Am einfachsten ist meine Reise mit dem Satz „Es war wunderbar“ zu beschreiben. Doch bevor wir zu den Details kommen, fangen wir doch einmal ganz von vorne an. Nachdem ich am Samstag nach London musste und am Sonntag in Abu Dhabi sein sollte, was bot sich da mehr an als die nagelneuen First Class Apartments von Etihad einmal auszuprobieren. Die Airline aus dem Emirat Abu Dhabi wollte ein Produkt kreieren, welches sich von den Mitbewerbern nicht nur abhebt, sondern etwas ganz besonderes bietet.
Also wohnte ich die letzte Nacht im Hilton Hotel am Terminal 4, welches mit seinen renovierten Zimmer ein durchaus schönes Haus ist und von dem sich das Terminal 4 des Londoner Flughafens durch eine Brücke erreichen lässt. Hier fertigt auch Etihad ihre drei täglichen Flüge ab, welche mit der Boeing 777, dem Airbus A340 (Review) und eben der nagelneuen A380 durchgeführt werden.
In dem CheckIn Bereich C finden sich die Schalter für den heutigen Flug. Da ich bereits online eingecheckt hatte, und kein Gepäck aufzugeben war, war es sehr schnell erledigt. Die Dame freute sich sehr und beglückwünschte mich nochmals zu der Entscheidung die Apartments in der neuen A380 zufrieden, wies mich auf die Lounge und wünschte einen guten Flug.
An dem FastTrack der Sicherheitskontrolle war es extrem leer an diesem Sonntagmorgen und so befand ich mich bereits wenige Minuten später am Eingang zur Lounge, welche sich gegenüber unserem Abfluggate 10 befindet. Es ist zwar einer Airline eigene Lounge, jedoch sind diese auch von den Fluggästen des Partners JetAirways genutzt, was dazu führte dass die wenig später recht voll war. Es gibt zwar einen kleinen separaten Bereich für die Gäste der Etihad Residences, ansonsten ist die Lounge der durchschnittlich. Etwas mehr dazu schreibe ich die Tage in einem extra Beitrag.
Nachdem die Maschine heute mit Verspätung aus Abu Dhabi abgeflogen ist, verzögerte sich unser Abflug etwas. Daher war ich zunächst etwas früh am Gate, wo unsere heutige Besatzung schon wartete. Heute fliegt uns neben dem Kapitän auch eine weibliche Piloten. Und ja, es ist (auch wenn es das nicht sein sollte) immer noch etwas besonderes bei den Airlines, Pilotinnen zu haben. Das Wetter heute ist er zu abreisen in London, und daher ist der Blick auf die sonst sehr schöne A380 leider etwas grau.
Doch nun soll es dann auch gleich losgehen, nachdem das Pre-Boarding abgeschlossen ist, somit alle Kinder an Bord sind, starten wir mit den Premiumkabinen. Auch hier wieder ein überaus freundlicher Service am Gate und eine sehr herzliche Begrüßung an Bord. Und so erwartet uns eine hochwertige und in dezenten Farben gehaltene Kabine. Im oberen Deck der A380 befindet sich vorn die Residenz und die FirstClass, gefolgt von der Lounge und dahinter die in zwei Teile unterteilte Business Class Kabine mit den neuen BusinessSuiten.
In der First Class gibt es keine klassischen Sitze mehr, sondern Apartments. Hier wird eigentliche Sitz nicht mehr geklappt um ein Bett zu bauen, sondern bleibt als Sitz bestehen und das mehr als 2 m lange und sehr breite Bett klappt davor heraus.
Die Apartments in der Reihe drei und vier lassen sich durch das weg schieben der Wand öffnen, so kann man sich nicht nur gut mit dem Gegenüber unterhalten, sondern auch zusammen Fernsehen oder nebeneinander im Bett liegen. Wie es geschlossen ist, seht ihr unten bei den Bildern vom Bett.Die Sitze in den Apartments sind sowohl versetzt (Reihe fünf sitzt am Gang und fliegt rückwärts, wie auch die Reihe eins), mein Apartment 4K hat den Sitz hingegen am Fenster und fliegt vorwärts. Ich persönlich bevorzuge den direkten Fensterplatz, da der Ausblick so während des gesamten Fluges, insbesondere während Start und Landung möglich ist.
Auch hier ist gut zu erkennen, dass Etihad das Farbkonzept konsequent umsetzt. Farbliche Akzente setzen die hübschen Kisten, Decken und diverse Kleinigkeiten wie zum Beispiel die schön gestalteten Lampen.
Die Bedienung des Sitzes erfolgt durch ein Touchpanel, aber auch durch goldene Knöpfe, welche voreingestellte Positionen abrufen lassen. Neben einer internationalen Steckdose sind natürlich auch zwei USB Steckdosen, an denen sich die einzelnen technischen Geräte aufladen lassen.
Der Monitor dient nicht nur als Heimat für das sehr umfangreiche ins Inflight Entertainment, sondern eben auch für eine tolle Flightmap und die Kamerabilder. Auch diesmal habe ich jedoch weder Filme noch Spiele genutzt, gerade wenn man zu zweit unterwegs ist und noch zwischendurch in die Lounge geht, bleibt auf einem knapp 6,5 Stunden langen Flug nicht wirklich viel Zeit zum Fernsehen und während des Essens finde ich den Ausblick aus dem Fenster oder auf die Außenkameras viel spannender.
Neben einem eigenen Kleiderschrank gibt es unter dem Bett genug Staufläche um das Handgepäck (selbst mein größerer Koffer hat Platz)unterzubringen und selbst zum Schminken brauchen die Damen das Apartment nicht einmal zu verlassen.
Hinter zwei kleinen Türen und direkt angeordnet über der eigenen Minibar befindet sich ein großer Spiegel, wo auch schon das AmenityKit wartet.
Nachdem ich dann alles verstaut hatte und alle weiteren Passagiere einstiegen, gab es erstmal etwas zu trinken, dazu Datteln und arabischen Kaffee.
Wie auch später immer während des Fluges auf einem kleinen, hübschen, silbernen Tablett gereicht, wo sich auch der Willkommensbrief befand. Sobald wir in der Luft waren, folgte das nächste Getränk, etwas zu knabbern und natürlich die sehr schön gestalteten Menükarten.
Auch hier gilt, wie in fast allen Kabinen der First Class bei anderen Airlines ebenfalls, man kann essen wann man möchte, wie viel man möchte und was. Es gibt keine fertigen Menüs, sondern der Mitreisende Chef besucht uns in dem Apartment und bespricht was wir gern essen möchten. Ich füge hier mal die Karten als Miniaturbilder ein, die lassen sich mit einem Klick vergrößern, falls ihr etwas nachlesen möchtet.
Dann geht es auch schon los mit dem Essen, zuerst mit dem Gruß aus der Küche, welcher- wie alle Mahlzeiten- auf sehr hochwertigem Geschirr gereicht wird.
Nach dem leckeren Gruß aus der Küche folgt die Variation von arabischen Vorspeisen und meine Suppe.
Und auch wenn man noch viel mehr aus der tollen Mini Karte probieren möchte, irgendwann kann man leider auch nicht mehr wirklich essen, aber ein bisher geht immer. Daher hier meine Variation von verschiedenen Nachspeisen.
Auch wenn ich immer noch keinen Alkohol trinke, meiner kleinen Tradition folgend auch heute ein Schluck zum probieren dieses wunderbaren Dessertweines. Wie bereits gestern bei Instagram geschrieben, ich hatte mir wirklich fest vorgenommen nach dem Essen zu arbeiten, musste aber dann erst das hervorragende Bett ausprobieren, damit hatte sich das Arbeiten leider für den Rest des Fluges auch erledigt, aber schließlich war Sonntag. Noch gar nicht ganz abgeräumt, folgte die Frage nach dem Bett und schon eilte man herbei um dieses herzurichten. Das Bett entsteht, wie bereits geschrieben, nicht aus dem eigentlichen Sitz. So bleibt dieser bestehen und man kann sich zwischendurch durchaus noch einmal ans Fenster setzen. So bringt man sehr hochwertige Bettwäsche, eine Art Matratze und ein großes und weiches Kissen, schließt die Fenster und macht aus dem Apartment ein hotelähnliches Schlafzimmer.
Der Fernsehbildschirm lässt sich noch einfach ausklappen, so dass auch “ fernsehen im Bett“ kein Problem. Nach knappen 2 Stunden Schlaf, welche mehr als erholsam waren, entscheiden wir uns dann doch noch einen kurzen Blick in die Lounge zu werfen, wo erstaunlicherweise niemand ist. Diese ist zugänglich für die Passagiere der First-und Business Class, jedoch nicht ansatzweise mit der imposanten Bar in der A380 von Qatar zu vergleichen. Das soll sie aber auch nicht sein, da man hierbei Etihad der Meinung ist, die Lärmbelästigung wäre zu laut. Dennoch ist es hier natürlich ganz gemütlich, Speisen und Getränke sind auch hier jederzeit zu bekommen.
Aber wir entscheiden uns doch wieder in dem Apartment zu essen und so kurz vor der Landung bleibt doch noch Zeit für einen Afternoon Tea. Nun ist dann aber wirklich mit Essen, geht nun nicht mehr.
Hier noch eine kleine Sammlung von Bildern aus der Kabine, ebenso noch Fotos aus dem (recht kleinen) Badezimmer, dies jedoch mit einer Dusche ausgestattet ist. Auf so einem kurzen Flug, zudem noch einen Tagflug, braucht man die sicher nicht, auf einem langen Nachtflug nach Australien oder in die USA kann ich mir das durchaus gut und angenehm vorstellen.
Das AmenityKit ist hübsch anzusehen, hochwertig und vollgepackt mit allem was so gebraucht wird. Den Schlafanzug und die Latschen gibt es demnächst wieder in meiner CharityAuktion. Und genau wegen solcher Ausblicke bevorzuge ich den Fensterplatz.und hier noch ein paar weitere Eindrücke aus der Kabine…