British Airways gehört bekanntermaßen zu einer meiner beliebtesten Airlines. Ich mag die Produkte, mag die britische Art und habe seit Jahren den höchstmöglichen Status bei BA, auch das ein Grund sich immer mal wieder für BA zu entscheiden. Erstaunlicherweise hat BA schon nahezu zwei Jahre die A380, ich bin sie auch einige Male geflogen, aber noch nie in Business (die bei BA ClubWorld heisst), immer nur in First, dei ein tolles Produkt ist. (—> Review BA FristClass in der A380)
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Ich war auf dem Erstflug der A380, einer der ersten in der 787 und nun habe ich es dann doch mal geschafft, Grund war die Errorfare (–> Was ist das?) Ich hatte im September San Francisco beruflich auf der Liste und bei meiner Rückkehr aus Hawaii vor fünf Wochen gab es diese interessante Errorfare ex Oslo. BA hat sich entscheiden diesen Preisfehler zu honorieren und somit fliege ich nun OSL-LHR-SFO und zurück in BusinessClass für weniger als 650 €, mehr als ein Schnäppchen, zumal es mehr als 30.000 Avios gibt und zudem 360 Tierpoints, welche ich zwar nicht brauche dieses Jahr, aber die sind ein weiterer Schritt zum LifetimeStatus.
Von Oslo ging es also heute Morgen in der ClubEurope Kabine nach London, nicht ganz pünktlich aber mehr als rechtzeitig da ich ganz viel Zeit in London hatte, sollte schließlich noch für einen Kundentermin reichen. Nachdem der erledigt war, ging es zurück in den Sicherheitsbereich und auf die Terrasse meines Wohnzimmers, den –> Concorde Room. Dieses ist eine Lounge, welche ausschließlich für die Reisenden in der FirstClass zugänglich ist, oder Inhaber der ConcordeRoom Card und noch hochwertiger ist als die FirstClass Loungs, in die auch Gold Statuskunden können.
Eine Stunde vor geplantem Abflug mache ich mich mit meiner Bordkarte für Sitz 59A (das ist das Upperdeck und die letzte BusinessClass Reihe am Fenster) in Richtung C66, das Gate an dem wir heute London verlassen wollen. Die A380 besitzt im Upperdeck eine Sektion BusinessClass in der 2-3-2 Bestuhlung.
Dabei sind die Sitze A, E und K solche die rückwärts fliegen, hingegen sind B, D, F und J die, die in Flugrichtung angeordnet sind. Im Hauptdeck ist es eine 2-4-2 Anordnung, welches es für gemeinsam reisende Passagiere interessant macht. Wer keinen Fensterplatz braucht, der ist auf den Sitzen E und F bestens platziert, denn diese sind zwei nebeneinander angeordnete Sitze, welche beide rückwärts fliegen, auf diesen Sitzen (die es in der 747 und 777 auch so gibt) bin ich mit den Kindern im Februar nach Miami geflogen, was es sehr praktisch macht. Der kleinste (7) saß neben mir, der größere (10) auf der anderen Seite, in entgegengesetzter Richtung. So konnten sich alle unterhalten und hatten einen schönen Flug. Doch zurück zu mir heute. Schon im Concorderoom hatte ich noch einmal auf die Seatmap schauen lassen. Die Maschine hatte in Business noch 9 freie Plätze, darunter zwei Reihen mit freien Mittelplätzen E und F, perfekt für mich. Also ließ ich mich am Gate nochmal umsetzen, was zu Verwunderung führte, warum ich denn den begehrten Platz 59A abgeben will, kurze Erklärung und man blockte mich freundlicherweise auch gleich den Nebensitz. So hatte ich nicht einen, sondern zwei Sitze, einen zum Bett gebaut, den anderen zum sitzen, arbeiten und essen. Nicht nur sehr viel Platz, sondern durch die Divider rechts und links auch eher eine Suite mit Bett und Sitz, als ein BusinessClass Sitz.
Da ja dort niemand saß, hatte ich schon vor dem Start den E-Sitz zu einem Bett gebaut und mir noch eine weitere Decke besorgt, die sind nämlich leider wirklich nicht besonderes schön bei BA, da die aus meiner Sicht zu dünn sind, brauchten mal eine Überarbeitung, man könnte einfach die von AA oder AB nehmen, die sind nämlich schön. Aber gut, ich hatte ja alles was ich brauchte und so war erstmal umziehen angesagt, wie immer mit mitgebrachtem Schlafanzug, Latschen etc. Warum ist schnell erklärt, der Flug dauert länger als 10 Stunden und ich mag nicht in den Sachen liegen, schlafen etc., in denen ich davor beim Meeting war und danach auch wieder herumlaufen möchte. Daher ziehe ich mich immer um, bei Flügen > 5 Stunden, wobei es mir völlig egal ist, wann der Flug stattfindet.
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Die Crew fand mein Apartment genau so spannend wie der Herr hinter mir, der dann auch noch seinen Platz wechselte und ein Bett baute, war ja noch eine Reihe komplett frei. Vergleicht man das mit der First, fehlt mir das Bettzeug und etwas Sitzbreite, natürlich ist mein Essen ein anderes (das Testung Menü in der A380 in First ist toll), aber sonst fehlt mir nicht viel gegenüber den Reihen ganz vorn, Alkohol trinke ich eh keinen.
Das Boarding verlief, wie gesagt, völlig unkompliziert und wir kamen auch fast pünktlich los. Jedes Mal bin ich beeindruckt wie langsam und leise dieser Riesenvogel in die Luft geht. gerade wenn man nicht am Fenster sitzt ist es kaum zu merken. Zudem ist die Kabine so leise, das das Schnarchen des Nachbarn schon wieder stört, da fehlt das Flugzeuggeräusch, welches es übertönt, Luxusprobleme halt.
Das Essen
Bereits vor dem Start wurde die Menükarte überreicht, kurz nach dem Start folgte dann das erste Getränk und der erste Service.
Es gibt Coke wie immer, für mich zumindest. Dazu ein paar Nüsse und schon folgt die Auswahl der Speisen. British Airways macht es hier wie bei vielen anderen Airlines auch, die eigenen Statuskunden werden in der Reihenfolge des Status gefragt, um sicherzugehen das der gewünschte Hauptgang auch vorhanden ist. Ich entscheide mich heute bei der Vorspeise für den Frischkäse mit Birnen, im Hauptgang folgt dann Beef mit verschiedenem Gemüse, einer Art Kartoffelbrei und einer- sehr leckeren- Sauce.
Beim ersten Service befindet sich auf dem Tablett die Vorspeise und der Salat, zudem Butter, Salz, Pfeffer etc. Auf meinen Wunsch gibt es auch Olivenöl statt der Butter, dazu eine Auswahl aus 6 verschiedenen Brot und Brötchensorten, welche im Korb zum selber herausnehmen gereicht werden.
Der Hauptgang folgt auf dem neuen Geschirr, deutlich besser wie früher in dieser eigenwilligen Schale, welche nicht wirklich ansehnlich war. Beide Gänge waren sehr lecker, der Salat knackig und frisch und das Dressing ebenfalls schmackhaft. Bei den Getränken gibt es bei mir ja nie viel zu sagen, wer Wein mag findet eine Auswahl an Rot- und Weissweinen und natürlich auch weiteren Alkohol, ich persönlich bin mit meiner Coke und etwas Eis und Lemmon gut bedient und nehme nur noch einen Kaffee zum Dessert.
Dieses folgt nach dem Hauptgang und auch wenn ich erst dachte es wäre etwas süß, zusammen mit dem säuerlichen Beerenkompott war es genau richtig.
Der zweite Service besteht neuerdings ja auch aus einem warmen Snack, früher waren das Sandwiches die ich zwar lecker fand, viele andere aber als „zu wenig“ bemängelt haben. Ca. 1,5 Stunden vor der Landung wird die Kabine dann wieder heller und es folgt das zweite Essen.
Noch Lust auf einen Snack zwischen den Mahlzeiten? BA bietet auf den Langstreckenflügen eine „Club Kitchen“, also einen kleinen Bereich in der vorderen Kabine, wo Snacks (Früchte, Joghurt, Eis, Chips, Schokolade etc) angeboten werden. Hier kann sich der Fluggast den ganzen Flug über selbst bedienen und den kleinen Hunger stillen. Auch mein favorisiertes Popcorn und etwas Obst habe ich gerade dort geholt.
und hier noch ein Blick auf die Karte
Der Sitz
Ungeachtet der Tatsache das ich heute ungemein viel Platz habe, ich mag den Sitz. Es gibt durchaus sehr große oder etwas breitere Menschen denen der zu klein ist oder die sich- gerade an den Fensterplätzen- eingeengt fühlen. Mir persönlich gefällt die „kleine Behausung“ am Fenster oder auch in der Mitte mit den Dividern sehr gut und ich fliege das Produkt sehr gern.
Zusammen mit dem herunterklappbarem Fußteil lässt sich der Sitz in ein langes und flaches Bett verwandeln, auf welchem sich gut schlafen lässt. Die Decke- wie bereits gesagt- könnte durchaus etwas dicker sein, aber eine zweite zu bekommen ist noch nie ein Problem gewesen. Wie auf dem Bild hier gut zu erkennen, lassen sich die Jalousien hier hoch fahren, so kann man sich entweder ansehen und unterhalten falls man sich kennt (und sich gegenüber sitzt) oder einfach den Knopf betätigen, dann hat man seinen Frieden. Gerade in den Fensterplätzen ist es dann sehr privat.
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Ein Nachteil dieser Konfiguration (außer in den jeweils letzten Reihen einer Sektion), der Passagier am Fenster muss- wenn der Sitz neben ihm zum Bett gebaut ist- einen Schritt über den Fußbereich machen um auf den Gang zu kommen, aber grundsätzlich hat jeder einen eigenen Zugang zum Gang.
Alle Einstellungen des Sitzes lassen sich mit wenigen Knöpfen an einem kleinen Panel bedienen und so die entsprechenden Sitzpositionen einstellen. Ich finde die Loungeposition sehr angenehm, neben dem Bett, in welchem ich diesen Beitrag gerade schreibe.
Man munkelt ja, das –> BA an einem neuen Sitz arbeitet, der in Fischgrätenmuster wie zum Beispiel bei —> Virgin Atlantic in der UpperClass, was ich persönlich nicht besonders mag.
Entertainment
Die Monitore werden aus der Seitenwand heraus geklappt und können in der Neigung verstellt werden, was auch das fernsehen im liegen der einfach und angenehm macht, ein Punkt der mich bei —> Lufthansa’s neuer BusinessClass störte. Die Auswahl ist OK, wenn auch nicht gigantisch groß und nicht auf deutsch. Neben Filmen, Serien und Reportagen ist für mich genug Unterhaltung geboten, viele Filme sehe ich eh nicht und wenn, dann gern auch in der Originalfassung. Die überarbeitete Karte ich ansehnlich und kann- wie alle Funktionen- mit dem Touch bedient werden.
Anders als in den alten Maschinen (also alles außer 787-8, bald 787-9 und A380 und einige umgebaute 747) hat jeder Sitz eine internationale Steckdose und zudem zwei USB Anschlüsse. Einen im Fußraum, neben der Schublade zum verstauen persönlicher Dinge oder der Schuhe, eine andere direkt neben dem Sitz, was zum aufladen des Telefons oder anderer Geräte sehr angenehm ist. Zudem gibt es hier noch Audioanschlüsse (ihr wisst, die weiss, rot, gelben), welche mit einem Adapter auch die Inhalte Eures Smartphones auf den Bildschirm bringen.
Besteht, wie schon etwas länger, aus einem Baumwollbeutel. Auch wenn viele den nicht mögen, ich finde ihn einfach nur praktisch. Nachdem Zahnbürste, Socken und weitere Untensilien entnommen sind, lassen sich hier hervorragend eigene Gegenstände verstauen oder dieser als Beutel für Schuhe nutzen. Für spätere Flüge verstaue ich darin zudem immer meine Socken, den Schlafanzug und die Latschen, so lassen sich auch diese einfach und unkompliziert transportieren und sind sofort zur Stelle.
Welche Plätze?
Das kommt etwas darauf an und eigentlich sollte ich ja meine Favoriten gar nicht verraten, sonst sind die bei meinen Flügen dann weg. 🙂 Also ich würde immer die letzte Reihe vor der Premium Eco wählen, wenn es ein Fensterplatz ist. Also in der A380 die 15 A und K im Maindeck und 53/59A und K im Upperdeck, wobei es oben etwas enger ist und ich daher lieber unten sitze, dafür ist die Kabine auch größer und vielleicht nicht so schnell dunkel bei Nachtflügen.
Wer gemeinsam fliegt, ist am besten unten in der Mitte, also E und F aufgehoben, wenn man sehr ruhig sitzen mag. Dazu am besten Reihe 14 (letzte Reihe). Wer nicht rückwärts fliegen mag oder kann, der muss dann Gangplätze wählen, welche ich persönlich nicht so mag.
Alleinreisende die es besonderes ruhig möchten, die können ggf. auch oben im Upperdeck die Mittelplätze wählen. Die bieten etwas mehr Platz als die Fensterplätze, auch hier, letzte Reihe ist ideal.