flughafen New York JFK im Terminal 8. Neben dem großen Bereich zum einchecken für alle Passagiere gibt es einen speziellen PremiumCheckIn, welcher den Passagieren mit einem entsprechenden Status oder einem Ticket in der Business-oder FirstClass vorbehalten ist. Nachdem wir also das Terminal betreten hatten, begaben wir uns in diesem Bereich. Der Check in erfolgte heute am Schalter für die Business Class und war unkompliziert, schnell und freundlich. Die Änderung des Sitzplatzes meines Mitreisenden wurde anstandslos und wie gewünscht erledigt.
Also weiter durch die spezielle Sicherheitskontrolle für die Premium Kunden, danach soll es dann in die Lounge gehen.
American Airlines bietet für seine Gäste zwei unterschiedliche Bereiche mit Lounges an, eine befindet sich direkt hinter der Sicherheitskontrolle, die andere weiter hinten im Bereich der Gates 40 und höher.
Der Unterschied zwischen diesen liegt darin, dass es vor und hinter der Sicherheitskontrolle nicht nur einen Admirals Club gibt (das sind die Lounges für Reisende in der Business Class oder mit einem entsprechenden Zugangspass), sondern eben auch eine First Class Lounge, welche bei American Airlines „Flagship Lounges“ heißen. Wer mit einem OneWorld Emerald-Status ausgestattet ist, der kann diese Lounges auch auf den inneramerikanischen Flügen nutzen. Ansonsten gelten auch für FirstClass Reisende die Regeln für die Lounge Nutzung der Admirals Clubs.
So viel Zeit blieb jedoch heute auch nicht mehr, so war es mit einer Coke und einem sehr kurzweiligen Aufenthalt in diesem wunderbaren Sessel auch schon wieder getan. Wer etwas länger Zeit hat der kann natürlich noch eine Kleinigkeit essen, die Angebote an alkoholischen und nicht alkoholischen Getränken ausgiebig testen oder auch die vorhandenen Duschen nutzen. Dann war es für uns auch schon wieder Zeit uns auf den Weg zum Gate zu machen, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite des Terminals befand.
Das Flugzeug und der Sitz
Wer schon einmal in einem A320 oder A321 in Europa geflogen ist, der kennt diese meist nur mit einer 3-3 Bestuhlung, der einzige Unterschied zwischen Business und Economy Class liegt dann meist in der Tatsache, dass der Mittelsitz frei bleibt. Anders nun auf dem Weg von New York nach Los Angeles. American Airlines nutzt hier die neuesten Flieger, welche zukünftig auch auf anderen Verbindungen zwischen der Ost-und Westküste eingesetzt werden sollen.
Ausgestattet ist dieses Flugzeug mit drei Klassen, den genauen Sitzplan findet ihr hier. Wie man hier gut sehen kann ist die Kabine in vier unterschiedliche Bereiche geteilt.
Da gibt es im vorderen Bereich die 10 Sitze der First Class in den Reihen 1-5 in einer 1-1 Bestuhlung. Dadurch hat nicht nur jeder Sitz einen direkten Gang Zugang, sondern auch sehr viel Platz. Nach der ersten Küche folgen dann in den Reihen 6-10 die Business Class Sitze, angeordnet hier in einer 2-2 Bestuhlung. Dort hat man schon eine gute Vorstellung, wie viel Platz vorn in der First sein muss, denn die Kabine ist ja durchgehend gleich bereit. Aber auch die Sitze hier sind flache Betten, wobei natürlich nur jeder zweite Sitz einen direkten Gang Zugang hat. Im hinteren Bereich des Flugzeuges befinden sich die Sitze der Economy Class, dabei handelt es sich um 36 Sitze mit etwas mehr Beinfreiheit, und weitere 36 mit der normalen Bestuhlung. Alle Sitze hier im hinteren Bereich sind in einer 3-3 Anordnung ausgestattet.
Bei dem Sitz in der First Class des A321T handelt es sich um den (fast) gleichen Sitz, welcher von American Airlines auch in der Boeing 777 verbaut wird, dort allerdings auf der Langstrecke als Business Class Sitz. Ein umfangreiches Review hierzu könnt ihr in meinem Beitrag „American Airlines neue Business Class in der Boeing 777“ nachlesen.
Sehr interessant ist hier sicherlich die Anordnung der Sitze in der First und es ist irgendwie schon ein besonderes Gefühl in einem so „verhältnismäßig kleinen“ Flugzeug einer First Class zu fliegen.
Der Sitz selbst ist auch hier in einem „Fischgrätenmuster“ angeordnet und steht somit etwas schräg. Die seitliche Armlehne zum Gang lässt sich mit Knopfdruck versenken, so das der Sitz, gerade wenn er zum Bett umgebaut wurde, noch etwas mehr seitliche Freiheit bietet. Neben sehr viel Stau-und Ablagefläche die sich rund um den Sitzbereich befindet, besitzt dieser im vorderen Bereich eine Fußstütze, welche beim Umbau zum Bett den Sitz nach vorn hin verlängert. Auch an ausreichend Anschlussmöglichkeiten hat man gedacht, so finden sich neben dem Stromanschluss auch Anschlüsse für USB, Audioanschlüsse und unterschiedliche Anschlüsse für Kopfhörer.
Der Tisch lässt sich in zwei unterschiedlichen Größen herausklappen und es ist natürlich auch möglich, bei ausgeklapptem Tisch den Sitz zu verlassen. Was mir persönlich sehr gut gefällt ist die fast schon riesige Ablagefläche, also eine Art weiterer Tisch, welcher sich an der Fensterseite eines jeweiligen Sitzes befindet.
Insgesamt muss man anerkennen, dass es sich hier nicht nur um einen sehr bequemen sondern auch sehr schönen und durchdachten Sitz handelt. Eine solche Konfiguration ist sicherlich in Europa eher undenkbar, was aber auch an den nicht vorhandenen Strecken liegt, auf denen der A321T einzusetzen wäre. Uns fehlen in Europa einfach geographisch bedingt transkontinentale Strecken mit 6 Stunden Flugzeit.
Das Amenity Kit, Decke und Kissen
Bereits beim einsteigen wartet an unserem Sitz das AmenityKit, welches mit dem der Langstrecken Business Class identisch ist. Hierin alle nötigen Utensilien für einen entspannten Flug. Ob es auf dem Flug einen Schlafanzug gegeben hätte kann ich nicht sagen, es handelte sich aber heute um einen Tagflug und daher habe ich auch nicht nachgefragt.
Die Decken und das Kissen sind-wie immer bei American Airlines-sehr schön angenehm, ausreichend warm und die Kissen und weich. Das ermöglicht auch auf diesem inneramerikanischen Flug, welcher aber mit 6 Stunden durchaus einem Langstreckenflug entspricht, eine sehr entspannte Reise.
Etwas Ausblick zwischendurch. DARUM macht Fliegen immer und immer wieder Spaß.
Das Essen
Kaum hatten wir uns es in unserem Sitz gemütlich gemacht stellte sich die Flugbegleiterin vor und offerierte das erste Getränk. Hier gab es kein Tablett mit einer vorbereiteten Auswahl von (in der Regel) Wasser, Orangensaft und Champagne sondern es wurde das gewünschte Getränk individuell gebracht. Daher ist meine Wahl auf Coke einfach und sicherlich für die meisten nicht überraschend.
Kurz nach dem Start brachte man auch schon die Menükarte und die Auswahl fiel bei mir und auch meinem Mitreisenden auf den gleichen Hauptgang, daher heute wieder nur das Foto eines Essens.
Zum Start gab es dann als kleinen „Gruß aus der Küche“ etwas Antipasti mit Mozzarella und natürlich wie immer die Auswahl von warmen Nüssen. Kurze Zeit später rollte dann auch schon der „Speisewagen“ durch die Kabine und es ging los mit einem Salat und eine Auswahl von verschiedenen Dressing, natürlich durften Butter und warme Brötchen nicht fehlen. Aufgrund der Tatsache dass wir seit zwei Tagen fast ununterbrochen am essen sind, bleibt es bei dem probieren des Salate und wir gehen dann relativ schnell zum Hauptgang über. Der „chicken pot pie“ sieht nicht nur sehr ansprechend aus, sondern ist auch richtig, richtig lecker. Aber auch hier leider unmöglich diesen komplett zu verspeisen, denn schließlich muss noch ausreichend Platz für das Dessert bleiben.
Wie immer bei amerikanischen Airlines gibt es IceCream Sundae und bei mir heute in der Auswahl Vanilleeis und Erdbeeren. Dazu noch einen Cappuccino und die Mahlzeit wäre dann auch vorerst beendet. Jedoch kann man natürlich den Reisenden nicht ganz ohne weitere Verpflegung lassen, so bringt man auch schnellstmöglich „körbeweise“ Süßigkeiten, Popcorn und Chips und ebenfalls weiteres frisches Obst.
Im weiteren Verlauf des Fluges folgt dann noch ein weiterer Grund für amerikanischer Airlines wie American Airlines. An Bord werden frische Cookies gebacken und mit einem Glas Milch gereicht. Zur Auswahl stehen diese mit Schokolade, Nüssen oder pur. Warum lies man das komplette Tablett eigentlich nicht gleich bei mir auf 1A stehen? ☺
Inflight Entertainment und WLAN
Damit es auf dem (für meine sich zumindest zu kurzen) Flug nicht langweilig wird, wird ein umfangreiches Angebot an Filmen, Spielen, Hörbüchern oder Musik geboten. Somit sollte jeder etwas passendes für sich finden und sich die Zeit vertreiben können.
Wer jedoch arbeiten möchte, für den bietet American Airlines in Zusammenarbeit mit GoGo ein schnurloses Internet auf dem Flug an. Die ersten 30 Minuten sind kostenfrei, danach können unterschiedliche Pässe erworben werden. Da ich in den nächsten Wochen und Monaten noch öfter inneramerikanisch unterwegs sein werde, bietet sich der monatliche Pass für knapp 40 $ an. Dieser ermöglicht die Nutzung nicht nur mit dem mobilen Gerät, sondern auch mit dem Notebook.
Wer einen 24 Stunden Pass für das mobile Gerät erworben hat, der kann diesen nicht mit dem Notebook nutzen. Das musste ich leider auch erst nach meiner Buchung feststellen und habe mich sodann an den Live Chat des Anbieters gewandt, welcher nach Buchung des Monatspaketes die erste Buchung unkompliziert storniert hat. Ein absolut toller Kundenservice, denn man hätte es ja nicht tun müssen.
Das Internet ist schnell, so dass ich meinen Blogbeitrag zu dem American Airlines First Class Flug nach New York, samt aller Fotos während des Fluges, hochladen und bearbeiten konnte.
Fazit
Mit diesem neuen Flugzeug in der drei Klassen Bestuhlung setzt American Airlines ganz sicher neue Maßstäbe auf dem transkontinentalen Verbindungen von der Ost-an die Westküste. Man muss sich dabei durchaus vor Augen halten, dass die Flugzeit mit knapp 6 Stunden durchaus mit Langstreckenflügen in Europa vergleichbar ist. Auch der Weg von London nach New York ist nicht nennenswert länger als die Verbindung hier innerhalb Amerikas.
Beeindruckend war auf diesem Flug die super freundliche Crew, allen voran Jenniffer welcher ihr Beruf augenscheinlich sehr viel Spaß gemacht hat. Bei ihrem Kollegen der sich mit den Worten „Ich bin auf diesem Flug Ihr Koch, Bäcker und Sommelier“ lächelnd vorstellte, war es ebenso. Erfreulich das in der Aufzählung nicht noch der Begriff Pilot auftauchte ☺
Wer also einmal von der einen Seite Amerikas an die andere fliegen möchte, dem sei das neue Fluggerät von AA sehr empfohlen. Aufpassen muss man derzeit jedoch noch, da nicht alle Maschinen mit diesen neuen Flugzeugen geflogen sind, sondern teilweise noch mit der Boeing 767 welches ein sehr großer Unterschied in der Qualität des Produktes ist. Für uns geht es dann jetzt weiter in Richtung Hawaii. Aloha. ☺