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It’s time! Warum ein Vielfliegerstatus Gold wert ist (Gastbeitrag)

Wie auch Sven, sammle ich hauptsächlich bei British Airways. Nicht so extrem, dafür aber so viel, dass es immer für Gold reicht – bis auf letztes Jahr. Das hatte zur Folge, dass ich derzeit „nur“ noch den Silver-Status habe. Doch was hat das für Auswirkungen? Nur kein Zutritt mehr in First Class Lounges? Hier mal eine kleine Anekdote.

Der British Airways Executive Club – das beste oneworld Meilenprogramm?

Jeder hat bestimmt mal gefühlt Stunden in Hotlines verbracht, Freitag war bei mir auch mal so ein Tag. Wie hier schon geschrieben, ging es an diesem Wochenende mit dem Iberia A350-Erstflug nach New York und dann weiter mit Cathay Pacific nach Vancouver. Dort hatten wir bisher nur Business Class Award Seats gebucht. Also noch mal kurz über AsiaMiles reingeschaut, es sind noch 2 Awards in der First frei. Das Problem: 6 Tage vor Abflug sind die Cathay-Awards über British Airways nicht mehr verfügbar, aber per Telefon noch machbar.

Wo ruft man dann also an?

Erster Versuch bei der deutschen Hotline von British Airways: „Kostet 42 Euro Umbuchungsgebühr“. Das Ticket hat 37.500 Avios und 40 Euro Steuern und Gebühren gekostet. Jetzt noch mal etwas mehr als das doppelte drauf? Das geht doch bestimmt anders. Parallel hat Sven den Gold-Guest-List-Service bemüht. Fix hatte er auch sein Upgrade. Jetzt hatte ich zwei Optionen; Entweder in den sauren Apfel beißen und die 42 Euro zahlen, oder noch einen anderen Weg zu finden.

Letzterer war Svens Versuch beim GGL-Service mich ebenfalls umzubuchen. Die Dame würde gerne, darf aber nicht. Bei Gold wäre es noch gerade so gegangen, bei Silver aber definitiv nicht. Ich dürfte aber auf sie verweisen, dass das auch ohne Gebühren ginge, einfach noch die Differenz belasten und fertig. Hier wären es gerade mal 12.500 Avios gewesen, Steuern und Gebühren sind identisch.

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Dieser Sitz wartet auf mich

Also noch einmal mit der Dame in Bremen (die deutsche Hotline) telefoniert. Sie beharrte auf „ihren“ 42 Euro. Jetzt war ich angefixt (der zeitliche Aufwand überstieg eh schon den 42 Euro, wenn man denn ein Freund von Opportunitätskosten ist) und habe gebeten, erstmal den Sitz zu reservieren.

Beim nächsten und letzten Versuch noch einmal mit der Hotline in den USA gesprochen (es war in Europa schon 23 Uhr), da ging es aber auch nicht. Also in den sauren Apfel gebissen und doch die Gebühr akzeptiert.

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Es gibt sogar Zugang zum American Airlines Flagship Dining, wenn man aus JFK mit Cathay Pacific in der First Class fliegt

Warum erzähle ich das? Der Unterschied zwischen Silver und Gold (oder bei anderen Allianzen/Programmen) ist nicht nur, dass man eine andere Lounge betreten kann oder andere kleinere Amenities. Der Hauptunterschied ist Zeit. Das wertvollste Gut, das wir besitzen. Hoffentlich (auf Holz geklopft) gehen die Reisen immer gut und man benötigt nie irgendeinen Support. Doch wenn, dann zahlt sich dieser Unterschied aus. Nicht nur, dass ein Gold-Support gefühlt um Welten engagierter und schneller ist, es kann im Notfall auch eine Menge Geld sparen.

Ein anderes Beispiel:

Vor ein paar Jahren gab es eine großartige Business Class Error Fare von Oslo nach San Francisco mit British Airways. Mein Zubringer war damals Lufthansa. Nur blöd, dass auf dem Rückflug Nebel in Heathrow war und der ganze Plan durcheinander geriet. Auch der Rückflug nach Oslo mit ein paar Stunden Aufenthalt, ehe es mit Lufthansa wieder zurückginge. Ich hätte da niemals den Anschluss in Oslo gekriegt und wäre dort gestrandet. Hotel und ein teurer Rückflug aus eigener Tasche wären die Folgen gewesen. Wäre da nicht eine super engagierte Dame in der First Class Lounge gewesen, die es tatsächlich geschafft hat, mich in eine Maschine direkt am selben Abend nach Düsseldorf zu setzen, obwohl diese schon voll bis unters Dach war, da die vorherige Maschine ausfiel und irgendwie alle anderen auch untergebracht werden müssen. Zusätzlich ist es normalerweise nicht möglich, ein Leg in ein anderes Land zu verlegen. Hätte ich da „nur“ Silver oder reines Business Class Ticket gehabt, hätte ich nach 30-40 anderen Passagieren vielleicht eine Chance gehabt, da wäre aber auch schon meine eigentliche Maschine Oslo weggewesen.

Ich hatte schon öfters die Überlegung, es sein zu lassen, TPs zu sammeln um „irgendwie“ auf den Gold-Status zu kommen, da – wenn ich reise – eh in Business Class fliege und die meisten Status-Vorteile somit mit im Ticket drin sind. Doch wenn mal ein Trip nicht so läuft wie gewünscht, oder man Award-Tickets hin und her schieben möchte, macht der Support den Unterschied. Und das ist das, was für mich im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist.

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