Ich werde oft gefragt wie das geht und warum ich das tue und darum nutze ich die Gelegenheit, es hier einmal aufzuschreiben. Reisen mit Handgepäck hat entscheidende Vorteile, aber geht nicht für jeden und nicht immer.
Mein Hauptgrund: Ich hasse warten
Fast jeder meiner Flüge startet in Berlin Tegel oder Hamburg. So sehr ich gerade Berlin für die kurzen Wege liebe, ebenso nervt die Abfertigung von Gepäck. Gerade wenn man, wie ich meistens, vorn in der Kabine sitzen darf, dauert es eben noch länger. Schnell raus aus dem Flugzeug nützt da dann absolut gar nichts, wenn man die Zeit dann mit Warten am Gepäckband verbringt. Auch meine Landungen in New York sind so ein Beispiel. Durch das wunderbare GLOBAL ENTRY sitze ich 10 Min. nach Landung im Taxi, das ist nur mit Handgepäck zu schaffen.
Bei einem der letzten aufgegebenen Koffer (Grund waren leider gekaufte Flüssigkeiten für eine Freundin auf Hawaii) hat es in Berlin geschlagene 45 Minuten gedauert. Das nervt. Mich zumindest.
Da hilft auch kein „Priority Tag“, wenn der Container mit deinem Gepäck als letzter ausgeladen wird, dann dauert es eben. Ein Problem in Berlin, die Gepäckbänder sind eigentlich zu kurz. Also warten im schlimmsten Fall die Passagiere noch an der Passkontrolle, deren Koffer schon lustig über das Band kreisen. Dann kommen natürlich keine neuen Koffer nach und… richtig, alle warten.
Bei der Menge meiner Flüge spart mir das „Reisen nur mit Handgepäck“ geschätzt 100 Stunden im Jahr. 100 Stunden in denen ich lieber arbeiten, lesen, entspannen oder einfach nichts tun kann. Dafür, diese Zeit am Gepäckband eines Flughafens zu verbringen, ist mir meine Zeit dann zu schade. Immerhin sprechen wir über bis zu vier Tage Lebenszeit, im Jahr.
Nachteile, wenn ich nur mit Handgepäck fliege
Natürlich hat es nicht nur Vorteile. Mit Handgepäck reisen bedeutet auch, gut zu packen und strukturiert vorzugehen, sonst wird das nichts. Zudem sind große (>100ml) Flüssigkeiten tabu. Ich besitze eine kleine durchsichtige Tasche, so eine findet Ihr auch bei mir in der Charity Auktion noch, mit den Sachen die ich immer brauche und daher auch immer mitnehme.
Charity Aktion – Amenity Kits, Geschenke und Reiseutensilien
Die ist gepackt im Rucksack. Immer. Sobald ich nach Hause komme fülle ich diese wieder auf und gehe sicher, auch bei einer spontanen Reise reicht „Rucksack schnappen und los.“
Die passende Tasche für Flüssigkeiten
In der kleinen Tasche sind (jeweils in Reisegrößen unter 100ml)
- Deo
- Haargel
- Haarspray
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Allergiemedikament
- zwei Medikamente als Tropfen
- eine Salbe
- Creme
Vieles davon lässt sich meist auch in Hotels ideal auffüllen. Hyatt- wo ich ja nun bekanntlich alle Woche mal bin- hat weltweit nahezu einheitliche Produkte. Diese bringt man Euch jederzeit kostenfrei aufs Zimmer. Perfekt um es in der kleinen Tasche auszutauschen.
Zudem habe ich die oben genannten Sachen nicht nur in der durchsichtigen Tasche, sondern zusätzlich in einem dieser Plastikbeutel die Ihr an den Flughäfen bekommt. Warum?
Manchmal fällt einem Mitarbeiter an der Siko ein, das geht so nicht mit der Tasche und es muss in eine solche Tüte. Damit ich dann nicht anfangen muss es da umzupacken, ist es nicht schlimm es erst in die Tüte und dann in die Tasche zu packen.
PS: übrigens, beim nächsten Besuch an einem Flughafen steckt Euch eine leere Tüte zusätzlich ein. Manchmal gibt es dann doch kleine Flüssigkeiten oder ein besonders schönes Badeprodukt aus dem Hotel, die mit nach Hause sollen, praktisch wenn Ihr eine Tüte habt.
Was noch immer mit muss – Kabeltasche
Kabel und Stecker, Adapter und Zusatzakku, all das sind Artikel die ich auch nie aus dem Rucksack nehme. Die Zeiten in denen die Kinder zuhause das Akku Pack mal „schnell ausborgen konnten“ sind, nachdem ich dachte ich hätte ihn und dann am Airport Kabel und Akku neu kaufte, auch vorbei. Alles was in dem Rucksack oder / und der Kabeltasche ist bleibt da auch.
Gerade Adapter für weltweite Steckdosen sollte man immer dabeihaben.
Was nie fehlt – Schlafanzug & mehr
„Du fliegst doch immer First oder Business, warum schleppst Du den Schlafanzug mit?“ wurde ich gerade gestern wieder gefragt. Die Erklärung ist ganz simpel, wegen Euch.
Nein, nicht ganz. 🙂 oder doch, ein bisschen. In Business Class gibt es nur bei wenigen Airlines (zum Beispiel Qatar) und bei anderen nur auf einigen Flügen Schlafanzüge (so bei American, Etihad etc.) In First ist es meist nie ein Problem einen zu bekommen. Ich fliege aber immer mit meinem eigenen. Erstens ist es so auch hier wieder fertig gepackt und zweitens kann ich den anderen für die- ihr ahnt es schon- Charity Auktion mitnehmen.
HIER schaut mal- da sind noch so einige Schlafanzüge drin
Perfekt eignet sich hier übrigens ein einfacher Stoff-Schuhbeutel. Darin gibt’s bei mir:
- Schlafanzug
- Latschen
- dicke Socken (aber nur weil mir ständig kalt ist)
- Schlafbrille (aktuell die aus dem BA Business Kit, die beste die es derzeit gibt finde ich, Nr. X12 HIER)
- Ohrenstöpsel (aus der Apotheke, da ich diese angenehmer finde)
Auch dieser Beutel ist immer im Rucksack und damit an Bord und vor jeder Reise immer da wo er sein soll. Der große Vorteil, nach dem Boarding packe ich den einfach aus, dann kann ich den Rucksack und Koffer oben verstauen und habe alles beisammen.
Über meinen Rucksack und warum es nach langer Suche damals genau der würde, habe ich bereits geschrieben. Das war ja auch eher so eine Qual, aber mittlerweile bin ich sehr zufrieden damit und möchte den nicht mehr missen. Und damit die den nicht einfach wieder abschaffen können, habe ich gleich noch zwei weitere gekauft und die im Schrank gelagert, nur falls dieser mal kaputt gehen sollte.
Bei den Koffern wechsle ich zwischen zweien. Reisen bis 4/5 Tage mache ich durchaus mit dem Horizn Koffer
Alles darüber hinaus und manchmal auch die kurzen Trips mit dem RIMOWA TOPAS. Dem größten Kabinen Trolley, Artikel Nr. 923.56.00.4.
Das geht aber nur, weil British Airways sehr entspannte Handgepäckregeln hat und ich eben meist in BusinessClass unterwegs bin. Also früh eingestiegen und damit Platz in den Gepäckfächern und bei vielen Airlines wird einfach auch dann ein Auge zugedrückt, wenn es vielleicht 5 cm zu groß ist. Gerade bei Oneworld mit Status ist das eher entspannt.
Mein RIMOWA TOPAS hat dabei auch exakt die Maße und ich habe bei unzähligen Flügen einmal erlebt, dass dieser zu groß war. Das war bei American auf dem letzten Stück nach Hawaii, aber nur weil ich der letzte war der an Bord gerannt kam und der Gateagent Angst hatte, es passt nichts mehr rein (hätte es, weil es in der vorderen Kabine oben leer war, aber gut). Ich nutze also den größten TOPAS MULTIWEEL, gibt es auch noch eine Nummer kleiner.
ABMESSUNGEN | 56 X 45 X 25 CM / INCH |
GEWICHT | CA. 5,1 KG |
VOLUMEN | 45,0 L |
Klar ist der nicht Billig, aber er hält etwas aus, gefällt mir persönlich gut und ist mittlerweile über 8 Jahre alt und hat absolut gar nix. Vor einiger Zeit hat Rimowa mal einiges „aufgehübscht“, könnt ihr hier in dem Beitrag zu dem tollen Service von Rimowa und Ritz nachlesen.
Anziehen nach dem Zwiebelprinzip
Gerade wenn ich in mehreren Klimazonen unterwegs bin, so wie zuletzt aus dem kalten Deutschland über London ins 27 Grad warme Miami und wenn ich dann noch privat und geschäftliche Termine verbinde, braucht es entsprechende „Klamotten“. Also lebe ich nach dem Zwiebelprinzip. So ist eine Sweatjacke/ Zip Hood (so wie dieser hier) immer dabei. 1.) mag ich die Jungs vom 53Grad Store in Hamburg und deren Sachen, auf der anderen Seite ist das Ding perfekt. Im Flieger zu kalt, draußen mit wetterfester Jacke zu kalt, dann zieht man die an/ unter und schon ist das Problem gelöst. Zudem brauche ich auch jetzt nicht zwingend eine dicke Winterjacke mitnehmen, dieses Teil drunter und wetterfestes Zeug drüber.
Ansonsten reise ich wohl auch nicht anders. Alles was Ihr so mitnehmen würdet habe ich auch. Socken, Shirts, Shorts, Hemden für Termine, Poloshirts für den Strand oder was auch immer. Schuhe nehme ich meistens noch ein zweites Paar mit, dazu Hosen und was man sonst so braucht.
Vieles aber immer so, dass es zu kombinieren geht. Gerade Frauen sind bei solchen Fragen ja weitaus besser, aber ich glaube ich kann das ganz gut mittlerweile.
Das richtige Gepäck für Viel- und Wenigflieger – 10% Rabatt für Euch
Und Ihr?
Wie reist Ihr so? Was nehmt Ihr mit? Wann gebt Ihr Gepäck auf und wann geht es so?
Ich will aber nicht unterschlagen, dass dieses nur so geht, weil ich so reise wie ich reise. Wer mit Low-Cost oder ein Eco unterwegs ist, der wird schon vom Gewicht bei meinem Handgepäck ein Problem haben. OK, BA in Eco lässt auch 23kg zu, aber viele andere Airlines nicht. Bei 10kg Gepäck ist es natürlich völlig „blöd“, wenn der Koffer ein Eigengewicht von 5kg hat, das ist mit natürlich klar.
Bisher bin ich mit meiner Strategie sehr gut gefahren und möchte diese daher auch nicht ändern. Dennoch finde spannend einmal zu hören, wie es bei Euch so aussieht.